ABSTRACT:
Ausgehend von Boltanski & Chiapello "Der neue Geist des Kapitalismus" sowie der Analyse aktueller deutschsprachiger Managementperiodika wird herausgearbeitet, wie innerhalb des "Managementdiskurses" die zunehmende soziale Unsicherheit und gesellschaftliche Instabilität, die das Management als soziale Gruppe auch selbst betrifft, problematisiert und diskutiert wird.
Inwieweit soziale Unsicherheit und gesellschaftliche Instabilität als innovative und emanzipatorische Praktiken gedeutet werden und welche Gefahren daraus erwachsen könnten, steht im Zentrum der Untersuchung. Ebenso interessiert, welche Strategien im Umgang mit diesem Phänomen empfohlen werden und an welche theoretischen Figuren diese Diskussion anknüpft.
Da der "neue Geist des Kapitalismus" potentiell alle Erwerbstätigen zu Führungskräften erklärt, die selbstbestimmt ihren Arbeitsplatz organisieren sollen, erhalten die aus dem "Managementdiskurs" über soziale Unsicherheit und gesellschaftliche Instabilität abgeleiteten Praktiken für die Zukunft der Arbeitsgesellschaft einen richtungsweisenden Charakter.