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Literatur und gesellschaftlicher Wandel in der DDR
Dieter H. Sevin (Vanderbilt University, Nashville, USA) [BIO]
Email: dieter.h.sevin@vanderbilt.edu
ABSTRACT:
These dieses Referats ist es, dass fiktionale Texte im Gegensatz zu expositorischen Darlegungen sehr viel geeigneter waren, den intellektuellen Diskurs in der DDR zu erweitern und so entscheidend zum gesellschaftlichen Wandel in der ehemaligen DDR beizutragen. Indem gerade das, was nicht direkt gesagt wurde – nicht gesagt werden durfte – in die Vorstellungswelt des Lesers projiziert werden konnte, war es möglich die Grenzen, die durch die Zensur vorgegeben waren, zu durchbrechen und diese durch die Perspektivität der Texte zu umgehen. Daher erscheint es legitim, gewissen DDR-Prosatexten eine Vorreiterstellung zuzuschreiben, die in verhärtete Positionen und Vorstellungen keilartig einzudringen vermochten. Dabei wäre ferner zu erörtern, inwieweit es berechtigt sein mag, diesen Prozess als Voraussetzung für die öffentlichen DDR-Vorwendediskussionen und die Demonstrationen anzusehen.
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