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Katja Sturm-Schnabl (Wien) [BIO]

Der Kulturbegriff – Slowenien

 

Der slowenische Historiker und Dramatiker1 Anton Tomaz Linhart (1756–1795) schreibt im 2. Band, S. 180–181 seiner Geschichte2 "Der verdienstvolle Herr Doktor Anton aus Görliz hat im Chaos des slavischen Altertums eine Fakel angezündet und die Slaven belehret, daß sie eine Geschichte haben, die aus der Wiege des menschlichen Geschlechts bis auf unsere Tage ununterbrochen fortläuft. Diese Geschichte ist ihre Sprache".3 Damit spricht er die Problematik jener Völker an, die in der feudal organisierten Zeit keine Eigenstaatlichkeit hatten, und für die ihre Sprache zu einem wesentlichen Faktor zur Identifikation und Bewahrung ihrer nationalen Identität geworden war. Es ist keineswegs ein Zufall, dass Linhart Karl Gottlob Antons4 Feststellung von der Sprache als Spiegel der Geschichte des Volkes aufgreift. Linhart war ein Verfechter der Aufklärung und ein Adept der Ideen Voltaires, die er als Historiker umsetzte. Seinen Versuch einer Geschichte von Krain... verfaßte er im Geiste Voltaires5. Die Bedeutung der Sprache für eine Kulturgemeinschaft und Nation ohne eigene politische Geschichte6 wird am Beispiel der Kulturgeschichte der Slowenen deutlich.

Der Verlust ihrer Eigenstaatlichkeit im 9. Jahrhundert bedeutete im feudal strukturierten Mittelalter keineswegs den Verlust der eigenständigen Kultur und auch keine Unterbrechung ihrer Entwicklung in dem gesellschaftlich möglichen Rahmen.7

Die slowenische Literatur und Kultur kann bis zum 16. Jahrhundert nur auf einige wenige handschriftliche Dokumente verweisen, doch die Tatsache, dass die Sprache bei den beliebtesten und berühmtesten deutschen Minnesängern in Form von Zitaten vorkommt in Gesängen, die entstanden, wenn diese das von Slowenen besiedelte Territorium bereisten8 - lässt die Annahme zu, dass die slowenische Sprache als Merkmal der Region, in der sie lebte, Ansehen genoß.

Doch dass die slowenische Sprache in der langen Zeitspanne, in der sie keine öffentliche Funktion hatte, trotzdem kreative Impulse erhielt und als künstlerisches Medium der slowenischen mündlichen Volksliteratur sich schöpferisch fortentwickelte, beweist das reiche literarische Volksgut, das in seinen Motiven bis zum kosmogonischen Mythos9 zurückgeht.

Wie auch sonst in Europa hat die Romantik den Wert dieses literarischen Kulturgutes erkannt und danach begann man erst die bis dahin mündlich tradierte Literatur aufzuzeichnen.

In der mündlich überlieferten Sprachkunst aber liegt letztendlich auch das Geheimnis des Überdauerns und Überlebens der slowenischen Sprache und Kultur. Das gesprochene (oder gesungene) Wort wirkt mit seiner Metrik, dem Rhythmus, seiner Musikalität, es ist persuasiv, einnehmend und unmittelbar an den Zuhörer gerichtet, der mit einbezogen zum Teilnehmer wird, d.h. der Zuhörer wird zum Akteur, das gesprochene (gesungene) Wort überträgt seine schöpferische Kraft über den einzelnen Zuhörer auf die ganze Gemeinschaft. In diesem künstlerischen Potential der Sprache als sprachliches Kunstwerk liegt ihre Fähigkeit sich weiter zu entwickeln, und für kulturelle Tradition auf der Ebene der gegebenen Sprach- und Kulturgemeinschaft produktiv zu bleiben.

Auf der individuellen Ebene aber nehmen gebildete Slowenen schon sehr bald am gesamteuropäischen geistigen Diskurs teil und bringen sich aktiv in diesen ein.10

Slowenische Humanisten sind in Italien belegt, der Humanismus in Wien aber ist auch stark von slowenischen Protagonisten geprägt, so dass man sagen kann, das die Zeit des Humanismus in Wien auch die Zeit des Humanismus bei den Slowenen war.11 Vom Wiener Humanismus geprägt war Primoz Trubar (1508-1586), der Begründer und Organisator der slowenischen Reformation mit einer eigenständigen Sicht, mit der er seine nationale Eigenheit in das protestantische theologische Denken einbringt12. Er verbindet den protestantischen Glauben an das "Wort Gottes"mit dem humanistischen Wunsch, seine Muttersprache auf die Ebene einer Schriftsprache zu erheben, und sein Volk jenen Völkern gleichzustellen, die bereits eine ausgeprägtere Schrifttradition besaßen. Das Lesen ist für ihn eine heilige Handlung, die der Taufe oder der Kommunion gleichkommt und an der die gesamte Bevölkerung teilhaben soll. Die protestantische Buchproduktion13, zu der die vollständige Bibelübersetzung und eine Grammatik, Wörterbücher und Abecedarien für Erwachsene und Kinder sowie Liederbücher gehörten, wurden zu einem wesentlichen Integrationsfaktor für die Identität und das kollektive Kulturverständnis der Slowenen als Nation. Trotz Gegenreformation bzw. der Verfolgung der Protestanten und Verbrennung ihrer Bücher durch die katholische Kirche im Verlauf des 17. Jahrhunderts, blieb die slowenische Literatursprache lebendig. In Kärnten schrieben Kryptoprotestanten im geheimen die protestantischen Bücher ab und schufen die Tradition der so genannten Bukovniki, einfache Bauern und Handwerker, die literarische Texte schrieben und teils sogar selber druckten.14 Es sind aber auch Briefwechsel zwischen adeligen Damen in slowenischer Sprache für das 17. Jahrhundert belegt15, neuere Untersuchungen zeigen aber auch, dass im Bereich der Landesgesetzgebungen im18. Jahrhundert zweisprachige Patente erlassen wurden.16 Die Aufklärung wird ebenfalls, wie vorher der Humanismus und Protestantismus auch von den slowenischen Gebildeten sublimiert. Sie beginnen im Sinne des philosophischen Verständnisses von der persönlichen und kollektiven Individualität ihre Landsleuten über ihre nationale Eigenständigkeit und Integrität aufzuklären, die sie in ihrer Sprache begründet sehen und von dieser ableiten.17. In der (nach Bohoric, 1584 ersten) Grammatik18 von P. M. Pohlin (1735-1801) betont dieser in seiner Vorrede den Wert und die Bedeutung der slowenischen Sprache und fordert seine Landsleute auf, diese zu schätzen und zu pflegen. Wie wir schon oben am Beispiel Linharts bemerkten wird die Sprache zu einem wesentlichen Faktor der nationalen Wiedergeburtsbewegung. In dieser Zeit bilden sich ganz spezielle Kulturinstitutionen in Form von Zirkeln heraus, in denen sich gelehrte Menschen versammeln und gemeinsam an einem Kulturprogramm für die slowenische Nation19 arbeiten. Eine neue Grammatik20, Wörterbücher, Handbücher für Hebammen, Bauern, die erste Zeitung in slowenischer Sprache wird herausgegeben, eine neue Bibelübersetzung wird in Angriff genommen.21 Erstmals entsteht neben der kirchlich erbaulichen Literatur Kunstliteratur, zunächst Poesie22 und Dramatik.23. Als dann 1809 ein großer Teil der slowenischen Länder in Napoleons "Illyrischen Provinzen" vereint ist, und die slowenische Sprache den Status der Schulsprache erhält, entstehen in der kurzen Zeit bis zum Jahre 1814 eine unglaubliche Anzahl von Schulbüchern, u.a. auch die erste Schulgrammatik in slowenischer Sprache 24. Auf diesen Grundlagen - Sprache und Literatur - entwickelt sich die slowenische Wiedergeburtsbewegung weiter und auf ihr beruht das slowenische Kulturverständnis. Während der Epoche des Vormärz liegt der Hauptakzent der nationalen Bemühungen darauf, Wörterbücher, und Grammatiken, sowie literarischen Lesestoff zu schaffen, aber auch in der neu entstehenden internationalen Slawistik sind Slowenen eingebunden, Jernej (Bartholomäus) Kopitar (1780–1844), der aus dem Zois Zirkel kam und Urban Jarnik (1784–1844) aus Kärnten. Die Bemühungen der Slowenen als eigenständige Kulturnation innerhalb des Habsburgerreiches anerkannt zu werden, waren in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stark mit philologischen, lexikalischen, und linguistischen Bestrebungen verbunden. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass ein hochrangiger Wissenschaftler, der Begründer der wissenschaftlichen Slawistik an der Universität Wien, Franz Miklosich (1813–1891), der Verfasser des Manifestes für ein geeintes Slowenien (Zedinjena Slovenija) war, das 1848 den administrativen Zusammenschluss aller slowenischen Länder forderte. Francè Preseren (1800–1849) aber, ist von der Qualität seines Oeuvres bereits ein romantischer Dichter von europäischem Format. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bilden die Slowenen auch ihre Prosaliteratur heraus, welche die europäischen literarischen Strömungen reflektiert und mit ihnen in Interaktion tritt. Dasselbe geschieht z. B. mit der Malerei und Architektur. 1851 wurde in Klagenfurt Celovec der Hermagoras Verein/Druzba sv. Mohorja gegründet, die sich die Verbreitung des slowenischen Buches unter die Gesamtbevölkerung zum Ziele gesetzt hatte. Im Jahre 1918 war der Höchststand mit 90.512 Mitgliedern erreicht, die im gesamten slowenischen Sprachraum jährlich Büchergaben bezogen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren in Klagenfurt/Celovec vom Hermagoras Verlag/Mohorjeva zalozba bereits 16 Millionen slowenischer Bücher gedruckt worden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlagert sich der Kampf um kulturelle Anerkennung auf die politische Ebene. Doch geht es dabei immer wieder um die Forderung nach Anerkennung und Gleichberechtigung der slowenischen Sprache in Schulen und im öffentlichen Bereich. Bemühungen um ein eigenes Theater und die Forderung nach einer eigenen Universität. Dies konnte im Rahmen der Habsburger Monarchie nicht erreicht werden. Erst als die Slowenen nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie ihre kulturelle Autonomie innerhalb des Königreiches der Serben Kroaten und Slowenen erlangten hatten, konnten sie eine eigene Universität in Ljubljana gründen. Dank der Tatsache, dass es in allen Fachgebieten ausreichend slowenische Kader gab, die bisher an anderen Universitäten (meist) innerhalb der Habsburgermonarchie tätig gewesen waren, und dass sie bereit waren an die Universtität in ihrer Heimat zu gehen, war die Universität in Ljubljana vom ersten Semester an voll funktionsfähig. Die slowenische Literatur- und Sprachwissenschaft aber hatten einen besonderen Stellenwert in der Gesellschaft. Während der Zeit der Okkupation Jugoslawiens durch Hitlerdeutschland, als die Nation zur Ausrottung bestimmt war und sie als Partisanen im Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht kämpften, da erhielt die Literatur wiederum eine mythologische Bedeutung. Nicht nur, dass Partisanendivisionen nach Dichtern benannt wurden, sondern auch das Dichterwort erhielt die Magie der mündlich überlieferten Sprachkunst zurück. Es entstand das Genre der Widerstandslyrik, verfaßt von Dichtern und von Laien25 und zum Teil in klandestinen Druckereien26 in den Wäldern gedruckt.

Abschliessend könnte man sagen, dass im Kulturverständnis der Slowenen zwei Aspekte eine Rolle spielten: erstens das auf der mündlichen Tradition beruhende überlieferte Kulturverständnis, das zur Zeit des Widerstandes noch einmal zum Tragen gekommen ist, und zweitens das gesamteuropäische Kulturverständnis, denn die slowenischen Intellektuellen und Künstler haben sich schon seit dem Mittelalter und seit dem Humanismus voll in die europäische Kultur integriert, zu der sie den Mehrwert der nationalen Individualität und Eigenart eingebracht haben.

 

ANMERKUNGEN

1 Linhart übersetzte Beaumarchais' politische Komödie "La folle journèe ou le mariage de Figaro" ins Slowenische und transponierte sie derart ins slowenische Ambiente, dass sie, als originales Werk gilt und bis heute auf den slowenischen Bühnen gespielt wird.

2 Versuch/ einer/ Geschichte von Krain/ und/ den übrigen Ländern/ der/ südlichen Slaven/ Oesterreichs/ von/ Anton Linhart,/ ...Von den ersten Spuren einer Bevölkerung im/ Lande bis zur ersten Anpflanzung der/ krainischen Slaven ... Laibach, /mit Egerschen Schriften 1788; ... Zweiter Band./ Von der ersten Anpflanzung der krainischen Slaven/ bis auf ihre Unterjochung durch die Fanken/ Mit einer Charte von dem alten Karantanien, und einer räson=/ierenden Tabelle über das slavische Alphabet./Nürnberg, /in Commision bei Ernst Christoph Grattenauer, 1796. Es sind nur zwei Bände erschienen, wegen seines frühen Todes konnte Linhart die Geschichte nicht weiter führen [beide Bände erschienen in einer Faksimile Ausgabe beim Wieser Verlag 2001.] Dabei diente als Vorlage für den zweiten Band die angegebene Ausgabe 1796. Das Vorwort hat Linhart mit "Laibach in Krain am 15. November 1791 unterzeichnet Die beiden Bände werden in der gängigen Literatur mit "I - II Laibach 1788 - 1791" zitiert; daß der zweite Band 1796 in Nürnberg gedruckt wurde, wird nicht angegeben.

3 Karl Gottlob Anton, Erste Linien eines Versuches über der alten Slawen Ursprung ..., I-II, Leipzig 1783-89.

4 Karl Gottlob Anton (23.7.1751–17.11.1818)

5 »On n'a fait que l'histoire des rois, mais on n'a point fait celle de la nation. Il semble que pendant quatorze cent ans il n'y ait eu dans les Gaules que des rois, des ministres et des generaux: mais nos moeurs (Charakter), nos lois, nos costumes, notre esprit ne sont donc rien?« schrieb Voltaire an seinen Freund d'Argenson 1740 und Linhart hat mit seinem »Versuch einer Geschichte von Krain....« diese Forderungen Voltaires minutiös erfüllt. Er liefert uns eine Geschichte des Geschehens in der Region, an der alle beteiligt sind; sie ist noch heute modern und wissenschaftlich korrekt. Die erste wissenschaftlich geschriebene Geschichte des slowenischen Raumes unter Verwendung aller bekannten historischen Quellen, aber auch Epigraphik, Dokumente etc. »In der Geschichte der krainischen Slaven, die mit dem zweiten Band anfangen wird, werde ich auch Sprachspuren, und Vergleichung ihrer Sitten, auf die Art, wie Herr Anton in Görliz, zu benützen trachten«, kündigt er im Vorwort des ersten Bandes an.

6 Die Slowenen hatten ein selbständiges Fürstentum Karantanien, das mit einem Fürsten, dem Knez, an der Spitze von 656 bis 745 bestand und sein Zentrum in Karnburg/Krnski grad im Klagenfurter Becken hatte. Bis 820 war Karantanien in einem Vasallenverhältnis und danach wurde es Teil der mittelalterlichen Feudalreiche. Seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts waren es die Habsburger, die den Großteil des slowenischen Siedlungsraumes unter ihrem Zepter hatten.

7 Wiewohl die nachhaltige Latinisierung der Zivilisation durch die karolingische Renaissance sowie das Fehlen höfischer bzw. hocharistokratischer Strukturen diesen Rahmen enger setzten.

8 Solche slowenische Verszitate finden wir bei Ulrich von Liechtenstein, Walter von der Vogelweide und Oswald von Wolkenstein. Vgl. dazu Lojze Wieser (Hg.) Kärnten, Europa erlesen Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 1998; Lojze Wieser (Hg.) , Senza confini. Europa erlesen.(Mit Beiträgen u.a. von Ulrich von Liechtenstein). Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 1999; Ulrich Müller, Die Ostkontakte eines der bedeutendsten deutschsprachigen Liedermacher des Mittelalters: Oswald von Wolkenstein. In: Die slawischen Sprachen. Band 60, Salzburg 1999, 217–238.

9 Eine intensive Analyse der Rolle des Mythos in der slowenischen Volksliteratur bringt die Monographie von Alenka Goljevscek : Mit in slovenska ljudska pesem.. Ljubljana 1986.

10 Hermann de Carinthia sclavus, mit Sicherheit für die Jahre 1138 und 1144 belegt, befaßte sich mit Mathematik, Philosophie, Philologie und Naturwissenschaften, übersetzte jüdische und arabische Autoren, sowie Teile des Koran (im Übersetzterteam, das der Abt von Cluny zu diesem Zwecke organisiert hatte) ins Lateinische.

11 Vgl.: Primoz Simoniti, Humanizem na Sslovenskem. Ljubljana 1979

12 Vgl. Oskar Sakrausky, Primus Trubers deutsche Vorreden zum slowenischen und kroatischen Reformationswerk. Wien 1989.

13 Es wurden alles in allem 55 Bücher in slowenischer Sprache gedruckt, der Höhepunkt war die Bibelübersetzung von Jurij Dalmatin, für die notwendigen Revisionsarbeiten für diese anspruchsvolle Übersetzung schrieb Adam Bohoric die erste wissenschaftliche Grammatik der slowenischen Sprache, Hieronymus Megiser nahm die slowenische Sprache in seine lexikalischen Arbeiten auf.

14 Diese Tradition ist in gewisser Weise bis heute lebendig geblieben. Vgl. Marija Mitroviæ, Geschichte der slowenischen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell bearbeitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen versehen von Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec 2001, S. 110-118.

15 Boris Pahor, La contribution de la littérature slovène du Littoral - Trieste et Gorizia - à la culture de l'Europe centrale (Traduit de l'italien par Lucia Macaluso. In: Cahiers balkaniques nº 24, INALCO 1996, 107–126. Erwähnt werden Maria Isabella Marenzi (geb. 1665) aus Triest und ihre Mutter Ester Massimiliana Coraduzzi, die miteinander in slowenischer Sprache korrespondierten.

16 Martina Orozen, Uradovalna slovenscina v drugi polovici 18. Stoletja (Die slowenische Amtssprache in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). In: Martina Orozen, Poglavja izzgodovine slovenskega knjiznega jezika. Ljubljana 1996, 326–343.

17 Janez Ziga Popovc (1705–1774) slowenischer vielsprachiger Archeologe, Botaniker Geograph, Philologe, Linguist begründet rational empirisch die Individualität der slowenischen Nation und Sprache in seinem enzyklopädischen Werk Untersuchungen vom Meere (Leipzig 1750), stellt Überlegungen zur Rechtschreibung an und hat bereits einen riesigen Korpus an slowenischem lexikalischen material für ein Wörterbuch gesammelt, das später von anderen weiter verwendet wurde.

18 Kraynska grammatika. / das ist/ die crainerische Grammatik,/ oder Kunst die crainerische Sprache rege=/lrichtig zu reden, und zu schreiben, /welche Aus Liebe zum Vaterlande, und zum Nutzen /derjenigen, so selbst erlernen, oder in selber sich /vollkommentlicher üben wollen, bey ruhigen /Stunden mit besonderem Fleiße /verfasset/zum Behuffe der Reisenden mit etwelchen /nützlichen Gesprächen / und /Mit vollkommener Genehmhaltung /Hoher Obrigkeiten /zum Druck befördert hat/P. Marcus, A. S. Antonio Pad./des uralten Eremiten Ordens der Augustiner Discal=/ceaten Professor Priester bey St. Joseph auf den/ Landstrassen./Laybach,/gedruckt bey Lorenz Bernbacher, Bürgerl. Buch=/binder. 1768

19 Diese gibt es offiziell gar nicht, denn die Slowenen sind administrativ auf die Innerösterreichischen Länder Kärnten, Krain, Steiermark, Küstenland aufgeteilt.

20 Bartholomäus Kopitar, Grammatik der slavischen Sprache in Kärnten, Krain und Steiermark. Laibach 1808.

21 Der Zirkel mit Baron Ziga Zois (1749–1819) als Mezän hat an einem umfassenden Kulturprogramm gearbeitet, das dieser finanzierte.

22 Ein Almanach "Pisanice" erscheint 1787, 1788, 1789, zu welchem fast alle Aufklärer ihre Beiträge liefern.

23 A. T.Linhart schrieb neben der Komödie Maticek auch noch Zupanova Micka, die er nach Richters Feldmühle übersetzte.

24 Anton Vodnik, Pismenost ali gramatika za perve sole. Ljubljana 1811.

25 Die slowenischen Literaturwissenschaftler unter der Leitung von Boris Paternu sammelten und publizierten 8000 poetische Texte, die zwischen 1941 und 1945 im und zum Widerstand entstanden waren. Marija Stanonik hat in einem dreibändigen literaturtheoretichen Werk die Tiefenstruktur, Modellbildung und die ästhetischen Innovationen der Literatur des Widerstandes erarbeitet: Marija Stanonik, Pozdravljeno trpljenje...Poezija konteksta. Ljubljana 1993 (... Poesie des Kontextes); Na tleh leze slovenstva stebri stari. Poezija konteksta II. Ljubljana 1993 (Poesie des Kontextes II); Iz kaosa v kozmos. Kontekstualnost in zanrski sistem slovenskega odporniskega pesnistva 1941-1945. Ljubljana 1995 (Aus dem Chaos in den Kosmos. Die Kontextualität und das Genresystem der Widerstandsdichtung)

26 Über die Partisanendruckereien wurden umfangreiche Studien geschrieben: Siehe unter Joze Krall, Partizanske tiskarne

 

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