<<< Inhalte und Formen unterschiedlicher Epochen der künstlerischen Moderne vom 18. ins 21. Jahrhundert

 

Die ästhetisch-ethischen Möglichkeiten eines Postmodernismus in Ungarn

Zoltán Zsávolya (Győr)

Email: zsavoly@crampas.hu

 

ABSTRACT:

Wenn die Moderne – nach Jürgen Habermas – ein „unvollendetes Projekt” darstellt, so handelt es sich wahrscheinlich auch bei der Postmodernismus eher nur um eine Menge von künstlerischen Gesten, Attitüden, Möglichkeiten, die in einem speziellen Verhältnis zu der vorangehenden/parallalen Stilperiode stehen. Diese Einsicht kann auch im Falle des literarischen Postmodernismus in Ungarn (als Richtung und bestimmende Zeiterscheinung) zu einer Auffassung und Interpretation führen, die gewisse neuere Erscheinungen im Lichte des verhältnismäßigen Ästhetizismus zu sehen läßt. Dazu kommt noch, daß seitens der sogenannten „völkischen” Literaten mit der Bezeichnung „Postmodern” auch ein Bündel ethischer Probleme assoziiert wird, welche Fragestellung ein ungestörtes literarhistorisches Kontinuum zwischen etwa 1890 bis 2007 dem Kritiker und Theoretiker nicht zuläßt. Klassischer Modernismus, historische Avantgarde, Zweitmodernismus, Neoavantgarde und Postmodernismus lassen sich unter solchen Umständen als ideologische Kategorien behandeln, und mein Aufsatz versucht, den Inhalt und die Bedeutung von diesen Kategorien sowie ihre Übergänge und Problemfelder zu untersuchen.