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Die globalisierte Großstadt als Realität und Alptraum in Thomas Glavinic's Die Arbeit der Nacht und Marlene Streeruwitz' Entfernung
Alessandra Schininà (Universität Catania/Ragusa) [BIO]
Email: a.schinina@unict.it
ABSTRACT:
Diese zwei vor kurzem erschienenen Romane zeigen die Odyssee eines Menschen in einer globalisierten Großstadt. Glavinic verwendet u.a. die Mittel der Science-Fiction- und Horrorliteratur, um das Irren seines Protagonisten in einer menschenleeren, aber technisch perfekt funktionierenden Welt wiederzugeben, während Streeruwitz die Selbstbehauptungsversuche und Gedanken einer Frau im chaotischen London vor und nach dem Attentat in der U-Bahn beschreibt. In beiden Fällen sind Orte, oder besser Nicht-Orte der globalen Modernität wie Flughäfen, Stationen, Hotels, Großmärkte determinierende Schauplätze der Ereignisse. Ähnlich bestimmen typische Objekte der globalen Kommunikation vom Videorecorder bis zum Handy, teilweise die Handlung. Sogar die Beschäftigung der zwei Protagonisten – ein Einrichtungsberater bei Glavinic und eine Kulturmanagerin bei Streeruwitz- weisen auf eine Art Leben, das symbolisch für dauernde Vermittlung und Bewegung, aber auch für eine oberflächliche und präkere Lage steht. Für beiden wird allmählich der Alltag zum Alptraum.
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