Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 5. Nr. Juli 1998

Die Türkei: Schwelle oder Brücke in den Kulturwissenschaften

Gertrude Durusoy (Izmir)
[BIO]

 

Trotz der zunehmenden Rolle der Technik auf allen Gebieten legt unser Zeitalter viel mehr Wert auf kulturelle Erscheinungen als die vorherigen, die nun wissenschaftlich erfaßt werden, wie Guy Michaud meinte, als er schrieb: "On parle souvent, dans un monde planétarisé, de la nécessité de développer les contacts et l'ouverture. Il est évident à cet égard qu'un dépassement des stéréotypes et une meilleure connaissance des mentalités et des attitudes collectives et de leurs significations, connaissance fondée sur une démarche scientifique, peuvent largement y contribuer."(1) Damit wird betont, daß der Kulturwissenschaft auch die Aufgabe der Deutung sowohl einer Mentalität als auch einer kollektiven Haltung beigemessen wird.

Dort wo früher die Philosophie die Hauptrolle spielte, sieht unsere Zeit das kulturelle Phänomen. Deshalb scheint Huntington recht zu haben, wenn er allgemein postuliert: "Die menschliche Geschichte ist die Geschichte von Kulturen."(2) Und wir beobachten, daß diese Kulturen einerseits zum Objekt einer neuen Wissenschaft werden, andererseits aber - besonders im Falle Huntingtons - als Maßstab der zukünftigen internationalen Beziehungen gelten. Später werden wir noch sehen, wie vorsichtig man mit dieser Auffassung umgehen muß.

Die Untersuchung der Kultur führt mit sich das Korrelat der Untersuchung der eigenen Identität, sei es auf individueller, sei es auf gesellschaftlicher Ebene. Die Frage nach der individuellen Identität (Wer bin ich?) ist in der Antike eine metaphysische Frage gewesen, mit der sich jahrhundertelang die Philosophen auseinandergesetzt haben; heutzutage bekommt sie eine kulturelle Färbung, die in der Gesellschaft eingebettet ist, d.h., daß die Zugehörigkeit zu einer Kultur, zu einer Ethnie, zu einer Gruppe überhaupt bei der Antwort immer häufiger auch zum Ausdruck kommt. Jacques Berque beschreibt dieses Bewußtsein einer kollektiven Identität erst allgemein : "L'acception minimale est donc qu'un certain nombre d'individus se sentent liés les uns aux autres, et aient la sensation de faire corps, passagèrement ou non, sous le signe de tel ou tel concept, idée, action, etc."(3) Konkreter weist Berque auf fünf Eigenschaften dieser Identitätsform hin: erstens sei sie dauerhaft und wandlungsfähig; zweitens sei diese Identität sowohl subjektiv als auch objektiv; drittens sei sie von Natur aus aktiv in sich selbst; viertens bilde sie eine Totalität, wo sie gleichzeitig global und differenziert vorkomme, und fünftens sei sie fähig, alle Aspekte und Faktoren in- und untereinander zu verwandeln.(4) Damit wird auf die Dynamik der Identitätserscheinungen in unserem Zeitalter hingewiesen.

Eigentlich kann man Berque nur zustimmen, denn ob kleine Gruppe, ob Minorität oder ob Nation, jede menschliche Gruppe trägt in ihrer Besonderheit den Zug der Beweglichkeit, der Wandlung und damit der Dynamik. Die Zugehörigkeit zu einer Kultur besitzt unseres Erachtens auch diese Formen der Dynamik innerhalb der vorhandenen Gesellschaftsgruppe und aus dieser Perspektive her verstehen sich die meisten kulturwissenschaftlichen Analysen.

Nun wollen wir die Stellung der Türkei in den Kulturwissenschaften aus der Nähe betrachten. Dafür müssen wir erst die Schwellen- oder Brückenposition in der Kultur des Landes kurz heranziehen. Hier wiederum muß man genau definieren, an welcher Schwelle oder auf welcher Brücke sich das Land befindet. Soll man alles nur in bezug auf Westeuropa betrachten oder soll man den Blick erweitern und die Lage global untersuchen? Der 1830 aus Rußland von der Unterzeichnung des Friedens von Edirne zurückkehrende Halil Pascha meldete dem Sultan: "Wenn wir nicht sofort Europa nachahmen, bleibt nichts anderes übrig, als nach Asien zurückzuziehen".(5) Das ist meiner Meinung nach eine der knappsten Formulierungen, die das Dilemma innerhalb der Identität der türkischen Gesellschaft ausdrückt.

Auch geographisch wurde dieses Land immer als europäischer Teil der Türkei und asiatischer Teil der Türkei bezeichnet. Die Meeresengen der Dardanellen und des Bosporus bilden rein morphologisch die Trennung der beiden Kontinente innerhalb des Landes; noch konkreter wird in einer Stadt wie Istanbul vom europäischen und asiatischen Teil der Stadt gesprochen. Das Kleinasien der Hochkulturen des Zweistromlandes und der Nahosten unserer Zeit bilden die koexistierenden Pole bzw. die kulturellen Färbungen der Türkei, selbstverständlich mit dem Substrat der - historisch gesehen - dazwischen liegenden Stratifikationen.

Also nie ganz Orient, weil Vorderorient, nie ganz Europa, weil südöstlicher Zipfel des europäischen Kontinents. Man könnte dadurch annehmen, daß die Türkei nur eine Schwellenposition innehat. Inwiefern stimmt so eine Behauptung? In diesem Zusammenhang muß man die merkwürdig klingende aber fundierte Feststellung des großen Türkeikenners Jean-Paul Roux erwähnen: "Le mot turc, qui n'a donc valeur ni ethnique ni religieuse, n'évoque pas davantage une notion d'Etat ou de nation. A aucun moment de leur histoire, les Turcs n'ont été tous réunis en un seul lieu, à l'intérieur de frontières délimitées, sous une autorité commune."(6) Diese Tatsache zeugt von einer besonderen Weltanschauung.

Was meinen die türkischen Forscher dazu? Bozkurt Güvenç schreibt, daß es während der Kreuzzüge - besonders unter Barbarossa um 1090 - die Westeuropäer waren, die das Land, gegen welches sie kämpften, als "Turkhia" bezeichneten und daß bis 1920 die Türken Anatoliens diesen Namen nie verwendet hatten.(7) Denn sie benutzten als Charakterisierung ihrer selbst die Zugehörigkeit zum Herrscherhaus, so waren sie vor der Republik Osmanen, früher Seldschuken usf. In seinem Werk Die Identität der Türken sagt Güvenç ausdrücklich, daß die Antwort auf die Frage, ob der Türke zum Westen oder zum Osten gehöre, nicht in der Untersuchung der Rasse, sondern der eigenen Kulturgeschichte liegt.(8)

Wie ersichtlich bietet schon die Frage nach der eigenen Identität einerseits wegen der asiatischen "Wurzeln", andererseits wegen des Schmelztiegels der Kulturen, der Anatolien schon immer gewesen ist, eine große Komplexität, die wiederum neue Fragen aufwirft, u.a. ist dieses multikulturelle Zusammenleben als buntes Mosaik oder als eine Konfliktlinie anzusehen? Man kann dem französischen Historiker Roux nur zustimmen, wenn er als einen ganz wichtigen Aspekt die Toleranz der Türken im Laufe der Geschichte betont, indem er sagt, daß in einer Zeit, wo in Europa das "cujus regio ejus religio" - Prinzip galt, das Reich der Osmanen alle Religionen in seinem Gebiet bestehen ließ und damit einen wichtigen Beitrag zur Weltkultur geleistet hat; Roux spricht sogar von Ökumene bei den Osmanen.(9) Vor einigen Jahren feierte die jüdische Gemeinde der Türkei ihr 500jähriges Bestehen im Lande - nach der damaligen Ausweisung aus Spanien. Obwohl die Türken ein kriegerisches Volk sind, kann man in ihrer Geschichte keine Religionskriege nachweisen.

Im Rahmen des heutigen Beitrags wollen wir nicht geschichtliche Kenntnisse wiederholen, die ein jeder kennt, sondern eine Reflexion über den heutigen Stand der Kulturwissenschaft in der Türkei zu skizzieren versuchen. Wie in anderen Ländern der Welt - und nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten - ist die Kulturwissenschaft immer mit der Identitätsfrage verbunden. Da es eine interdisziplinäre Wissenschaft ist, verfügt sie über Materialien aus verschiedenen Gebieten der Kultur. Im konkreten Fall der Türkei wollen wir uns auf einige Aspekte beschränken und zwar auf die Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft einerseits, zwischen Kultur und Religion sowie Kultur und Nation andererseits. Alle diese Aspekte sind ineinanderverflochten, so daß ich sie nicht getrennt behandeln werde.

Nach dem Ersten Weltkrieg als das Osmanische Reich und die k.und k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn aus der Weltgeschichte stiegen, wurde in beiden Fällen ein republikanischer Staat mit einem eingeschränkten geographischen Territorium ihr Nachfolger. In Österreich verlief der Übergang auf mildere Weise als in dem Staat, der auch seinen Namen wechselte: aus dem Dynastienamen Osmanen zur Bezeichnung des Staates wurde der Name einer Nation - der Türkei.

Die grösste Reform sollte aber noch kommen: der "Leader" des neuen Staates hat einen radikalen Schritt und eine radikale, gezielte Wendung zum Westen Europas damit getan, daß er das Kalifat aus der islamischen Welt abgeschafft und die Türkei zu einem säkulären Staat erklärt hat. Nach dem Tode des Propheten Mohammed war im Islam der Kalif die religiöse Obrigkeit, und allgemein gesehen waren es hauptsächlich Araber, die diese Stellung innehatten. Im Laufe der Zeit wurde diese religöse Würde auf den weltlichen Herrscher übertragen. Als der türkische Sultan Yavuz Selim Ägypten besiegte, brachte er diese Würde 1517 nach Istanbul - synchron gesehen in der Zeit, wo Martin Luther seine Thesen in Wittenberg kundgibt und eine Spaltung in der christlichen Welt herbeiführt - und seit Yavuz Selim trugen alle Sultane bis zur Auflösung des Osmanischen Reiches auch den Titel des Kalifen, also des Oberhaupts des Islam. Mit der Gründung der Republik war nicht nur die Trennung von Staat und Religion endgültig in der Türkei institutionalisiert, gleichzeitig verlor die islamische Welt ihre jahrhundertelange, traditionelle supranationale weil alle Muslime betreffende Obrigkeitsfigur. Dieser tiefgreifende Einschnitt in die Struktur des Islam ist der Grund, weshalb eine modernere, westlichere Einstellung der Türkei, obwohl sie Mitglied der Islamischen Konferenz ist, niemals von den anderen islamischen Staaten akzeptiert wird und weshalb heute noch kein alleiniger religiöser Leader in der islamischen Welt anzutreffen ist.

Diese dem Anschein nach in Geschichtsbüchern der westeuropäischen Länder vielleicht kaum erwähnte Begebenheit führt vom Osten und Südosten her die Türkei zu einer zweiten Schwellenposition im Nahen Osten, wo trotz der Glaubensgemeinschaft keine andere Gemeinschaft entstanden ist. Ansätze für einen latenten Konflikt auf politischer bzw. internationaler Ebene sind im Unterbewußtsein der Nachbarn immer vorhanden. Deshalb kann man meiner Meinung nach nicht behaupten, daß bloß die Angehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft wie dem Islam, wo die nationalen Grenzen bedeutungslos sind, de facto eine verbindende Wirkung im Falle Türkei und Nachbarländer haben könnte. In allen Ländern, wo keine Trennung zwischen Staat und Islam vorgenommen worden ist, bestimmt offiziell die Scheriah den weltlichen Alltag, sei es für das individuelle, sei es für das gesellschaftliche oder das politische Leben; die Elemente der regionalen Kulturen fügen sich den Vorschriften der Religion. Dadurch aber, daß die Türken eine andere Vergangenheit besitzen als die Araber, in einer anderen Kultur sich bewegen und seit 75 Jahren die Laizität und die Monogamie erlebt haben, reduzieren sich die Gemeinsamkeiten auf ein Minimum. Damit meine ich, daß besonders auf dem kulturellen Gebiet keine vollständige Integration bzw.Verwurzelung der Türkei weder im islamischen Asien noch im christlich fundierten Westeuropa zum Vorschein tritt. Bemerkenswert ist, daß mit der Republik der zweite entscheidende Schritt mit der Annahme und Anpassung des Schweizer Zivilrechts für die Türkei eine gründliche Wendung zum Westen und zur gesellschaftlichen Form Westeuropas getan wurde. Drei Generationen sind schon in diesem Kontext aufgewachsen. Die Sehnsucht nach dem Alten treibt z.Zt. eigentlich gewisse Kreise auf die Suche einer Wiederherstellung der früheren Ordnung. Wie betrachten überhaupt die Kulturwissenschaftler dieses Problem?

Diese Frage wurde auf einer ziemlich verwandten Ebene sehr gründlich durch den schon erwähnten Anthropologen und Kulturwissenschaftler Bozkurt Güvenç diskutiert(10) wobei er darauf aufmerksam macht, daß man nicht die Kultur dieses Landes unter einen einzigen Nenner erfassen kann und daß man aus der historischen Perspektive die Multikulturalität, d.h. mehrere Formen von kulturellen Identitäten als die demokratischste Form der Koexistenz ansehen solle.(11) Aus diesem historischen Blickwinkel sei auch zu erklären, daß die Osmanen, die sich dem Westen gegenüber behaupten wollten, immer den europäischen Teil des Reiches gefördert und merkwürdigerweise das von den Türken selbst bewohnte Anatolien vernachlässigt hatten.(12) Die Folgen davon sind in unserer Zeit noch zu spüren. In seiner Analyse von 1970 stellt Ismail Cem(13) fest, daß Ostanatolien innerhalb des Osmanischen Reiches immer über einen besonderen Status verfügt hat, indem dort die Feudalität weiterlebte und das Land nicht den üblichen Besitznormen unterworfen war. Im Osten gab es häufig Aufstände der Schiiten; bei deren Unterdrückung wirkten die türkischen und kurdischen Sunniten, feudale Landesherren, mit. Als Belohnung dafür durften sie ihre herkömmliche Lebensform beibehalten. Cem weist darauf hin, daß auch in den ersten Jahren der Republik sich in Ostanatolien die Situation nicht verändert hat, daß die neuen Institutionen und die juristischen Reformen hauptsächlich im Westen des Landes stattfinden und daß die feudale Lebensform und die Macht der Landbesitzer im Osten nicht geschwächt wurde.(14) Eine Illustration dieser Situation ist heutzutage in den Romanen Yaschar Kemals leicht erkennbar.(15)

Güvenç ist es auch, der bemerkt, daß die Türken, obwohl ihre Wurzeln in Asien und im Islam seien, den Kontakt mit den westlichen Rittern und Kriegern während der Kreuzzüge bekommen haben und von der Zeit an versucht haben, sich auf anatolischem Boden in die ionisch-römisch-christliche Kulturwelt einzuleben.(16) Mit der Republik wurde außerdem zum ersten Mal ein Heimatbegriff in Bezug auf Territorium geprägt; denn als ehemaliges Nomadenvolk kannten die Türken nur eine Bindung an das von ihnen vorläufig bewohnte Land und unter dem Sultan gab es einen Vielvölkerstaat, der eher das Kosmopolitische als das Einheimische förderte. Dies ist auch der Grund, weshalb es seit 1923 grundsätzlich keine expansionistischen Absichten mehr gibt, denn Atatürk hat die diesbezügliche Misaki Milli-Erklärung vom 28. Januar 1920 des letzten Osmanischen Parlaments durch das neue Parlament in Ankara übernehmen lassen.

In den 70er Jahren erlebte die Kulturwissenschaft ein Aufblühen, und es ist u.a. versucht worden, die Interpretation der eigenen Identität z.T.durch die sog. "Türkisch-Islamische Synthese" darzustellen. Diese bedeutet in der Untersuchung von Cengiz Güleç(17), daß man den Schwerpunkt auf die aus Zentralasien stammenden eigenen Werte und auf den Islam legte und daß man von Westeuropa nur die Technologie übernehmen solle, nicht die Lebensweise. Außerdem wird dem Staat eine richtungsweisende Rolle zugeschrieben. Diese Kultureinheit sei der Schutz der nationalen Identität.

In derselben Zeit bemühen sich Wissenchafler, die sich mit der Kultur auseinandersetzen, darunter der Soziologe Emre Kongar(18), die nationale Kulturerscheinung in ihrem Bezug zur universellen Kultur aufzuzeigen, indem er meint, daß sie diesen Bezug Atatürk zu verdanken hat. Er definiert den "Atatürkismus" auf dem Gebiet der Kultur "weder als Islamfeindlichkeit noch als Bewunderung des Westens"(19), sondern als die Möglichkeit, das Zeitgenössische festzuhalten.

Noch vor knapp zwei Jahren trafen sich Akademiker, Politiker und Journalisten aller Anschauungen an der Ege Universität Izmir zu einem Symposion über "Republik, Demokratie und Identität".(20) Dies ist ein Zeichen dafür, daß die drei erwähnten Begriffe sich in ihrem Zusammenleben noch nicht eindeutig im Einklang befinden, daß aber so eine Situation als erstrebenswert erscheint. Unter den vielen Beiträgen ist eine von Gülgün Mese an 983 Menschen aus Izmir durchgeführte Studie hier im Hinblick auf die kollektive kulturelle Identität besonders interessant; es handelte sich um 465 Frauen und 518 Männer, worunter 469 Kurden waren und 514 Türken - in beiden Fällen von zwei verschiedenen Glaubensrichtungen (Alevis und Sunniten). Als Parameter wurden die Dauer ihrer Einwanderung in die Stadt (der größte Teil wohnt seit mehr als sechzehn Jahren in Izmir), ihr Stand (die große Mehrheit war verheiratet), ihre Ausbildung (darunter waren 102 Analphabeten), ihr Alter (595 waren zwischen 22 und 41 Jahre alt), ihr Beruf und ihr Einkommen herangezogen. Was die kulturelle Identität angeht, so stehen die Menschen von demselben Geschlecht einander näher (kurdische und türkische Frauen z.B.), dann diejenigen derselben Glaubensgemeinschaft; die Ethnie komme nachher. Gülgün Mese stellte auch fest, daß trotz der Ungleichheit unter den Regionen die Lebensstile der Menschen einander gleichen.(21)

Eine andere Untersuchung betrifft innerhalb der Multikulturalität der Großstädte die Identität einer Minderheit, und zwar der jüdischen Sephardim-Gemeinde in Izmir - die übrigens die Muttersprache Elias Canettis weiterspricht. Hale Okcay erinnert erst daran, daß seit dem 4. Jahrhundert v.Ch. die Juden in Anatolien ansässig gewesen sind und daß heute nur noch acht der ehemaligen fünfzig Synagogen bestehen. Zwei Drittel der Gemeinde haben mit der Gründung des Staates Israel Izmir verlassen. In Hinsicht auf ihre kulturelle Identität betrachten sie sich als jüdische Türken, genau wie es moslemische Türken gibt.(22) Wie ersichtlich, besteht ein Mosaik von Kulturen nebeneinander seit eh und je, und im Vorderorient hat die Nachbarschaft einen sehr wichtigen Wert im Alltag des Zusammenlebens, solange keine Politik betrieben wird ...

In diesem Zusammenhang muß auch der Beitrag von Tanil Bora(23) erwähnt werden, der darauf hinweist, daß in den ersten Jahren der Republik im Lande alles Westliche betont und nachgeahmt wurde, alles Östliche ins Vergessen geschoben worden sei. Bora sieht auch in diesem Zusammenhang die Stellung der nationalen Identität und diejenige der Minderheiten; die Verwirklichungen dieser Zeit weisen auf die Gegensätzlichkeit der Bestrebungen hin: einerseits wird viel vom Westen übernommen, andererseits lebt man ziemlich abgekapselt von der übrigen Welt. In der Zeit aber habe sich nach Tanil Bora die kulturelle Identität verstärkt entwickelt. Als Beispiel des Weiterlebens eines kulturellen Elements möchte ich hier nur im Vorübergehen das 90jährige Bestehen der seit 1908 in Istanbul in armenischer Sprache von derselben Familie ohne Unterbrechung herausgegebene Tageszeitung Jamanak erwähnen.(24)

Der Gegenstand der Kulturwissenschaft in der Türkei ist so reichhaltig, daß nur eine interdisziplinäre Arbeit ihn erfassen kann und auf dem oben erwähnten Symposion konnte die Gesamtproblematik ausgesprochen und diskutiert werden. Wunder darf man nicht erwarten; immerhin ist die Bewußtwerdung der Situation in der Öffentlichkeit und das Follow Up durch die Publikation der Akten ein wichtiges Ereignis für die Intellektuellen; das bedeutet aber nicht, daß sofort ein allgemeiner Konsensus eintreten wird.
Die Auflösung der Sowjetunion und ihres Systems hat durch die Öffnung der Grenzen und die neue Unabhängigkeit der Staaten Zentralasiens und des Kaukasus der kulturellen Identität in der Türkei eine neue Dimension verliehen. Der Kontakt mit den kulturell verwandten und islamische Traditionen pflegenden Ländern belebte das Bewußtsein der Zugehörigkeit zu einer breiteren türkischen Kultur, worin sich westliche Elemente nur durch russische Beeinflussung bemerkbar machen.

In diesem neuen Kontext besteht eine kulturelle Barriere: die Schrift. Als Atatürk die Türkei modernisierte, wurde ein radikaler Kulturbruch durch die Einführung der lateinischen Schrift anstelle der jahrhundertelang verwendeten arabischen durchgesetzt. Solange die wichtigsten Texte nicht transkribiert werden, haben die neuen Generationen keinen Zugang zur eigenen Literatur oder Geschichte oder anderen Belegen der Vergangenheit. Deshalb wird an den Universitäten in den Fachbereichen wie Geschichte und Türkologie die "osmanische Sprache" beigebracht. Der Begriff Alttürkisch wird nicht verwendet. Diese Bezeichnung wirkt vielleicht für einen Ausländer fremd, aber wenn man bedenkt, daß im Osmanischen Reich die Schriftsprache die Hofsprache gewesen ist, so versteht man die Identifikation der Sprache mit der Dynastie, denn diese gehobene Sprache verwendete so viele Entlehnungen aus dem Arabischen und Persischen, daß das Volk seine türkische Sprache weiter behielt. Damit wird man kulturell mit einer paradoxen Situation konfrontiert: Dort wo ein Franzose oder ein Österreicher die eigene Sprache des 12./13. Jahrhunderts zu verstehen Schwierigkeiten hat, kennt ein Türke dieses Problem nicht. Ihm bereitet die Sprache der Diwan-Literatur (Hofsprache) ab dem16. Jahrhundert das Riesenproblem. Ein Gedicht aus diesen Epochen kann ohne Wörterbuch nicht entziffert werden, dagegen ist die mystische Lyrik eines Yunus Emre viel leichter zugänglich. Dadurch kann man merken, welche Auswirkungen die Republik auf die kulturelle Identität des Landes hatte und warum heute noch diese Begriffe zu Auseinandersetzungen führen.

Nicht nur die Sprache also, sondern auch die Schrift erleichtern oder erschweren den kulturellen Verkehr. Die kyrillische Schrift wird in der Türkei als ein Handikap der anderen verwandten Staaten angesehen. Denn die Türkei möchte in der Gegenwart und in der Zukunft eine Brückenstellung zwischen Zentralasien (Kazakistan, Kirgizien, Usbekistan, Turkmenistan), Kaukasus ( hauptsächlich Azerbaidschan) und Westeuropa bilden. Die Ansätze dafür haben sich sehr früh auf der wirtschaftlichen Ebene bemerbar gemacht. Und wie ist die Lage kulturell gesehen?

Wie in allen Ländern der Welt wird auch hier die Kultur über den Weg der Ausbildung bzw. des Unterrichtswesens vermittelt. Die Investition für die Zukunft begann dadurch, daß nach der Unabhängigkeit dieser Länder Kulturabkommen geschlossen und sofort je zwei Tausend Studenten aus diesen fünf Ländern an türkische Hochschulen mit einem Stipendium geschickt wurden. Nach einem intensiven Grundkurs Türkisch kommen diese Studenten in die Fakultäten, die sie sich wünschen; im Laufe der Jahre ist aber diese Zahl gesunken. Daneben sind auch in den Heimatländern private Universitäten von türkischen Unternehmern mit türkischen Lehrkräften gegründet worden. Eine "joint venture Universität", die Ahmet Yesevi Universität in Kazakistan ist von beiden Staaten gegründet worden, und als Unterrichtssprache werden je nach Fach Kazakisch, Russisch und Türkisch verwendet. Wohlhabende Unternehmer haben in diesen Ländern auch Privatgymnasien gegründet, wo der Nachwuchs für die internationale Tätigkeit ausgebildet wird, indem neben der Heimatsprache Englisch, Russisch und Türkisch gelehrt werden. Die Englischlehrer werden aus der Türkei entsandt. Über welche kulturelle Identität wird nun diese neue Generation nach der "Wende" verfügen? Das Forschungsfeld der Kulturwissenschaften ist hier noch offen.
Für diese Ländergruppe stellt die Türkei die Öffnung zu Europa dar. In dieser Hinsicht hat tatsächlich das Land eine neue Brückenfunktion übernommen, da es Europa mit Zentralasien verbindet, indem es den Iran überspringt und mit dem Kaukasus, der immer isoliert gelebt hat oder nur als Transitgebiet angesehen wurde. Der kulturelle Austausch auf dieser "Brücke" ist vielfach: hauptsächlich auf dem Gebiet der Musik und der Naturwissenschaften kommen Gastprofessoren aus diesen Ländern an türkische Universitäten, sodaß wir seit einigen Jahren nicht nur Kollegen aus den USA, England und Deutschland haben, sondern auch aus Aserbaidschan, Usbekistan und Turkmenistan. Diese unerwartete Öffnung ist als eine Bereicherung anzusehen.

Eine andere Bereicherung bildet schon in der Zeit des Osmanischen Reiches und heutzutage immer noch die Anwesenheit der Levantiner, d.h. von Hunderten von Familien westeuropäischen Ursprungs (Italiener, Engländer, Franzosen, Holländer), die seit Jahrhunderten in den östlichen Häfen des Mittelmeers als Ausländer weiterleben. Für diese ansässige Bevölkerungsgruppe (durch ein Gesetz von 1867 durften sie Immobilien besitzen) ist neben der Sprache des Landes das Französische immer noch die lingua franca. Kulturell gesehen gehört diese Gruppe, trotz der Entfernung in der Zeit, zum ehemaligen Ursprungsland, aber von der eigenen Identitätsauffassung her entsteht ein Dilemma, weil das europäische Ursprungsland z.B. die hiesigen Italiener als "Türken" auffaßt, so, wie die Franzosen die in Algerien lebenden und geborenen Franzosen als "pieds-noirs" betrachteten. Auch die Engländer haben einen Begriff für die aus Indien oder anderen Commonwealthländern stammenden Engländer geprägt. Diese Levantinergruppe hat aber den Kontakt mit Westeuropa gepflegt und durch Handel und Industrie dem neuen Heimatland einen wichtigen Beitrag geleistet. Heutzutage studiert die junge Generation im Ausland, nicht in der Heimat ihrer Vorfahren, sondern in Amerika, und kommt mit know how zurück, um das väterliche Unternehmen weiterzuführen.

Umgekehrt werden die in den westeuropäischen Ländern hauptsächlich in Deutschland lebenden und dort geborenen Türken als "Alamanyali" angesehen. Das bedeutet auf der sozialen Ebene, daß sie, sowohl die Levantiner im Ostmittelmeerraum (in der Türkei in Istanbul, Izmir und Mersin lebend) als auch die Türken im westlichen Europa, falls sie sich nicht integrieren, weder dort noch hier eine enge Zugehörigkeit spüren. Die Hauptsache ist meines Erachtens, daß diese Menschen sich weder hier noch dort in einem Ghetto abkapseln. Die Mehrheit kann eine zu große kulturelle Verschiedenheit nur in kleinen "Mengen" aufnehmen (um nicht verarbeiten zu sagen). Ein kulturell anders gestaltetes Stadtviertel kann eine "Bedrohung" für eine traditionelle Mehrheit einer Stadt darstellen. Dies sind Bruchlinien, die am Anfang ungemerkt bleiben. Eine geschickte Erziehungs- und Kulturpolitik kann auf diesem Gebiet viel leisten und Konfliktsituationen vermeiden. Im Frankreich der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen waren auch die massiven Einwanderungen von polnischen und italienischen Arbeitnehmern der ersten Generation mit sehr vielen Problemen verbunden. Das Erlernen der Sprache und die Assimilationsbestrebungen dieser Generation haben der zweiten die Integration erleichtert, und heutzutage merkt man nur noch an Namen wie Poniatowski oder Platini, daß es sich um ehemalige Ausländer handelt.

Es gibt wahrscheinlich kaum Länder auf der Welt, wo sich die geographischen Grenzen mit den ethnischen vollkommen decken. Im Laufe der Geschichte bedeutete die territoriale Ausdehnung meistens auch Eingliederung anderer Völker bzw. Kulturen. Auch wenn Huntington die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts als einen "Clash of Civilisations" darstellt, darf man nicht vergessen, daß, solange irgendwo auf der Welt Hunger, Arbeitslosigkeit, ungerechte Verteilung der Bodenschätze u.a. vorhanden sind, immer ein Grund auftauchen wird, der den Konflikt entflammen lassen wird. Die echte Kultur in jedem Land führt nicht zur Domination, sondern zum Miteinanderleben. Der Drang nach Macht, nach Besitz von Rohstoffen (Erdöl oder Wasser), von wirtschaftlichen Gütern und nach der besten Schlagkraft wird die Menschen immer noch in die Lage des homo homini lupus versetzen. Wenn wir die Konflikte unserer Zeit betrachten, so sind es gebildete Gesellschaften, die eine "ethnische Säuberung" vornehmen. Was stört, ist nicht das Anderssein einer Gruppe, sondern wie in Bosnien das Territorium, das ausbleibt, falls man die dortlebende Bevölkerung nicht anschließt.

Wie ersichtlich wird das Nebeneinander- und Zusammenleben sehr verschiedener kulturellen Erscheinungen auf der ganzen Welt weiterbestehen, vielleicht sogar durch die größere Mobilität zunehmen und die Kulturwissenschaft müßte den Schwerpunkt darauf legen, aus der Multikulturalität der Vergangenheit zu lernen und Modelle ausarbeiten, die im Kontakt mit einer fremden Kultur als praktischer Hinweis dienen könnten.

Im Rahmen der Globalisierung geschieht aber auch ein Zusammenschluß von verschiedenen Kulturen, und die Türkei wird sich immer bewußter, daß sie auch eine Mittelmeeridentität besitzt, wodurch sie mit den Ländern Südeuropas und Israel vieles gemeinsam machen kann, genauso wie sie ein Projekt - z.Zt. nur auf wirtschaftlicher Basis - mit den Ländern der Schwarzmeerregion initiiert hat. Damit rückt viel mehr ihre Brückenposition als ihre Schwellenposition ins Licht des neuen Milleniums. 

© Gertrude Durusoy (Izmir)

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Anmerkungen

(1) Guy Michaud: L'éthnotype comme système de signification. in: Guy Michaud (Hrsg.): Identités collectives et relations inter-culturelles. Bruxelles, 1978. S.33.

(2) Samuel P.Huntington: Kampf der Kulturen .München-Wien, 1997. 4.Aufl., S.49.

(3) Jacques Berque : Identités collectives et sujets de l'histoire. in: Guy Michaud (Hrsg.) op.cit. S.11.

(4)Vgl. ebd., S.13-15.

(5) Vgl. Bozkurt Güvenç : Türk Kimligi. Ankara, 1994. 2.Aufl., S.203.

(6) Jean-Paul Roux: Histoire des Turcs. Deux mille ans du Pacifique à la Méditerrannée. Paris, 1984, S.22.

(7) Vgl. Bozkurt Güvenç. op.cit., S.23.

(8)  Vgl. ebd., S.26. Neben Güvenç sind als aufschlußreiche Quellen: Bahaeddin Ögel: Dünden Bu Güne Türk Kültürünün Gelisme Çaglari Istanbul, 1988 oder bei Ibrahim Kafesoglu: Türk Milli Kültürü. Istanbul,1994. 11.Aufl. oder noch Orhan Türkdogan: Milli Kültür, Modernlesme ve Islam. Istanbul,1983 zu nennen. Seinerseits bietet Suat Sinanoglu eine kulturelle Perspektive durch die von Atatürk durchgeführten Reformen in Türk Hümanizmi. Ankara,1980. Eine eingehende Analyse zur Frage hatte schon 1970 der jetzige Aussenminister geliefert: Ismail Cem: Türkiye'de Geri Kalmisliginin Tarihi. Istanbul, 1970, wobei dargestellt wird, daß die Ansätze einer ökonomischen Unterentwicklung in der Geschichte liegen. Einen neuen Beitrag liefert Cengiz Güleç: Türkiye'de Kültürel Kimlik Krizi. Ankara, 1992.

(9) Vgl. Jean-Paul Roux. op.cit., S.33. Auch Ismail Cem berichtet davon, wie der seldschukische Sultan Giyaseddin Keyhüsrev II. seine Braut aus Georgien samt Beichtvater und sakralen Gegenständen auf seinem Hof zu Konya aufnahm. Vgl. Ismail Cem, op.cit., S.84. Siehe außerdem Bozkurt Güvenç: Kültür kuraminda Bütüncülük Sorunu Üzerine Bir Deneme.Akara, 1970. Ders.: Kültür Konusu ve Sorunlarimiz. Istanbul,1985. 2.Aufl. und ders.: Türk Kimligi. Kültür Tarihinin Kaynaklari.Ankara, 1994. 2.Aufl.

(10) Vgl. Bozkurt Guevenc. Tuerk Kimligi. Ankara,1994, 2.Aufl.

(11) Vgl. Bozkurt Güvenç: op.cit.1994, S.12ff.

(12) Vgl. Bozkurt Güvenç.Kültür Konusu ve Sorunlarimiz. Istanbul, 1985. 2.Aufl., S.122.

(13) Vgl. Ismail Cem: Türkiye'de Geri Kalmisligin Tarihi. Istanbul, 1970, S.367/368.

(14) Vgl. ebd., S.368.

(15) Einige Titel Yaschar Kemals auf Deutsch (alle beim Unionsverlag, Zürich): Memed, mein Falke (1982), Die Disteln brennen (1983), Das Reich der Vierzig Augen (1984), eine Trilogie; Das Lied der Tausend Stiere (1979); Töte die Schlange (1988); und u.a. die anatolische Trilogie: Der Wind aus der Ebene (1985), Eisenerde, Kupferhimmel (1986), Das Unsterblichkeitskraut (1986).

(16) Vgl. Bozkurt Güvenç: Kültür Konusu ve Sorunlarimiz. Istanbul, 1985. 2.Aufl., S.120. Er nennt als Vertreter dieser Ansicht drei berühmte Schriftsteller: Azra Erhat, Sabahattin Eyüboglu, Halikarnas Balikçisi. Der Letztere hat bewußt als Pseudonym "Der Fischer von Halikarnassos" für Cevat Sakir Kabaagacli verwendet, um die Kontinuität zwischen der antiken karischen Stadt und dem heutigen Bodrum seinem Leserpublikum ins Gedächtnis zu rufen.

(17) Vgl. Cengiz Güleç: Türkiye'de Kültürel Kimlik Krizi. Ankara,1992, S.49. Dieser Teil beruhe auf der Analyse von Güvenç, Tekeli, Turan und Saylan, wie es der Autor auf S.48 erwähnt. Will man die Einzelheiten dieser Anschauung näher betrachten, so sind die gut dokumentierten Werke von Ibrahim Kafesoglu besonders repräsentativ, darunter Türk Milli Kültürü. Istanbul,1976 und die erweiterte Auflage desselben Istanbul, 1994.

(18) Vgl. Emre Kongar: Kültür Üzerine. Istanbul, 1984.

(19) Vgl. ebd., S.51.

(20) Nuri Bilgin (Hrsg.): Cumhuriyet , Demokrasi ve Kimlik. Istanbul, 1997, 538 S. Es handelt sich um 44 Beiträge und Texte von drei Podiumsdiskussionen.

(21) Gülgün Mese: Yasam Stilleri ve Kollektif Kimlik Etkilesimi. In: Nuri Bilgin (Hrsg): op.cit., S.431-438.

(22) Hale Okçay: Izmir Sefarad Musevileri: Azinlik Kimliginin Sosyolojik Degerlendirilmesi. In: Nuri Bilgin (Hrsg.): op.cit., S.381-387.

(23) Tanil Bora: Cumhuriyetin Ilk Döneminde Milli Kimlik. In: Nuri Bilgin (Hrsg.): op.cit., S.53-62.

(24) Siehe Artikel in der Cumhuriyet vom 1. März 1998.


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