Komposita im pädagogischen Fachdiskurs

Ekaterina Bespalowa (Staatsuniversität Samara, Russland) [BIO]

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ABSTRACT:

Kompositabildung und -gebrauch stellen ein charakteristisches Merkmal von deutschen Fachtexten dar. Texte im Fachgebiet Pädagogik, die sich mit Problemen der Entwicklung und Erziehung auseinandersetzen, sind keine Ausnahme. Viele Komposita funktionieren in pädagogischen Fachtexten als Termini. Der häufige Gebrauch von zusammengesetzten sprachlichen Einheiten trägt zur Informationsverdichtung der Texte wesentlich bei. Manchmal können Komposita auch als wichtige rhetorische Mittel auftreten, wobei sie die Einstellung von Forschern und Pädagogen zu jeweiligen Problemen repräsentieren. Dementsprechend sind folgende diskurs-pragmatische Funktionen von Komposita für den pädagogischen Fachdiskurs von Interesse:

1. Mitgestaltung von terminologischen Systemen. Komposita ermöglichen synonymische terminologische Reihen.
2. Kompression. Durch Komposita können Informationsblöcke verschiedener Länge impliziert werden, was zur Textverdichtung führt.
3. Metaphorische Komposita haben eine kognitive Funktion und gestalten oft Bildlichkeit und Expressivität des Textes mit.
4. In Komposita wird in einigen Fällen direkte Einschätzung ausgedrückt.
5. Nicht direkte Einschätzung beruht auf Assoziationsmöglichkeiten, die dank Komposita beim Leser entstehen können.
6. Komposita können in manchen Fällen einen sinntragenden Subtext mitgestalten, was sich auf konversationale und konventionale Implikaturen zurückführen lässt.

Genannte Funktionen von Komposita ermöglichen insgesamt eine kreative Gestaltung der Texte im pädagogischen Fachdiskurs.