Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Transcontinental Transfer of Literature and Arts to Transform Traditional Societies

 

RICHARD WILHELM: Missionar, Übersetzer, Kulturmittler

Bettina Wilhelm

Email: Bemawi@aol.com

 


 

ABSTRACT:

1899 reiste Richard Wilhelm nach China. Nach Qingdao, damals Tsingtau, dem ehemaligen deutschen Pachtgebiet bis zum Beginn des 1. Weltkrieges.

Als Missionar des liberalen AEPM (Allgemein Evangelisch Protestantischer Missionsverein) oder der Ostasienmission taufte er keinen einzigen Chinesen. Stattdessen gründete er Schulen und ein Krankenhaus.

Neben der Missionsarbeit vertiefte er sich in die chinesische Sprache und Kultur. Die Sprache beherrschte er bald so gut, dass er ein umfangreiches Werk von Übersetzungen chinesischer Klassiker begann. Er übersetzte zunächst das Lun Yü, die Gespräche des Kungfutse (Konfuzius) sowie das Tao te King, um an dieser Stelle nur wenige Werke zu nennen, die alle von Eugen Diederichs in Deutschland verlegt wurden. Berühmt wurde er mit der Übersetzung des I Ging, des Buchs der Wandlungen, das er selbst als sein Hauptwerk ansah.

Zurück in Deutschland war er Professor für Chinakunde an der Universität Frankfurt. In Frankfurt gründete er auch das China-Institut mit dem Ziel des Kulturaustauschs. Durch seine Arbeit bekam er Kontakt u.a. zu Hermann Hesse, zu Graf Keyserling, der in Darmstadt die Schule der Weisheit gegründet hatte, zu Albert Schweitzer. Eine tiefe Freundschaft verband ihn mit C.G. Jung.

Die Vermittlung chinesischer Weisheit in den Westen war zunächst sein Hauptanliegen. Daraus wuchs eine Vision von einer neuen, globalen Kultur, die auf den Fundamenten der alten Kulturen aufbauend, Ost und West verbinden sollte.

 


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007