Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
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Representing the City - Mediale Stadtansichten

Silke Roesler (Universität Regensburg, Deutschland)

 

ABSTRACT:

Das photographische Medium macht nach Walter Benjamin deutlich, dass Städtebilder und die sie ausstellenden erzählerischen Fiktionen nunmehr unter dem Diktat der Re-Produktion stehen. Das hat für die Problematik der Darstellbarkeit und Erzählbarkeit der Großstadt seit dem 19. Jahrhundert zweierlei Konsequenzen. Entweder wird die Wahrnehmung intensiviert durch die Verkleinerung des Wahrnehmungsgegenstandes auf die Großstadtminiatur. Oder das moderne Faktum der (medialen) Reproduzierbarkeit wird zum Anlass genommen für andersartige ästhetische Arrangements, in denen durch die neuen Wahrnehmungsapparaturen - vom Film bis zur Computersimulation - eine neue Form von Stadt entsteht. Der Vortrag orientiert sich an der Annahme, dass ein medial vermitteltes Bild niemals (weder als Gegenstand einer Dokumentation noch bei Formaten, die dem sog. Reality TV zugeschrieben werden) realitätsgetreu ist. Vielmehr wird durch die mediale Überformung bzw. Repräsentation ein Konstrukt Stadt - die Stadt als Kunstwerk - neu geschaffen. Dieser Gedanke soll durch einen genaueren Blick auf Sophia Coppolas Filmstadt Tokio in Lost in Translation (USA 2003) sowie auf Sam Raimis Metropolen-Mythos New York in Spider Man (USA 2002) überprüft werden. Besonders Augenmerk wird auf die körperliche Bewegung und Orientierung im städtischen Raum - im Speziellen in diesen beiden filmischen Konfigurationen - gelegt werden.


Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9 - 11 december 2005

H O M E
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