|
Literaturkonflikte in der Öffentlichkeit
Tasos Zembylas (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) [BIO] und Claudia Dürr (Universität Wien) [BIO]
Email: zembylas@mdw.ac.at und claudia.duerr@univie.ac.at
ABSTRACT:
Literatur als künstlerische Artikulationsform wird öffentlich oft ambivalent wahrgenommen. Nicht nur der Text (Stoff und Stil), sondern auch die konkrete gesellschaftliche Positionierung des/der Autors/in als politische Person kann Konflikte evozieren, die sich in der medialen Öffentlichkeit zu Skandalen entwickeln können. Kunstkonflikte und -skandale drehen sich oft um zentrale Werte unserer Gesellschaft. Daher kann die Untersuchung entsprechender Beispiele die jeweils aktuell wirksamen Grenzen der Akzeptabilität literarischer Artikulationen in einer gegebenen sozialen Konstellation aufzeigen.
Ausgehend von der vielfältigen Beziehung zwischen Literatur, politischer Macht und medialer Öffentlichkeit – ein Beziehungsraum, der von Kooperation bis zur Konfrontation reicht – sollen auf einer typologischen Ebene Konfliktformen in Relation zur Ursachenforschung analysiert werden. Die Typenbildung bezieht sich nicht so sehr auf 'typische' Merkmale von Konflikten bzw. Skandalen, sondern eher auf strukturelle Aspekte wie normative Bezüglichkeit, Austragungsform, Zielgerichtetheit (bzw. Intentionalität) und Mittelwahl.
Der Vortrag wird sich auf folgende Typen beziehen:
- Literatur in Konflikt mit politischen Instanzen (Behörden, Parteien, Kirchen…)
- Literatur als Gesellschaftskritik – Wider den hegemonialen Konsens
- Soziale Erwartungen an Intellektuelle bzw. SchriftstellerInnen
- Grundrechtliche Konflikte (Kunstfreiheit versus andere Grundrechte)
- Konflikte aus dem immanenten Antagonismus im literarischen Feld
- (Pseudo)Skandale als Mittel für Publizität
|