|
<<< Tourismusprospekte in Europa – Herstellung und Übersetzung im Zeitalter der Globalisierung
"Babbele", "klönen" oder "griabig schmatz'n" – Die Sprache der regionalen Tourismuswerbung
Sabine Kobl (Universität Regensburg) [BIO]
Email: s.kobl@web.de
ABSTRACT:
Sie verheißen dem Urlauber "Biergartenseligkeit inmitten malerischer Bergketten", locken mit "romantischen Spaziergange in idyllischen Weinbergen" oder laden ein "die Seele baumeln zu lassen ... zwischen sandfarbenen Dünengebirgen mit Blick auf das weite Land und die wogenden Wellen".
Die Imagebroschüren regionaler Tourismusverbände – von der Nordsee bis zu den Alpen – hegen und pflegen ihre Flavourtexte. Sie folgen (noch) nicht dem gängigen Trend der Reduzierung von Werbetexten auf ein Mindestmaß an Slogan, sondern verfolgen seit Jahrzehnten eine konsequent textorientierte Werbestrategie. Zumindest für die Werbesprachenforschung bieten sie deshalb paradiesische Entfaltungsmöglichkeiten.
Allerdings haben gerade die bilderreiche Sprache, die exzessive Verwendung von Schlüsselwörtern und die Redundanz in den Texten der Tourismuswerbung den Vorwurf mangelnder Aussagekraft und Originalität eingebracht. Durch nahezu identische Formulierungen in den Prospekten wirken die verschiedenen Tourismusregionen mitunter fast austauschbar.
Die sprachlichen Mittel, die hier Abhilfe schaffen sollen, stellen beispielsweise im interkulturellen Kontext oft ein Problem dar. Regionalismen und dialektale Besonderheiten charakterisieren die Urlaubsregion und wecken Neugier, stellen aber Übersetzer vor große Herausforderungen. Auch Slogans, Wort- und Sprachspiele, die allmählich in die Welt der Flavourtexte vordringen, sind schwer übertragbar.
Dieser Beitrag soll typische Eigenheiten der Flavourtexte in der regionalen Tourismuswerbung vorstellen und Probleme auf dem Weg zu einer innovativeren und auch international verwertbaren Werbestrategie beleuchten.
|