Moskauer Studierende in Berlin: Konstruktion europäischer Identitätsentwürfe

Tatjana Hofmann (Humboldt-Universität, Berlin)

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ABSTRACT:

Der akademische Austausch zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und mehreren Moskauer Universitäten bietet den beteiligten Studierenden eine Möglichkeit, die jeweils andere Partnerstadt zu erleben. Ein Vergleich der in Interviews erzeugten narrativen Bilder zeigt, dass es noch immer historische Kontinuitäten in der gegenseitigen Wahrnehmung und unüberbrückte Differenzen gibt. Während Berlin insgesamt positive Erinnerungen hinterlässt, wird Moskau wesentlich ambivalenter erfahren. Das Leben in der jeweiligen Partnerstadt prägt die Selbstauffassungen der Studierenden. Das Spektrum der neuen Verortungen reicht von Identitätskrisen bis zu optimistischen Zukunftsplänen. Der Vortrag basiert auf der entsprechenden Magisterarbeit und stellt speziell aus der Sicht der Moskauer Studierenden dar, welche Selbst- und Fremdbilder der Auslandsaufenthalt generiert hat. Eine zentrale These, die sich daraus ableiten lässt, betrifft die Definition der Moskauer von Europa. Sie benutzen die Bezeichnung als Abgrenzung zu Russland und als Metonymie für einen Lebensstil, den es nach der Rückkehr nachzuahmen gilt.