ABSTRACT:
Mit Hinblick auf den sprachgeschichtlichen Hintergrund kann die Kultur als ein nicht in sich abgeschlossenes System angesehen werden, das durch das Handeln der Menschen, durch Anpassung, Übernahme, Bereicherung etc. mit unterschiedlichem Grad der Dynamik ständig im Wandel ist. Insbesondere in der heutigen Welt als das so genannte ‚globale Dorf’, ist ein Zusammentreffen verschiedener Kulturen und ein gegenseitiges Einwirken untereinander, mehr denn je unumgänglich. Dieser Kontakt sollte im Dienste eines besseren Verständnisses stehen und ein gegenseitiges ‚sich Näherbringen’ zum Ziel haben.
Der sich über Jahre zugetragene Austausch unter den Kulturen liefert gemeinsame Anhaltspunkte, die über die Zeit hinweg zwar in Vergessenheit geraten, aber doch im Innern der Kultur präsent sind und einen Kontakt mit dem Ziel eines höheren Verständnisses fördern können. Als ein deutliches Beispiel hierfür kann die Literatur hinzugezogen werden, in der sich die interkulturellen Einflüsse und Gemeinsamkeiten deutlich abzeichnen und ablesbar sind. Der Ursprung der vorhandene Parallelismen entstammt oft aus nicht internen Motive, woher auch die Basis des beidseitigen Verständnisses herrührt. Gerade hier können Ansätze für ein interkulturelles Verständnis gesetzt und darauf aufgebaut werden.
In diesem Beitrag werden Beispiele aus der deutschen und persischen Literatur aufgeführt, um einen derartigen Ansatzpunkt für einen Kulturkontakt deutlich zu machen,. Trotz der unterschiedlichen historischen und geistigen Voraussetzungen dieser beiden Kulturen, sind sehr ähnliche Gedanken in deren literarischen Werken wiederzuerkennen, die von dem Einzug gleichen Gedankengutes herrühren.
Das Wissen um diese und ähnliche vorhandenen Momente könnte richtungsweisend für einen ertragreicheren Kulturkontakt sein, in dem nicht durch das Einführen bzw. Übernehmen von Neuem und Fremdem ein Verständnis erzwingt, sondern eine Annäherung auf der Basis von gemeinsam Verständlichem geschaffen werden kann.