ABSTRACT:
Das System Kino und das Medium Film können einerseits als literarisch fundiert, andererseits aber auch als wesentliche Impulsgeber für neuere literarische Experimente verstanden werden. Besonders die Zeit nach 1910, in der das Kino im Übergang vom sogenannten cinema of attractions zum bürgerlich akzeptierten Unterhaltungsangebot erlebte, begann eine ganz deutliche Rezeption der kino- und filmspezifischen Techniken in der Literatur und den verwandten Künsten. Die kulturellen Instrumentarien wurden in die neuen Werke integriert, bildeten Grundlage und ästhetisches System der (Selbst)Reflexivität. Am Beispiel der frühen Arbeiten von Gottfried Benn und den spezifischen Arbeiten von Kurt Schwitters wird in dem Beitrag ebendiese Wechselbeziehung und Transferleistung des jüngsten Musenkindes untersucht.