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Zur Problematik von transkultureller Kommunikation, Transkulturalität und Transdifferenz. Ein transdisziplinärer Lösungsansatz
Annikki Koskensalo (Universität Turku/Finnland) [BIO]
Email: ankoske@utu.fi
ABSTRACT:
Wenn es ernsthaft in der Europäischen Union (EU) bei der Triade ”Kultur – Denken – Sprache” um grenzüberschreitende, kulturübergreifende Kommunikation und vermittelte Vorstellungsbildungen unter dem EU-Sprachpolitik-Motto ”Vielfalt in Einheit” gehen soll, dann kommen fast automatisch Begriffe wie transkulturelle Kommunikation, Transkulturalität und Transdifferenz ins Spiel. Jedoch sind diese Begriffe problematisch, weil z. T. theoretisch wie methodisch nicht ausgereift, abgeklärt und operationalisiert. Ein Lösungsansatz besteht nun darin, mit einem transdisziplinären Projekt-Team zunächst den Theorie- und Forschungsstand zu eruieren, d.h. Forschungsdesiderata festzustellen, sich auf gemeinsame Definitionen der obigen Begriffe zu einigen, Problemlösungen zu diskutieren, entwickeln und umzusetzen. Es geht um die Entwicklung einer europäischen Kulturgrammatik, europäischen Identität (bei Wahrung der eigenen nationalen), transkulturellen Kompetenz, Pädagogik und Didaktik. Diese Ziele sollen beitragen, im europäischen Haus gegenseitigen Dialog, gegenseitiges Kennenlernen, Verstehen, gegenseitige Toleranz und Akzeptanz, ein verbessertes Miteinanderleben und Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Denn es kann ja nicht sein, dass nach Derrida dem Menschen qua Sprache und Denkvermögen keine andere Logik ausser der binären zugänglich ist, wenn zusätzlich transdifferentes bzw. transversales Denken zwischen europäischen Ländern und Kulturen höchstaktuell ist.
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