Auch Gesellschaften können sich verschließen, vom „Rest“
der Welt abschotten und hermetisch werden, indem sie sich isolieren
und anderen Gesellschaften gegenüber unempfindlich – untouchable
– werden. Wie ist dieser Prozess der affektiven Immunisierung
von Gesellschaften, anderen Gesellschaften gegenüber, zu verstehen?
Die Sektion „Touching Society“ wird den Versuch unternehmen,
das Phänomen der hermetischen Ab- und Eingrenzung von Gesellschaften
philosophisch lesbar zu machen, indem sie der These nachgeht, dass Gesellschaften
auch ein affektives Verhaltensmuster untereinander entwickeln. Das Spektrum
dieses affektiven Zusammenhalts reicht von völliger Apathie, über
grenzenlosen Hass bis hin zur enthusiastischen Verbrüderung diverser
Gesellschaften, Gesellschaftsformen und Gesellschaftsmodelle. Vor allem
werden wir in unserer Sektion der Frage nachgehen, welcher Stellenwert
den Künsten in diesem Prozess zukommt. Sollte eine globale Politik
der Freundschaft (Aristoteles, Derrida) den globalen Einsatz der Künste
erforderlich machen? Eine globale Politik der Muße und Musen?