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Übersetzerische Kreativität oder Willkür?
Alina Fesenko (Bielefeld, Deutschland)
Email: tamaraalina@hotmail.com
ABSTRACT:
Kreativität als Prozess, Kreativität als menschlicher Zustand…. Dieser Untersuchungsbereich lässt für die Forscher bis jetzt mehr Fragen offen, als Antworten gegeben werden können. Ist Kreativität ein Teil menschlichen Lebens, bestimmt er das Leben oder ist er dieses Leben selbst? Eins scheint unbestritten zu sein: ohne Kreativität wäre unser Leben schwarzweiß. Kreativität findet in allen Tätigkeits- und Handlungsbereichen ihren Ausdruck - in erster Linie aber in denen, die mit der künstlerischen/ schöpferischen Tätigkeiten verbunden sind (und darunter ist bestimmt auch die Sprachproduktion zu betrachten).
Als Basis für die Sprachproduktion dient das ganze kognitiv-mentale System des Menschen kontextuell bedingt durch seine sozi-kulturelle Umwelt. Das Übersetzen ist aus dieser Sicht ein „Bi“-Prozess, das heißt seine Realisierung basiert auf der Widerspiegelung des kognitiv-mentalen Systems des IT-Autors in der kognitiv-mentalen Sphäre des Übersetzers; diese Widerspiegelung soll einen schöpferisch-treuen Charakter haben, wobei die übersetzerische Kreativität eine führende Rolle spielen soll.
Es ist kaum zu bestreiten, dass in Übersetzungsvarianten der Psychotyp des Übersetzers seinen Ausdruck findet, wodurch eigentlich seine übersetzerischen Strategien und Problemlösungen bestimmt sind. Ist ihre Mannigfaltigkeit immer als Kreativitätsausdruck des Übersetzers oder auch als Widerspiegelung seiner verbalen Willkür zu betrachten?
Die thematisierten Problemstellungen sollen im vorgeschlagenen Tagungsbeitrag mit vielen Beispielen illustriert und diskutiert werden, was zusammenfassend zu einer klaren Autorenpositionsklärung führen soll.
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