ABSTRACT:
Im Alltagsverständnis werden junge Frauen mit Migrationshintergrund nicht selten als rückständig dargestellt. Auf der Grundlage einer Untersuchung bei 950 Frauen mit griechischem, italienischem, jugoslawischem, türkischem und Aussiedler (GUS) Hintergrund soll empirisch belegt werden, in welchem Bereichen traditionelle und in welchen nicht traditionelle Geschlechterrollen und geschlechtsspezifische Normen vertreten werden und von welchen sozialen Rahmenbedingungen (Schicht, Bildung, ethnisches Milieu, Sprachkompetenzen) sie abhängen.
Zusätzlich soll dargestellt werden, mit welchen Orientierungen (Religiosität, Ethnizität, psychische Stärke, Körperkonzept) sich die Geschlechterrollen verbinden. Die Daten werden nach nationalem Migrationshintergrund differenziert. Resümierend soll diskutiert werden, ob und in welchen Bereichen die jungen Frauen den sozialen Wandel in den Geschlechterrollen vorantreiben und in welchen sie durch traditionelle Ausrichtung retardierend wirken. |