Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
<< "Tradition und Innovation" / "Tradition and Innovation"

"Tradition und Innovation". Die Anwendung von 1001 Nacht als Medium der politischen und sozialen Kritik in der europäischen und der arabischen Literatur

Haimaa El Wardy (Humboldt-Universität, Berlin/ Ain Schams Universität, Kairo)

 

ABSTRACT:

Als Prototyp des orientalischen Märchens ist die Erzählsammlung 1001 Nacht zu nennen, deren Wirkung sich nicht nur auf die Autoren aus dem arabischen Kulturraum beschränkte, sondern sich auch im 18. und im 19. in Europa ausbreitete. Während die europäischen Märchen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts als Gattung der Kinderliteratur denunziert und geringschätzig gebrandmarkt werden, haben die Märchen im Orient- die die modernen arabischen Schriftsteller seit dem Ende des 19.Jhs. in ihren Romanen, Novellen und Theaterstücken als indigenes kulturelles Erbe rekurrieren- immer mehr Hochachtung bekommen. Auffällig aber ist die neue, symbolhafte politische Rolle des Märchens in den beiden Kulturen und die Versuche der zeitgenössischen Autoren, das Märchen als Erzählstrategie wieder zu beleben. Die Verwebung des Märchens als eine Erzählgattung mit anderen literarischen Genres ist ein weiterer neu verbreiteter Aspekt der Literatur der Postmoderne.


Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9. - 11. december 2005

H O M E
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