ABSTRACT:
Die beschleunigte Dynamik gesellschaftlicher Prekarisierung mit ihren Symptomen sozialer Desintegration, personaler Destabilisierung und psychischer Fragmentierung wird im Zusammenspiel von Sozio-, Medio- und Semiosphäre untersucht. In allen drei Bereichen ist die Produktion, Zirkulation und Reproduktion von Bildern und Bildphänomenen in analoger wie digitaler Form zentral. Identitäten - fraktal, ephemer und fluide - sind nur über imaginäre Selbst- und Gruppenrepräsentanzen sowie symbolische Übergangsobjekte und -objektivationen, die mehr und mehr durch Medien-Bilder überdeterminiert, codiert, de- und recodiert werden, entwickelbar. In Exklusionsprozessen wird der Verlust und / oder das Fehlen stabilisierender Bilder besonders frappant. Anhand ausgewählter Beispiele aus den Print- und AV-Medien (Hartz IV-Gesetze, Arbeitslosigkeit, "atypische" Dienstverhältnisse, Weltmanagement usw.) werden die Darstellungen von Prekarisierungsphänomenen analysiert und einer kritischen Prüfung unterzogen. Einige Thesen zur Medienprekarisierung bilden den Abschluss des Vortrags.