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Amazonien als globale Bühne in Karen Tei Yamashitas Through the Arc of the Rain Forest
Marcel Vejmelka (Justus-Liebig-Universität Gießen)
ABSTRACT:
In ihrem 1990 erschienenen Debutroman Through the Arc of the Rain Forest setzt die US-amerikanische Schriftstellerin japanischer Abstammung Karen Tei Yamashita interamerikanische und transpazifische Perspektiven und Erfahrungen zueinander in Beziehung, um sie im amazonischen Raum zusammenzuführen. Eine dort im Urwaldboden entdeckte massive Platte aus einem unbekannten Material wird buchstäblich zur Bühne für Akteure und Interessen unterschiedlichster Provenienz und Intentionen. Magische Vogelfedern mit Heilkräften und Wunder des synkretistischen Glaubens verschränken sich mit der globalen Vermarktung und Ausbeutung des „Matacão“ und der sich dort abspielenden Ereignisse. Das Netz der sich dort verschränkenden Kräfte verbindet New York und São Paulo, Japan und den brasilianischen Nordosten miteinander, aktualisiert und ironisiert traditionelle wie (post)moderne Mythen, Vorstellungen und Projektionen Amazoniens und dekonstruiert Utopien sowohl natürlicher Ursprünglichkeit als auch hypermoderner Technisierung.
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