Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Die Bedeutung des Mittelalters für Europa

 

Die Ethische Einheit des Mittelalters

Zora Hesová (LMU) [BIO]

Email: zora.hesova@gmail.com

 


 

ABSTRACT:

Der Grundthese von Alasdair MacIntyre in After Virtue nach, gibt es eine Zäsur am Ende des Mittelalters, welche die Aufgabe des aristotelischen teleologischen Ethik darstellt. Zum Hinterfragen der Bedingungen der Modernisierung gehört auch, den intellektuellen Kontext der vorherigen Periode zu rekonstruieren.

Es ergibt sich zunächst einmal ein Bild, das mit aktuellen Fragmentierungen wenig Gemeinsames hat: ein mittelalterlicher Mittelmeerraum, der sowohl hellenistisches Erbe in der Philosophie als auch semitisches Erbe in der Religion integriert hat. Dies wird an der mittelalterlichen Ethik aller Traditionen sichtbar, in der die Rede vom Guten und von einer Menschenbestimmung einen unumstrittenen Sinn hatte.

Weiter stellt die Rekonstruktion eine Quelle, Material und Zusammenhänge in der intellektuellen Geschichte dar, von der nach einer Periode des Positivismus in den Sozialwissenschaften Gegenbilder zu Mängeln des neuzeitlichen Rationalismus geschöpft werden, wie zum Beispiel die wiederbelebte Kategorie der aristotelischen wie nicht-aristotelischen Tugenden.

Vielmehr als Negativ-Folie hat das Mittelalter zunehmend die Rolle inne, unser Modernitätsverständnis zu korrigieren. Die Fragen ethischer und philosophischer Art haben erneut Relevanz: sie sollten z.B. die unterschiedlichen Ausgänge der Säkularisierung im Mittelmeerraum relativieren.

 


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007