Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Transformationen der Germanistik. Neue Wege, neue Grenzen, neue Tendenzen in der Forschung und im Unterricht

 

„In dieser Heimat bin ich Schwabe”
Literatur als Mittel zur Aufrechterhaltung der ungarndeutschen Identität in der Erziehung

Margit Daczi (Universität Pécs) [BIO]

Email: margita1@t-online.hu


 

ABSTRACT:

Die ungarndeutsche Literatur ist ein eigenartiges „Zwischenprodukt” der ungarischen und deutschen Literatur, deren Bedeutung weder in den zurückliegenden Jahrhunderten noch heute bloß nach ästhetischen Aspekten beurteilt werden konnte bzw. kann. Die deutsche Sprache, eines der wichtigsten Kommunikationsmedien in Politik, Wirtschaft und Kultur in Europa ist in Ungarn mehr als das: sie ist die Sprache der größten nationalen Minderheit, und als solche der wichtigste Faktor in der Bewahrung der eigenen Identität einer von der Assimilation immer mehr bedrohten Volksgruppe.

Deutsch als von den Ahnen geerbte Muttersprache am Leben zu halten, dazu gehört sowohl eigene Werke zu schaffen als auch ein Publikum, das sich angesprochen fühlt, und von dem die Werke gelesen werden. Mit der Förderung dieser Aktivitäten – nämlich der des Lesens und kreativen Schreibens – muss man bereits bei der jüngsten Generation anfangen. Eine Vielfalt von literarischen Gattungen ist in einem Quasi-Lehrbuch (Lies mit, denk mit! Ungarndeutsche Autoren im Unterricht) präsent, in dem die deutschsprachigen Texte nicht nur ästhetische Erlebnisse, sondern auch historische Kenntnisse vermitteln. Studierenden bzw. den jeweiligen LeserInnen soll auf diese Weise geholfen werden, sich mit eigenen Identitätsfragen bzw. mit denen der vorangegangenen Generationen auseinandersetzen zu können. Außerdem bietet es im DaF-Unterricht Gelegenheit – neben der Erweiterung der Sprachkenntnisse – Vergangenheit und Gegenwart von einem multikulturellen Europa besser zu verstehen.

So eine Bestrebung manifestiert sich im genannten Lehrbuch, adressiert an alle Deutschsprechende und Deutschlernenden von den Vorschulkindern bis zu den StudentInnen sowie ihren ErzieherInnen, LehrerInnen und DozentInnen. Es beabsichtigt, die BenutzerInnen nicht nur als Leser, also Empfänger, sondern auch als Pädagogen - also als Sprachvermittler – anzusprechen; und zwar durch eine eigenartige Mischung von traditionellen und neuen Methoden. Das soll im Vortrag dargestellt werden.

 


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007