ABSTRACT:
Herder gilt im Allgemeinen als Gegner des Kosmopolitismus, den er als Ausdruck einer einheitlichen Staatsmaschine wertet, die im Gegensatz zu seinem organologischen Denken steht. So verbindet er einen Partikularismus, der auf die regionalen kulturellen Unterschiede abzielt, mit dem Universalismus seines Humanitätsideals. Die Frage ist nun, wie sich diese Gegensätze vereinbaren lassen und ob sie angesichts der Globalisierung, die eher ein kosmopolitisches Ideal erfordert, das mit der zunehmenden Verstädterung zusammenhängt, noch haltbar sind. Welchen Wert hat der Humanismus demnach im gegenwärtigen Kontext?