Internationale Kulturwissenschaften
International Cultural Studies
Etudes culturelles internationales

Sektion II: Transformation alter wissenschaftlicher Institutionen

Section II:
Transformation of Old Scientific Institutions

Section II:
Transformation dans les anciennes institutions scientifiques


Kathleen Thorpe (Johannesburg) [BIO]

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Post-Apartheid Transformation an Universitäten in Südafrika am Beispiel der University of the Witwatersrand, Johannesburg

Transformation ist überhaupt ein belasteter Begriff innerhalb des Erziehungswesens in Südafrika. Der Prozeß des Wechsels von einem Zustand der staatlich verordneten Rassentrennung im Erziehungssystem unter der Apartheid (1948 - 1994) zu einem System einer demokratischen Gesellschaft gemäß, das gleichen Zugang und Chancengleichheit versichern soll, hat eine große Auswirkung auf das Erziehungswesen im ganzen Lande ausgeübt. Tertiäre Ausbildungsstätten werden mit vielen Herausforderungen konfrontiert, und nicht die geringste davon ist, wie bedeutungsvolle Änderungen zuwege gebracht werden könnten in einem ungünstigen wirtschaftlichen Klima. Das Beispiel der University of the Witwatersrand, eine Institution in der Stadt Johannesburg, d.h. im Zentrum der wirtschaftlichen Aktivität des Landes, mit einer schnell anwachsenden Bevölkerung, illustriert den Versuch einer Hochschule, mit den Problemen und Möglichkeiten, gegeben durch die Notwendigkeit und, in der Tat, gesetzliche Forderung, zu Rande zu kommen, sich zu transformieren, um den Bedürfnissen der Region zu befriedigen, innerhalb eines Kontextes eines sich eskalierenden internationalen Wettbewerbs und der Globalisation.

Obwohl das Thema der Transformation lange auf der Tagesordnung der verschiedenen Gremien der Universität gestanden ist, schon vor der ersten demokratischen Wahlen in Südafrika im Jahre 1994. In der Tat, stand die Universität als eine sogenannte "offene" oder liberale akademische Institution im Streit mit der Nationalen Regierung, wegen des Rechtes der Universität selbst darüber zu entscheiden, wer zum Studium oder zum Lehren zugelassen wurde. Als Historisch Weiße Universität(HWU) sind viele Fortschritte gemacht worden, um die rassische Komposition der Studentschaft von ungefähr 18 000 StudentInnen derart zu ändern, daß die Demographie des Landes dadurch genauer widerspiegelt wird. Wo im Jahre 1994 nur 35,7% der StudentInnen an der Universität schwarz war, wurde 50% 1998 erreicht. Diese Entwicklung wurde gemacht in einem Zustand der zurückgehenden Anzahl der Einschreibungen an tertiären Institutionen im ganzen Lande.

Transformation ist kein Prozeß der ausschließlich den tertiären Institutionen zur internen Regelung überlassen worden ist. Tertiäre Ausbildung ist vom Staat als eines der wichtigsten Bereiche für politische Aufmerksamkeit und darauffolgende Gesetzgebung seit 1994 zum Ziel gemacht worden. Die Universitäten müssen sich also im Rahmen einer Gesetzgebung transformieren, die z.B. durch solche Arbeitsgesetze wie "The Equal Opportunities and Equity Act" (Chancengleichheits- und -Billigkeitsgesetz), und besoncders "The Higher Education Act (Das tertiäre Ausbildungsgesetz) vom Jahre 1997. Wie der damalige Erziehungsminister Prof.S. Bengu in seiner Einführung zum "Green Paper on Higher Education Transformation"(Vorlage zur Transformation der teriären Ausbildung), welches dem "Higher Education Act" vorausging, ausführte:

das System der tertiären Ausbildung muß beide ausgedehnt und transformiert werden, innerhalb der existierenden Situation de beschränkten Mittel. Um solch eine Ausdehnung und Transformation wirksam zu gestalten und um die gewünschten Resultate zu liefern, ist Wiedergutmachung eine weitere dringende Notwendigkeit. Wiedergutmachung muß teils im Sinne vom Zugang wirksam werden: sie soll versichern, daß niemand mit den Fähigkeiten, Erfolg auf der tertiären Ebene zu haben, davon ausgeschlossen sein sollte. Und Wiedergutmachung muß auch auf der Ebene der Institutionen wirken, indem garantiert wird, daß historische Unbilligkeiten und Ungleichheiten identifiziert und abgeholfen werden.

Letzterer Hinweis auf vorher benachteiligte Institutionen ist neulich Gegenstand einer öffentlichen Debatte geworden. Professor Bengu hat tatsächlich Historisch Schwarze Universitäten (HSU) öffentlich angegriffen, wegen der schockierenden Höhe der Stuentenschulden (an allen südafrikanischen Universitäten sind Studiengelder zu entrichten) und die Bekanntgabe eines bedauerlichen Mangels an Managementfähigkeiten an einigen dieser Institutionen. Dies ist für das Hochschulwesen in Südafrika insgesamt von großem Besorgnis, denn, wie Professor Bengu in dem schon obengenannten" Green Paper" meinte:

Die tertiäre Ausbildung in Südafrika sollte geplant, geregelt und subventioniert werden als ein einziges, koordiniertes System. Dies verlangt die Annahme einer Serie neuer Verordnungen hinsichtlich der Verwaltung, Planung und Subvention.

Die Einleitung zum "Higher Education" Gesetz umreißt folgende Punkte in den Verordnungen hinsichtlich der tertiären Ausbildung in Südafrika:

mit dem Staat im Kontext der öffentlichen Rechenschaft und des nationalen Bedarfs an fortgeschrittenen Fertigkeiten und wissenschaftlichen Wissens;

Zusätzlich wird es geachtet für Wünschenswert, ein einziges tertiäres System zu etablieren, das tertiäre Ausbildung auf Programmbasis vorsieht und Programme und Institutionen neu zu strukturieren, um besser auf die personellen und wirtschaftlichen Bedürfnisse der Republik von Südafrika zu reagieren.

Um diese Zielsetzungen in Wirkung treten zu lassen, setzt sich der Senat der Univerisity of the Witwatersrand mit einem "Strategischen Plan" nl. "Der Zukunft Form geben" gegenwärtig auseinander. Der Plan enthält nicht nur eine strategische Erhebung nach 1) der externen Umwelt und 2) Werte der Institution, sondern auch sieben klar definierten Zielsetzungen mit einer Strategie zu deren Verwirklichung, nämlich: Lehre und Lernen, Forschung und Gelehrsamkeit, Zusammenarbeit und Partnerschaften, Internationaler Ruf, Fähige Lehrkräfte, Wohnen und Lernen in einer qualitätvollen Umgebung, Optimaler Gebrauch von Mitteln. Ein Punkt von besonderem Belang, wie in dem "Mission Statement" (Satzung) der Universität deklariert und im Strategischem Plan ausgeführt, ist die erklärte Verpflichtung der Universität zur Internationalisierung, nicht nur in den Lehrprogrammen, sondern auch in der Zusammensetzung des Lehrpersonals und der Studentenschaft.



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