„Pimp my wisdom!“
Philosophischer Wissenstransfer zu und mit Jugendlichen

Peter Kaiser (Wien) [BIO]

Email: peterkaiser@aon.at

 

ABSTRACT:

Im österreichischen Schulsystem ist der Philosophieunterricht erst in den 8. Klassen der AHS vorgesehen. Philosophisches Interesse erwacht allerdings schon viel früher, jenseits institutionalisierter Rahmenbedingungen. Und mancherorts wird bereits das Philosophieren mit Kindern erfolgreich praktiziert.

Wie ist es aber, sich mit interessierten Jugendlichen aufs Philosophieren einzulassen? Welche Zugänge haben und finden Jugendliche, in ihrem Lebensabschnitt, in dem so vieles fragwürdig wird? Welches kreative Potential steckt in ihren Zugängen, die noch keine Abgrenzungen von Philosophie als Wissenschaft und als Verwandte der Künste kennen? Von welchen Fragen lassen sich Jugendliche affizieren, welche Fragen berühren sie existenziell? Wenn „Wählen ab 16“ eine berechtigte gesellschaftspolitische Forderung ist, dann sicherlich auch das „Philosophieren unter 16“. Wäre dies nicht eine Umsetzung von Forderungen einer Politik der Muße und Musen?

Aber dürfte dabei Kants aufklärerischer Ratschlag, wonach „nichts eiteler und fruchtloser auf die Dauer sei, als die Vernunft der Jugend eine Zeitlang unter Vormundschaft zu setzen“ als selbstverständlich vorausgesetzt werden? Oder kennt auch noch unsere postmoderne Gesellschaft den Vorwurf der „Jugendverführung“, der schon Sokrates zum Verhängnis wurde – weil fundamentales Infragestellen stets den affektiven Zusammenhalt von Gesellschaftsmodellen berührt?

Im Vortrag soll diesen Fragestellungen aufgrund praktischer Erfahrungen des Philosophierens mit 15-, 16-jährigen Jugendlichen nachgegangen werden.