Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Die Bedeutung des Mittelalters für Europa

 

Sigurd der Drachentöter. Zentrum und Verbreitung eines europäischen Heldenmythos vom Ebro bis zur Donau, von Island bis Süditalien

Max Siller (Universität Innsbruck)

Email: max.siller@uibk.ac.at

 


 

ABSTRACT:

Das Nibelungenlied erzählt uns: Siegfried stammt aus Xanten am Niederrhein, heiratet in Worms die burgundische Prinzessin Kriemhild, kehrt mit ihr nach Xanten zurück, um dort die Herrschaft zu übernehmen. Nach einem Hoffest in Worms wird er auf der Jagd von Hagen ermordet. Was im Nibelungenlied nur am Rande berichtet wird, nämlich dass Siegfried einen lintdrachen erschlagen hat, scheint in anderen literarischen Traditionen und bildlichen Zeugnissen als zentrales Motiv auf und ist europaweit verbreitet. Hat sich dieser Mythos im Mittelalter vom Mittel- und Niederrhein aus in alle Himmelsrichtungen verbreitet?

Im Lichte neuerer Forschungen und neuer Funde lässt sich Siegfried – in der altenglischen Tradition Sigmund, in der altnordischen Sigurd – als historische Person wahrscheinlich machen und seine Herkunft neu bestimmen. Damit verschiebt sich auch das vermutliche Entstehungszentrum der Sage, und die Geschichte ihrer Verbreitung muss neu überdacht werden. Jedenfalls: das Nibelungenlied hat doch – fast – Recht.

 


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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007