ABSTRACT:
Mit der jungen Künstlergeneration Südasiens ist ein Neubeginn zu verzeichnen: Die Normen der traditionellen, der "nationalen" visuellen Kultur werden hinterfragt, kritisiert, verworfen oder neu interpretiert. Die Künstler und Künstlerinnen, die in diesem Beitrag vorgestellt werden, kommen aus Bangladesh, Indien und Pakistan; einige leben und arbeiten dort, andere haben sich in westlichen Metropolen niedergelassen, wo sie mit ihren Erfahrungen über multiple Kulturen und Versetzung zum integrativen Teil einer interkulturellen Kunstgemeinschaft geworden sind. In den vergangenen Jahrzehnten wanderten viele Menschen aus Südasien nach Europa, Amerika, Australien und in den Mittleren Osten aus; auffallend hohe Migration fand jedoch auch innerhalb Südasiens statt. Die Vielzahl der Kulturbegegnungen, von Konflikten und Kulturvermischungen prägen die Arbeiten der Künstler und Künstlerinnen. Das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen verläuft keinesfalls immer reibungslos: "Zeitsprünge" finden statt, "Raumfolgen" tun sich auf, verschiedene Schichten von Raum und Zeit überlagern sich, Synchronität, die klassische Einheit von Ort und Zeit ist aufgelöst. Die hier vorgestellten KünstlerInnen setzen sich mit einer Zeit in Bewegung auseinander, in der persönliche, kulturelle, ökonomische, räumliche und virtuelle Ausdehnungen unvorhergesehene Konsequenzen haben.