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Eine Literatur oder viele Literaturen? Das Problem der Repäsentation in Poetiken Ostasiens und Europas
Ulrike Zeuch (Herzog August Bibliothek) [BIO]
Email: zeuch@hab.de
ABSTRACT:
In meinem Beitrag möchte ich die Frage untersuchen, ob es unabhängig von kultureller Distanz und Differenz einen gemeinsamen Gegenstand 'Literatur' gibt und ob Literatur sowohl als kollektiv-gesellschaftlicher als auch individueller Ausdruck von Menschen gelten kann, die ihrem Wesen nach gleich sind und einander deshalb prinzipiell – auch über historische sowie kulturelle Distanzen hinweg – verstehen können.
Ich gehe dabei von der These aus, dass die Gemeinsamkeiten zwischen Literaturen verschiedener Kulturen größer sind als das Trennende. Um meine These zu belegen, werde ich Gemeinsamkeiten der Mimesis-Konzeption in ostasiatischen und europäischen Poetiken zunächst und dann, auf dieser Grundlage, Unterschiede herausgearbeiten. Als Grundlage für den Vergleich wähle ich europäische und ostasitische Poetiken zur Mimesis, da zwischen ihnen kein unmittelbarer Rezeptionszusammenhang besteht. Das Problem der Repräsentation stelle ich deshalb ins Zentrum meiner Überlegungen, da es dabei um die Frage geht, was Literatur darstellt: die sinnlich erfahrbare, faktische, 'objektive' Wirklichkeit oder subjektive Vorstellungen von Wirklichkeit oder Fiktionen oder gar eine 'höhere' oder 'andere' Wirklichkeit.
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