Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Tourismusprospekte in Europa – Herstellung und Übersetzung im Zeitalter der Globalisierung


 

Kulturbedingte Übersetzungs- und Kommunikationsprobleme in Tourismusprospekten – Eine finnische Perspektive

Marian Lundenius (Universität Åbo Akademi) [BIO]

Email: marian.lundenius@abo.fi


 

ABSTRACT:

Tourismusprospekte sind Vermittler zwischen den Kulturen: Sie informieren über Kultur und werben für Kultur, und zumeist adressieren sie Angehörige fremder Kulturen. Die Berücksichtigung kultureller Barrieren ist daher gerade bei der Erstellung von Tourismusprospekten unerlässlich.

Welche Probleme aber entstehen, wenn die kulturellen Barrieren nicht beachtet werden, wenn aus einer eher lokalen Perspektive heraus geschrieben wird, und wenn der Auftraggeber der Übersetzungen außerdem eine möglichst genaue Übersetzung der vorgegebenen Texte verlangt, um Kosten zu sparen?

Die Forderung der Übersetzungstheorie nach angemessener (und damit häufig mehr) Bearbeitung in den Übersetzungen von Gebrauchstexten wird damit nicht umgesetzt. Lokale, regionale und national geprägte Perspektiven verstellen den Blick dafür, welche Informationen für Touristen aus dem Ausland relevant sind und wie sie adäquat präsentiert werden können. Die aus einer solchen Haltung entstehenden Übersetzungs- und Kommunikationsprobleme werden am Beispiel der Touristenbroschüre der kleinen finnischen Stadt Naantali dargestellt.

Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit Frau Kathrin Büther (TU Darmstadt) durchgeführt.

Was sind die Ursachen der Kommunikationsprobleme, wie können die Verständnishürden beseitigt werden? Wie lassen sich das Verfassen und die Übersetzung von Tourismusprospekten so gestalten, dass kulturbedingte Probleme vermieden werden können?

Die Referentinnen beleuchten jeweils die Sichtweise ihrer eigenen Kultur auf Tourismusprospekte, beschreiben das jeweilige Weltwissen und die kulturelle Haltung, mit der Tourismusbroschüren produziert (finnische Perspektive) und rezipiert (deutsche Perspektive) werden.

FINNLAND: Wer ist (in Finnland) typischerweise der Auftraggeber, welche Vorstellungen hat er von der Übersetzungsarbeit? Wie sind die pragmatischen Rahmenbedingungen (Auflage, Finanzierung, Layout), für welche Zielgruppen (welcher Nationalität) wird geschrieben? Wie sieht die Arbeit des Übersetzers in der Praxis aus, welche Eigenheiten der finnischen Sprache und Kultur verursachen womöglich die problematischen Textstellen in den Übersetzungen?

 


 

Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007