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Presselenkung im NS-Staat
Olga Kharkova (Lomonossov-Universität, Moskau)
Email: olga.kharkova@gmail.com
ABSTRACT:
Im Informationszeitalter werden wichtige Informationen zu einer wertvollen Ware, deren Eigentümer die Möglichkeit haben, sie nach ihren Wünschen zu verbreiten und zu interpretieren. Dennoch wird der Informationsfluss immer weniger kontrollierbar. Wo das heute noch versucht wird, entsteht sofort die Gefahr, dass die Medien nicht mehr den Pluralismus der Meinungen und Interpretationen ermöglichen, sondern zum Mittel der zielgerichteten Meinungsbeeinflussung werden.
In der Weltgeschichte gibt es Fälle manipulativer Änderung von Meinungen und Handlungen nicht nur einzelner Individuen, sondern ganzer Völker durch die Handhabung, bewusste Verheimlichung und Dosierung von Informationen. Eines der markantesten Beispiele dafür ist die Informationspolitik der Nationalsozialisten im faschistischen Deutschland.
Zentrales Element dieser Politik war die Propaganda, deren Ziel die Beeinflussung breiter Bevölkerungsschichten war. Die Nationalsozialisten setzten die modernsten Medien der damaligen Zeit ein, um ihre nationalsozialistischen Werte und Anschauungen zu verbreiten, die sie gleichzeitig als unbestritten erklärten.Das propagandistische System des Dritten Reiches muss gründlich erforscht werden, weil auch heutzutage in manchen Ländern und Bevölkerungsgruppen nationalistische Ideen vertreten werden, was eine Gefahr für die Erziehung zum humanistischen Bewusstsein in der modernen Gesellschaft bedeutet. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, die Mechanismen der Meinungsmanipulierung zu kennen, um sie rechtzeitig erkennen und ihr widerstehen zu können.
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