Zentraleuropa – seit eh und je eine ethnien- und völkerreiche
Kulturlandschaft – wird von einer multikulturellen Erfahrung geprägt,
die in die literarischen Narrativen Eingang gefunden haben. Diese Wahrnehmung
der Vielfalt sowie ihre literarische Umdeutung/Fiktionalisierung wird
heute nicht mehr so oft thematisiert, wie vor einigen Jahren, obwohl
die Völker/Nationen/Gesellschaften der Region gerade durch die
Vielfalt die Herausforderung der Globalisierung zu meistern sind. Die
Sektion möchte die Problemfelder der zeitgenössischen Literatur
skizzieren und sie vor dem Hintergrund der Texttradition und des „Lebenstextes“
hinterfragen. Vergangenheitsbewältigung, Nachbarvölker, kulturelles
Gedächtnis und Zukunftsbilder, Mehrsprachigkeit, Feind- und Freundbilder
sollen den Anlass geben, die literarische Diskurse zu re-thematisieren.