Am Ende des zweiten Weltkrieges, genauer 1948, sind die kirchlichen Archive in Ungarn zu einem Wendepunkt gekommen. Die Rolle der kirchlichen Archive hat sich in dieser Epoche grundlegend verändert. Infolge der Säkularisierung des Kirchengutes und der kirchlichen Einrichtungen wurden diese Archive in erster Linie zu Aufbewahrungsorten historischer Dokumenten. Einzelne Gruppen hier bewahrter Dokumenten wurden zu öffentlichen Urkunden erklärt (z. B. Archive der glaubwürdigen Orte), und gleichzeitig wurden diese Bestände im Ganzen oder zum Teil verstaatlicht.
Der Staatseingriff in die Tätigkeit der kirchlichen Archive zeigte aber durchaus positive Folgen. In den 1950er Jahren wurden die Inventare über die kirchlichen Archivbestände unter Mitwirkung der in der staatlichen Institutionen arbietenden Kollegen erstellt. Diese Inventare haben die kirchlichen Archive nach einheitlichen und wissenschaftlichen Grundsätzen zum ersten Mal bearbeitet.
In meinem Vortrag versuche ich diesen Verlauf durch das Beispiel des Archivs der Diözese Veszprém vorzuführen.