Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Sprachen und kulturüberschreitende Vorstellungsbildungen

 

Kulturbezogene Rahmen der wissenschaftlichen Tätigkeit und diskursive Symbole der Selbstidentifikation des Wissenschaftlers

Tatjana Yudina (Moskau) [BIO]

Email: twyudina@rambler.ru

 


 

ABSTRACT:

Das Problem der Repräsentation des Wissens ist eng mit dem Problem der Rezeption der begrifflichen Felder “Wissen”, “Wissenschaft”, “Wissenschaftler” in der Öffentlichkeit, im “alltäglichen Bewusstsein” und im wissenschaftlichen Betrieb selbst verbunden. Die gängigen, im “alltäglichen Bewusstsein” vertretenen Vorstellungen sind in bestimmte assoziative Ketten integriert und kommen auch in sprachlichen Strukturen zum Ausdruck. Niklas Luhmann stellte in der modernen Gesellschaft grundsätzlich die Umstellung des Wissenschaftssystems von einem onthologischen auf ein konstruktivistisches und von einem einheitstheoretischen (prinzipientheoretischen) auf ein differenztheoretisches Selbstverständnis” fest (Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, 1994: 627).

Welche Parameter gehören zur Selbstidentifikation eines modernen Wissenschaftlers? Welche Identifikationsindikatoren werden dabei aktualisiert? Welche Rolle spielen die Bezüge zu einer wissenschaftlichen Schule, zu einer Institution, zu einem Professor (z. B. insbesondere bei den jüngeren Wissenschaftlern) und grundsätzlich zum eigenen Fach? Inwiefern kann die wissenschaftliche Tätigkeit Lebenseinstellungen prägen?

Entsprechende Signale der Selbstidentifikation eines Forschenden werden in der Regel als diskursive Merkmale manifestiert. Diskursiv kommen sie sowohl explizit als auch implizit im kulturell markierten Stil der Darbietung der Forschungsergebnisse, im wissenschaftlichen Dialog mit KollegInnen, und in persönlichen (privaten), informellen Äußerungen, die die eigene Tätigkeit betreffen.

Ziel des Beitrages ist, auf der Grundlage des empirischen Materials die Differenzen zwischen einzelnen Wissenschaftskulturen zu zeigen. Dabei geht es grundsätzlich um ein europäisches bzw. europaorientiertes Modell der Wissenschaft, das aber gewisse regionale Unterschiede aufweist.

 


 

Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007