Amazoniens grösster Romanautor Dalcídio Jurandir und die Welt des Marajó-Archipels

Günter Karl Pressler (Universidade Federal do Pará – Belém / Brasilien) [BIO]

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ABSTRACT:

Der östliche Teil Amazoniens – insbesondere die größte Flussinsel der Welt – ist bekannt, aber kaum Forschungsgegenstand, wenn von der Kultur der Region gesprochen wird. Die Reiseliteratur Amazoniens ist als solche sehr bekannt, aber weniger oder überhaupt nicht die fiktionale Literatur von Autoren aus Amazonien. Neben den wenigen Dichtern und Erzählern aus den vergangenen Jahrhunderten (João Henrique Wilkens, L. da Silva Araújo Amazonas und H. Ingles de Sousa) heben sich im 20. Jahrhundert zahlreiche Romanschriftsteller und Lyriker im Kontext der brasilianischen Literatur hervor. Dalcídio Jurandir (1909–1978) ist der wichtigste. Er hat zwischen 1929 und 1978 einen Zyklus von zehn Amazonas-Romanen geschrieben, die auf der Insel Marajó und in Belém spielen. Dieser Beitrag untersucht das Werk unter dem Blickpunkt der dialektischen Vermittlung von Romanfiktion und Wirklichkeit und stellt es auf dem Hintergrund einer Region vor, die eines der höchsten nicht nur kulturgeschichtlichen Fantasiepotentiale freigelegt hat (die Amazonen, El Dorado, der Schatz König Salomons, Kautschukboom, „Lunge der Welt“ und die „Fruchtbarkeit des Regenwaldes“).