ABSTRACT:
Der Fremde ist in unserer Gesellschaft einer Vielzahl von Diskursen und Zuordnungen ausgesetzt, die seine Position festlegen, zementieren und ausrichten. Die Strategien des Fremden sind bestimmt durch die Öffnungs- und Verriegelungsmechanismen der Ankunftsgesellschaft, die seine Existenz in der Differenz bestimmen, zumal wenn die Gastgesellschaften keine oder kaum Integrationsmechanismen bieten. Anhand der Berliner Situation werden Elemente eigener kulturellen und sozialer Wertigkeiten aufgezeigt, die in ihren Effekten Elemente einer Parallelgesellschaft in sich tragen und die innerhalb einer entsprechenden sozialen Infrastruktur Konfliktpotentiale verstärken, die sich über die verschiedenen sozialen Räume ausbreiten und sich in ihnen festsetzen.
Dabei verallgemeinert sich das Schicksal der Fremdheit, des "nowhere man" innerhalb gesellschaftlicher Strukturierungen, in denen sich prekäre Lebenslagen verfestigen und Handlungsdimensionen und Planungsmechanismen ihre Verbindlichkeit verlieren. Fremdsein geriert zur Basiskategorie sozialen Handelns für der Teile der Bevölkerung, deren Existenz zwischen adhäsions- und Kohäsionskräften flottiert. Hier lassen sich neue Trennungslinien und Barrieren markieren. |