TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17. Nr. Februar 2010

Sektion 1.12. Asien und deutsche sowie österreichische Kunst und Literatur um die Jahrhundertwende: Einflüsse und Bedeutung
Sektionsleiter | Section Chairs: Chin SangBum (Comperative Study of the World Literature in Korea) und Doo Haeng-Sook (Universität Sogang, Seoul)

Dokumentation | Documentation | Documentation


Die Asienrezeption in der deutschen expressionistischen Kunst und Literatur
und ihre ästhetische Bedeutung(1)

Chin Sang-Bum (Comperative Study of the World Literature, Korea) [BIO]

Email: csb@chonbuk.ac.kr

 

Einleitung

Mein Arbeitsziel liegt darin, die Asienrezeption in der deutschen expressionistischen Kunst und Literatur und ihre ästhetische Bedeutung zu erklären. Vor allem behandelt der erste Abschnitt die Voraussetzung der Asien-Rezeption bei den deutschen Expressionisten, und somit nicht nur die kulturellen Hintergründe bezüglich des Kulturpessimismus in Europa, der Psychologie des Entkommens der herkömmlichen kunstgeschichtlichen Tradition, sondern auch die Suche nach einer Utopie in der Krisensituation nach dem ersten Weltkrieg. Im zweiten Abschnitt wird das Hauptthema des deutschen Expressionismus erklärt. In drittem Abschnitt wird das Verhältnis zwischen dem Primitivismus der Künstlergruppe "Brücke" , den primitiven, starken Farbe von japanischen Farbholzschnitten und Suche- Motiv nach dem neuen Menschenbild im expressionistischen Werke als expressionistische Utopie erhellt. Ich erkläre die Erscheinungsform des Primitivismus in der Bilderwelt von Kirchner, in welcher energische Linie, schwarze Farbe und grober Entwurf betont werden, in Verbindung mit der Maltechnik des oben erwähnten japanischen Farbholzschnittes. Dazu beschreibe ich, welches Verhältnis zwischen der Bildlichkeit der Hieroglyphe im Werk "Japanische Tänzerin" von Emil Nolde und der freien, komprimierenden und starken Maltechnik der asiatischen Kaligraphie besteht. Der vierte Abschnitt untersucht , wie die Asien–Rezeption bei Döblin  sowohl als expressionistische Utopie als auch als Verfremdungseffekt funktioniert. Im deutschen Expressionismus sind u.a. Autoren wie F. Werfel, F. Kafka, Winckler, A. Döblin, L. Rubiner, A. Ehrenstein und Klabund und ihre literarische Verwandtschaft mit Asien zu nennen. Unter ihnen zeigt sich vor allem bei Döblin besonders großer asiatischer Einfluss. Döblin lehnte die europäische Konfliktstruktur ab und suchte die Möglichkeit der Versöhnung in der asiatischen Struktur zu finden. Im fünften Abschnitt betrachte ich , wie seine China-Rezeption in seinem Roman "Drei Sprünge des Wang-Lun" im Zusammenhang mit einem neuen Menschenbild als expressionistische Utopie funktioniert.

 

I. Voraussetzung der Asien-Rezeption bei den deutschen Expressionisten  

  Als Voraussetzung zur Asien- Rezeption von dem Ende des 19.Jhs bis zum Anfang des 20.Jhs bei den Expressionisten können die kulturellen Hintergründe in Bezug mit der damaligen Zeitsituation, der Kulturpessismus Europas, die allgemeine Tendenz, dass die Expressionisten aus der herkömmlichen erstarrten Kunstströmmung herauskommen wollten, und eine Suche nach dem neuem Menschenbild als expressionistische Utopie angesehen werden.

Kulturelle Hintergründe

Die Expressionisten wollten aus der feudalistischen, verschlossenen und erstarrten Zeitsituation ausbrechen. Nietzsche und Schopenhauer, die eine Antipathie gegen den vorhandenen Historismus gehabt hatten, und vom östlichen Buddhismus begeistert waren,(2) hatten einen grossen Einfluss auf die deutschen Expressionisten. Besonders nachdem Oswald Spengler in seinem Buch Untergang des Abendlandes(3) den Untergang Europas vorausgesagt hatte, empfanden die meisten europäischen Intellektuellen eine starke Notwendigkeit zur Überwindung dieser Zeitkrise. Nachdem die Europäer den 1. und 2.Weltkrieg erfahren hatten, analysierten die Intellektuellen die Zeitkriese durch sachliche Reflexionen über die Menschheit und eine skeptische Haltung gegenüber Eurozentrik und  europaeischen Kulturpessimismus Europas. Sie suchen nach einen grundlegenden neuen Weg in Asien, damit die kranke Gesellschaft Europas nach dem verheerenden Weltkrieg erneuert werden konnte.

In der Identitätskrise, der Hoffnungslosigkeit und der Ausweglosigkeit sehnten sich Intellektuellen nach der taoistischen Weltanschauung als expressionistsche Utopie, die die kosmische Welt organisch harmonisiert und in der die Menschen in Einheit mit der Natur leben(4) In Asien fanden sie eine Weisheit zur Überwindung dieser existenziellen Krise. Deshalb beschäftigten sie sich mit den neuen östlichen Religionen und Mystik, die ihr geistiges und nihilistisches Gefühl befriedigen konnte. Die Intellektuellen hatten den Weg der Selbsterlösung   und den Trost des wahrhaftigen Herzens in der östlichen Weisheit gefunden.(5)Der Osten, der sich in den Augen von Europäern gespiegelt hat, bedeutete die Welt, die überzeitig, nicht vergänglich und ewig ist.      

Um die Jahrhundertswende hatten Europäer das Interesse an der christlichen Religion und Metaphysik verloren und zugleich hatten sich existenzielle Unsicherheit verstärkt. Sie erkannten die Grenze, die mit Sprache und Ratio nicht erklärt wird. Sie waren begeistert von den mystischen Religionen. Sie sehnten sich nach der Unio Mystika, in der sich das Göttliche mit der von Gott verlassenen Welt vereinigt. Im Angesicht der Kunstgeschichte entstand der ästhetische Wunschtraum, der die Tradition des Naturalismus überwinden wollte. Besonders in der östlichen exotischen Kunst und Gedankenwelt, die sich grundlegend von der europäischen unterschiedeten, fanden die Künstler des Impressionismus, des Jugendstils, des Symbolismus, des Dadaismus und des Expressionismus, die Möglichkeit zu einer neuen Kunst. Das Zeitraum von 1890 bis 1925 bildete den Höhepunkt der Asien-Renaissance in Europa.(6) Sie versuchten eine geistige Quelle nicht nur zur Erneuerung dieser krankhaften Gesellschaft, sondern auch zum Schaffen neuer Kunst in der östlichen Kunst und Weisheit zu finden.

 

II. Expressionismus und Asien  

Der Begriff des Expressionismus

Expressionismus ist die Bezeichnung der künstlerischen Epoche von 1910 bis Anfang der zwanziger Jahre, mit dem Ersten Weltkrieg als wichtige Zäsur. In der Erinnerung sind einem sogleich einige Namen aus Malerei, Literatur, Theater und Film gegenwärtig, die den Begriff Expressionismus veranschaulichen können. Der Expressionismus, der vom französischen Mahler Herve 1901 so genannt wurde, entstand in der bildenden Kunst, als Reaktion auf die als erstarrt empfundenen Normen des Impressionismus, dem sie eine subjektive Steigerung des Ausdrucks entgegenzusetzen suchte. Ihre bevorzugten Darstellungsmittel sind radikale Vereinfachung, Verzerrungen in Form und Proportion, die Verwendung ungebrochener Farbtöne, die in grellen Kontrasten gegeneinander gesetzt werden, sowie eine allgemeine Neigung zum Plakativ-Überzeichneten.(7)

Diese Kunstbewegung hatte ihre Ursprünge schon weit vor 1900. Beispiele für eine expressionistische Manier waren Maler wie Vincent van Gogh, der Franzose Paul Gauguin und der Norweger Edvard Munch.(8)

Erst um 1905 wurden die ersten Zusammenschlüsse von Künstlern verwirklicht, wie die Brücke, die in einer scharfen Opposition zu den herkömmlichen Stilrichtungen der damaligen Zeit stand. Der Expressionismus gehörte wie viele in dieser Zeit neu entstandenen Kunstrichtung zur Modernen Kunst. Weitere Richtungen waren Fauvismus, Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus.

1909 entstand die neue Münchner Künstlervereinigung, welche nicht nur expressionistische Bilder hervorbrachte, sondern noch von Werken kubistischer und fauvistischer Art komplettiert wurde. Renommierte Künstler dieses Zusammenschlusses waren Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlenski, usw..

1911 wurde die Künstlergruppe der Blaue Reiter gegründet, bei der Franz Marc, Kandinsky, Macke und Jawlinsky die bedeutendsten Künstler waren. Diese Bewegungen werden zur Avantgarde gezählt, was nichts anderes heißt als die,,Vorhut" der Bewegungen dieser Epoche.

Klee und Kandinsky waren als Lehrer am Bauhaus in Weimar Dessau und Berlin zwischen 1930 und 1933 tätig. Die Beiden widmeten sich der theoretischen Basis von Kunst und Erschaffung.(9) Während seines einjährigen Paris-Aufenthalts 1906/07 mit Gabriele Münter setzte sich Kandinsky mit den Werken von den dortigen Künstlern wie Matisse, Dérain und Picasso auseinander. Er lernte auch viele Künstler und Philosophen wie Bergson und Rudolf Steiner usw. kennen. Ab 1908 ließ er sich wieder in München nieder, wo er 1909 die „Neue Künstlervereinigung München“ gründete. Ein Jahr später erschien sein Werk „Über das Geistige in der Kunst“(10), in welchem er das Wort Expressionismus benutzte. Vielleicht hat Kandinsky wegen seiner akademischen Bildung immer eine Neigung zur Theorie, die ihn dazu bewegt, seine künstlerischen Gedanken in zahlreichen Schriften an.

Wassily Kandinsky(1866-1944) wird allgemein als der Begründer der abstrakten Malerei gesehen

Gemäß seinen eigenen Angaben malte er 1910 das erste "abstrakte Aquarell".

In der Abwendung vom realistischen Modell, wenn jede Referenz zur erkennbaren Wirklichkeit aufgegeben wird, sucht abstrakte Kunst eine Essenz zu finden: die Schaffung eines piktoralen (oder literarischen oder musikalischen) Objekts, das für sich alleine steht und eigene Gesetze befolgt - das die innere Notwendigkeit der Harmonie entdeckt, die es in sich birgt." Nachdem er 1901 zusammen mit anderen Malern die Malschule „Phalanx“ gegründet hatte, lernte er 1902 dort Gabriele Münter, eine Schülerin von ihm, kennen. Vor allem hatte Kandinsky einen speziellen Interesse an esotische Kuktur wie russische-asiatische  und fernasiatische  Mythe  und Malerei.(11)

Im Bezug auf die Wissenschaft gab eine Reihe von Revolutionen. 1909 wurden auch erstmals Kunststoffe entwickelt, die in unserer Zeit nicht mehr weg zu denken sind. Für die Chemie gab es 1913 einen Fortschritt durch Niels Bohr. Albert Einstein bewegte die Welt mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie. Weiterhin bekam Max Planck den Nobelpreis für die Quantentheorie.

In der Naturwissenschaft brachte der Darwinismus eine Revolution, die durch die Vererbungslehre und die Evolutionstheorie neue Ideen brachte, die das christliche Weltbild sprengte und somit den Wandel der Zeit festigte. Dadurch wurde der Mensch determiniert und es folgte der Verlust des ganzheitlichen Menschen.

In der Philosophie öffnete Friedrich Nietzsche (1844-1900) neue Pforten, indem er neue Gedanken in die Welt setzte, die einen großen Einfluß auf den Expressionismus hatten.(12) Seine Hauptmerkmale lagen in der Existenzphilosophie. Er sprach von einer Umwertung der Werte und vom Ausdrucks des Willens durch die Kunst. Er lehnte das Christentum ab.

Weiterhin wurde die Psychoanalyse durch Siegmund Freud erforscht. Er entdeckte das Unbewußte, er entwickelte die Traumdeutung und die Lehre von Ich, Es und Über-Ich. Dies führte zu einem Verlust der Identität.

Die Vertreter, der expressionistischen, neuen Kunst waren sich einig, daß die Gesellschaft veraltet ist und zu Grunde gehen müsse, um das Neue, Bessere entstehen lassen zu können. Die Expressionisten gehörten alle der jungen Generation an. Ihre Kunst sollte eine Art Aufstand sein, ein Aufstand gegen das Alte. Es war keine Epoche der schweigenden, träumerischen Innerlichkeit, sondern die des Ausdruckes, die sich befreien wollte von den Sitten ihrer Schicht, aus der sie stammten.(13) Die Themen des Expressionismus sind das Ekstatische, das Rauschhafte, das Hymnische, das Visionäre und auch der utopische neue Mensch.(14)

Walter Riedel beschreibt die Methode der revolutionären Menschwerdiung in seinem Buch “Der neue Mensch”.(15)  Aus christlicher Perspektive ist der neue Mensch ein bußfertiger Mensch mit einer messianischen Leidenschaft. Dafür gibt es einige Beispiele wie z.B. Strindbergs “Nach Damaskus”, Tollers “Verwandlung” und “Sorge”, wobei die Hauptpersonen  Buße und Selbstreflexion in sich selbst stark erlebten.(16)

Ingrid Schuster äußert sich über den expressionistischen neuen Menschen in ihrem Werk China und Japan in der deutschen Literatur 1890-1925.(17)

Dass der 'neue Mensch' der engagierten expressionistischen Literatur nicht nur als Übermensch im Sinne Nietzsches, als Messias in der Nachfolge Christi oder als politischer Revolutionär auftrat, somdern auch im chinesischen Gewand

 

III. Die Brücke und Primitivität des Expressionismus im Bezug auf Asien

1. Die Primitivität von der Brücke und die asiatische Exotik

Die Künstlervereinigung der Brücke malten das Hässliche, die ursprüngliche Schönheit der Natur, die Leidenschaft und die Lebendigkeit. Sie wollten ihre Mitmenschen aufrütteln und beunruhigen. Dies alles wurde von Nietzsches Philosophie gegen die christliche Kutur verursacht und durch die anitbürgerliche Lebenshaltung. Die Brücke hatte eine Vorliebe für die Vereinfachung der Form, der freien und intensiven Farbigkeit, der außereuropäische Exotik.)(18) Sie fanden die naturhafte Lebendigkeit des Menschen und die primitiven Kuturfaktoren in Taitis Primitivenkunst und Indiens Freskos(19) und auch in Japans Holzschnitten. Die Künstler der Brücke interessierten sich auch für den naiven,  primitiven und natürlichen Stil in Afrika und die buddistischen Kunstwerke in Indischen Wandbildern.(20)

In einem Brief vom  30. Jan. 1908 zwischen Armiet und Henkel findet sich die Anerkennung der primitiven Schönheit in buddhistischen Tempeln..(21) 

Erich Heckel (1883-1970) war einer der aktivsten Mitglieder der ,,Brücke" und wurde wie die anderen Brücke - Maler besonders von Edvard Munch(22) beeinflußt. Dies führte bei ihm jedoch zu anderen Ergebnissen; er wollte in seinen Graphiken v.a. die psychischen Spannungen des Individuums und die Spannungen zwischen den Individuen zeigen. Er findet das schöne Zusammenspiel der primitiven Natur und der hamonischen Ornamentik in Gauguins Kunst. Er sagte, der Urgrund der Brücke sei der Jugendstil.(23) Das bedeutet, daß die Brücke nach der Harmonisierung mit der Natur strebt.

Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) war auch ein führender Maler der Brücke und blieb bis zum Tode expressionistisch. Er versuchte durch einen Umzug in die Großstadt, diese bildnerisch zu erfassen. Er registrierte das geschäftige Treiben am Tage sowie den zwielichtigen Zauber der Nacht. Seine Formen sind stark vereinfacht und seine Pinselstriche nervös.(24) Seine Bilder sind voll leidenschaftlicher und erregter Farbigkeit. Seine Vorliebe gilt dem Kontrast Blau – Grün mit Orange – Rot. Seine Werke wie Stilleben mit chinesischem Porzellan 1920/38 (Bild 1) sind nicht als Abbildungen bestimmter Dinge zu sehen, sondern als Organismen aus Linien, Flächen und Farben und somit als Gleichnis. In Palaus Bildhauer und das Gemälde Das Mädchen unter dem japanischen Regenschirm (Bild 2) von Kirchner zeigt sich das Zusammenspiel der asiatischen Exotik und der primitiven Kunst. Hier zeigt sich die Primitivität von der Brücke. Dies kann man auch in Kirchners Mandolistin (Bild3) und Balkonszene (Bild 4) sehen.

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Mädchen mit Sonnenschirm

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Bild 3: Mandolistin

Bild 2: Das Mädchen unter dem japanischen Regenschirm

Bild 1: Stilleben mit chinesischem Porzellan 1920/38
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Links – Bild 5: Holzschnitt Schwertlilien

Links daneben – Bild 4: Balkonszene

 

 

Die Brücke interessiert sich für den japanischen Holzschnitt.(25) Otto Eckmann und Justus Brinkmann haben japanische Holzschnitte von 1894-1895 gesammelt.

Otto Eckmann hatte, bewogen durch Justius Brinkmanns Hamburger Sammlung von japanischen Holzschnitten, seine ersten Blätter in japanischer Technik und japanisierender Darstellungsmodalität geschnitten, als erstes Blatt den in Pan veröffentlichten Holzschnitt Schwertlilien. (Bild 5) (26)

Im Jahre 1896 hat Oskar Muensterberg das Buch mit dem Titel Holzschnitt veröffentlicht, und in der Dresner Galerie Arnold hat er eine Ausstellung von den japanischen Holzschnitten eröffnet. (27)

 2. Die expressionistische Primitivität von Emil Nolde und Asia

Emil Nolde ist eine typischer Expressionist. In seinen Bildern ist die Leuchtkraft der Farben durch scharfe Kontraste gesteigert. Die innige Naturverbundenheit Noldes wird in seinen zahlreichen Landschafts- und Blumenbildern deutlich. Nolde hatte einen Sinn für das spukhaft Dämonische, das sich manchmal mit dem Exotischen(28) verbindet. Dieser Sinn spiegelt sich in seinen Personen-Bildern sehr gut wieder, denn diese fertigte er mit vielen dunklen Farben an. Noldes Porträts zeigen einen starken Einfluss von Vincent van Gogh, Edvard Munch und James Ensor.

Häufig malte er Landschaftsbilder aus seiner Gegend, meistens Aquarelle. Aber Nolde erstellte auch viele Skizzen, Radierungen, Kohlezeichnungen, Tusch- und Federzeichnungen und vor allen Dingen Bilder mit Öl auf Leinwand. Diese gestaltete er oftmals mit kontrastreichen Farben. Große zusammenhängende Flächen sollten den Kontrast noch verstärken.

Von seinen Reisen brachte Nolde viele seiner Ideen mit, oder malte seine Bilder dort. Er setzte für verschiedene Motive oder Landschaftsbilder, die er malen wollte, ganz unterschiedliche Papiere ein. So benutzte er für eine Schneelandschaft ein festes nichtsaugendes Papier, wobei er einen größten Teil der weißen Fläche unbemalt liess. Er malte über schmutzigem Schnee eine aufgehende Sonne und Bäume, die algenartig zum Himmel hinaufragen. In seinen mit intensiv leuchtenden Farben gemalten Blumen-Stillleben und Landschaftsbildern erschloss er der Aquarelltechnik neue Darstellungsmöglichkeiten.

Wichtige Stationen für Noldes künstlerische und menschliche Entwicklung sind untrennbar mit dem Meer verbunden.(29) Zwei dieser Stationen sind Lildstrand an der Nordküste Jütlands und die Hallig Hooge. Hier erlebte Nolde die Kräfte der Natur und das Verwischen der Grenzen. Meer und Himmel - es kommt zu einem ständigem Wechsel, zur Vermischung, klare Grenzziehungen sind nicht möglich. Das Erlebnis der Natur als Urkraft in der Beziehung zu den Menschen spiegelt sich in Noldes Kunst unmittelbar wieder, er erlebte neue Harmonien, die mit den alten Schönheitsbegriffen und ihrer Anwendung in der Kunst nichts mehr gemein hatten. Betrachtet man Noldes Werke, insbesondere die Aquarelle, die ihm immer auch als Vorlage für die Ölgemälde dienten, darüber hinaus aber ein vielleicht sogar von ihm selbst unterschätztes künstlerisches Eigenleben führen, wird dies deutlich. Nicht mehr die Form ist bestimmend, sondern die Farbe als eigenständiger Wert. Nolde bekannte sich zum Eigenleben der Farbe, die nicht mehr Transport für den Gehalt des Bildes, sondern dessen eigentlicher Inhalt wird. Gerade in den Aquarellen fließen die Farben frei über jede Form hinaus, die Grenzverwischung wird deutlich, Himmel, Meer, Mensch sind nicht durch eine klare Linienführung voneinander getrennt. Die Farbe dient nicht der Illustration, sie ist die Substanz des Bildes, eine Auffassung,(30)die sicherlich selbst im progressiven Kreis der Expressionisten radikal war. Damit erlangt natürlich auch der eigentliche Akt des Malens eine neue Bedeutung, die Verwischung der Grenzen geht weiter, bis Farben, Pinsel, Bild und Maler alles eins zu sein scheinen.

Der Maler fing nun an sich intensiv mit der Kunst der Naturvölker zu beschäftigen und auch in seinen Werken hielt das Exotische Einzug.(31) So kam es ihm wahrscheinlich sehr gelegen, dass er gebeten wurde als ethnographischer Zeichner an einer Expedition des Reichskolonialamtes teilzunehmen. Ada und Emil Nolde verbrachten daraufhin das nächste Jahr auf Reisen durch Sibirien, Ostasien und die Südsee. In Neuguinea fand Nolde die Zeit 52 Werke zu schaffen, darunter Eingeborenenbilder, aber auch tropische Landschaften. 1926 kaufte der Künstler die Warft von Seebüll und den beiliegenden Hof. Er erhielt in den folgenden Jahren mehr Anerkennung,  als je zuvor. Die Universität Kiel verlieh Nolde beispielsweise

1926 den Ehrendoktor, zu seinem 60. Geburtstag wurden 433 seiner Arbeiten zusammengestellt, die in einer Wanderausstellung fast alle großen deutschen Städte erreichte. Parallel dazu verfaßten seine Freunde (z.B. Paul Klee, Max Sauerlandt, Schliefler und Kandinsky) eine Festschrift. Es erschien ein Sauerlandt Buch mit ,,Nolde - Briefen" und Gustav Schliefler gab ,,Das graphische Werk Emil Noldes" bereits in einem zweiten Band heraus. Nolde erweiterte 1928 so gar noch sein Atelier samt Haus, er wurde zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt (1931) und die Selbstbiographie ,,Das eigene Leben" erschien. Hier schrieb er von seinen Interesse an der außereuropäischen Welt.

 The Art of the Egyptians and the Assyrians stood before me as something special, like a mystery. I couldn't view them only as 'historical objects', which was the general opinion at that time. I loved these great works although it was as if it was I shouldn't. But such love sometimes turns strongest... The following decade brought understanding and freedom. I came to know Indian, Chinese and Persian art, the strange primitive artefacts of the Mexicans and primal man. These weren't only 'curiosities for me (like the corporations named them). No, we raised them to their true status as the strange, austere folk and primitive art of 'natural' people.(32)

Nolde kritisiert im Schreiben “Die Kunstäußerungen”(33), daß die Kunst von India, China und Japan nur in der Naturwissenschaft und in dem Volkskundearchiv bleibt, und auch die volkstümliche und primitive Kunst keine Aufmerksamkeit erregt. Der Berliner

Museumsdirektor Wilhelm Bode bewertete die echte ästhetische Wichtigkeit der asiastischen kuturellen Werke.(34) Nolde hat den japanischen Holzschnitt(35) und die koreanische Kunst hoch geschätzt.

In Noldes Bildern findet sich die Technik der starken Linie wie bei einem japanischen Holzschnitt. Diese Technik entwickelt sich in der expressionistischen Ästhetik von Nolde. Sein Werk Japanese Dancer (Bild 6) drückt die Formen der Tänzerinnen mit den starken Pinselinien aus, wie sie in ostasiatischen Bildern erkennbar ist. Dies ist ein Beweis für Noldes Rezeption von der freien und naturhaften Innerlichkeit in der asiatischen Pinselsmalerei .(36) Bei Noldes Mask Still Life(37) (Bild 7) genügt es , das Dorf Hahoe in Korea zu assozieren. Die Maske des Dorfs spiegelt das volkstümliche und kleinbürgerliche Image.

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Oben – Bild 7: Mask Still Life
Links – Bild 6: Japanese Dancer

 

3. Suche nach dem neuen Menschenbild als expressionistische Utopie

Walter Riedel hat in seinem Buch Der neue Mensch(38) darauf hingewiesen, daß es zwei Methoden gibt, den neuen Menschen zu schaffen: Erstens die Methode, die Spezies Mensch durch physiologische eugenische Techniken zu verbessern und zweitens die Methode, den Menschen im Sinne Nietzsches ins idealistische Sein zu erneuern. Die Expressionisten glaubten, daß die geistige Zerrissenheit des Abendlandes nach dem ersten Weltkrieg einerseits durch den Kommunismus, anderseits durch das Christentum überwunden werden könnte. Christiane C. Günther hat in ihrem Buch Aufbruch nach Asien den Begriff ,Aufbruch“ als eine Leitidee des Expressionismus geprägt:

'Aufbruch' war aber nicht nur ein Schlüsselbegriff der Jugendbewegung, somdern auch eine Leitidee der expressionistischen Epoche. Inhaltlich hatte der Expressionismus mit der Jugendbewegung den Bruch mit allen tradierten, unhinterfragten Konventionen gemeinsam nur in der Radikalisierung seines geistigen Ansatzes unterschied er sich beträchtlich von ihr.[...]

In notwendiger Verkürzung soll hier an Ziel und Thema des Expressionismus erinnert werden, nämlich die Wandelung des Menschen, im ästhetischen wie im politisch-gesellschaftlichen Bereich. Dabei war die Idee von 'neuen Mensch' Ausdruck sowohl von

Mißbehagen wie von Hoffnung. 'Wandlung', 'Erneuerung', 'Steigerung' waren die zentralen Schlagworte der expressionistischen Bewegung.(39)

Ingrid Schuster beschreibt in ihrem Buch China und Japan in der deutschen Literatur 1890-1925 das neue expressionistische Menschenbild wie folgt:

Daß der 'neue Mensch' der engagierten expressionistischen Literatur nicht nur als Übermensch im Sinne Nietzsches, als Messias in der Nachfolge Christi oder als politischer Revolutionär auftrat, somdern auch im chinesischen Gewand(40)

Aufgrund dieses experimentellen Kunstgeistes nahmen deutsche Expressionisten neue fremde Stoffe, Motive und Gedanken in ihre Werke auf, um durch das literarisches Schaffen eines neuen Menschenbildes dem kranken Abendländer neue Impulse zu geben.

Expressionisten wie Asiaten empfanden geistige Zufriedenheit in einer absoluten Welt, in einem in sich geschlossenen Weltbild als heile Welt. Damit die deutschen Expressionisten ihr krankhaftes Krisenbewusstsein überwinden und einen Ausweg heraus aus der bedrohlichen Situation dieser Zeit in Europa finden konnten, waren sie bestrebt, mystische fernöstliche Weisheiten wie Taoismus und Buddhismus in ihre Werke aufzunehmen. Ulrich von Felbert hat in seiner Dissertation China und Japan als Impuls und Exempel von einer idealistisch erneuernden Sicht des Menschen und seiner Umwelt gesprochen:

Neben der modernen und experimentellen Form ist Expressionismus gekennzeichnet von idealistisch-erneuernder Sicht des Menschen und seiner Umwelt. Sehnsucht nach sozialer Harmonie und Gerechtigheit sucht visionäre Erfüllung im verschmelzenden Gemeinschaftserlebnis und im Einswerden mit der Natur.(41)

Die meisten Expressionisten wie L.Rubiner, G. Heym, O.Loerke, F. Werfel, J. Winckler, T. Däubler, A, Schäffer und F. Kafka neigten dazu, die überlieferte Tradition des Abendlandes zu negieren.(42) Sie hatten einen starken Willen zur Erneuerung und zum Aufbruch, um einen Ausweg aus der bedrückenden Situation der Zeit zu finden. Um daher ein asiatisches neues Menschen- und Weltbild als Utopie in die Untergangsstimmung nach dem Weltkrieg durch die expressionistische Dichtung zu veranschaulichen, nahmen sie lieber asiatische als abendländische Stoffe, Motive und Gedanken in ihre Werke auf.

Deshalb bin ich mit der folgenden Meinung von Janusz Golec ganz einverstanden.

Es verwundert also kaum, daß sich auch Expressionisten für das primitive Afrikas, die Weisheit Asiens und das Exotismus, südlichen Meere interessieren, ja begeistern.(43)

 

IV. Der Prozess von Asienrezeption bei Döblin in ihrer expressionistischen Dimension

Döblins direktes und spezielles Interesse an Asien, vor allem China wurde durch einen Zeitungsbericht geweckt, in dem beschrieben wurde, wie der Aufstand der chinesischen Goldwäscher von den Truppen des russischen Zaren blutig niedergeschlagen wurde. Döblin empfand Sympathie für die Armen und Schwachen, deshalb verstärkten solche Meldungen sein Interesse an China. Schließlich protestierte Döblin auch gegen die Machtpolitik Kaiser Wilhelms.

Um in seinem Werk ein neues aus asiatischem Geist inspiriertes Mensch- und Weltbild aufzeigen zu können, vertiefte sich Döblin in das Studium des Taoimus. Er erweiterte seine geringen Kenntnisse von China durch Lektüre, einen persönlichen Kontakt mit chinesischen Studenten und durch einen Besuch im Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin.(44) Er vertiefte sich in den Taoismus durch die Lektüre des Buches Tao Te King von Lao Tse(45) und des Buches von Lie-tse(46), die vom deutschen Sinologen Richard Wilhelm ins Deutsche übersetzt worden waren. Döblin verstand das Wesen des Taoismus so klar, daß er den Taoismus in seinem Werk reflektieren konnte. Der Taoismus spielte eine große Rolle nicht nur als Stoff des literarischen Schaffens, sondern auch als geistige Grundlage der literarischen Produktion bei Döblin. In Deutschland waren berühmte Vermittler der chinesischen Gedankenwelt damals Richard Wilhelm und Martin Buber. M. Buber fand im Taoismus einen Weg zur Lösung der Probleme des

Abendlandes. Döblin erkannte dieselben Probleme wie Buber, deshalb konnte Döblin wertvolle Ideen und Lebensweisheiten von M. Buber gewinnen.(47) Als Resultat der Bildungserlebnisse von chinesischen Weisheiten konnte Döblin ein Buch über taoistische Gedanken produzieren.(48) Ohne die geistige Unterstützung Bubers hätte er den chinesischen Roman Die drei Sprünge des Wang-Lun nicht vollenden können. Andererseits entnahm Döblin buddhistische Motive wie das Bild von Buddha, buddhistische Skulpturen, die Statue von Sakyamuni, die Struktur der buddhistischen Pagode, den Teich mit Lotusblumen und die Schildkröte dem archäologischen Originalbuch mit dem Titel P´o-To-Shan, das von Bierschaum verfasst wurde.(49)

Aufgrund seiner Einbildungskraft interessierte sich Döblin für diese buddhistischen Elemente .Im Jahr 1933, als Hitler in Deutschland die Macht übernahm, musste Döblin aus Deutschland nach Paris fliehen und im Exil leben. Damals befasste er sich noch intensiver mit China. Er gewann ein tiefes Wissen über den Konfuzianismus, so daß er ein Buch mit dem Titel Liebende Gedanken von Konfutze(50) veröffentlichen konnte. Darin legte Döblin einen großen Wert auf die starke Moralität des Konfuzianismus.

Es ist zu erkennen, daß es eine enge Beziehung zwischen der Motivation der Asienrezeption bei Döblin und der zu ihrer Zeit herrschenden bedrohlichen Situation gibt. Döblin rezipierte asiatische Kultur positiv in seinem Werken, um poetische Produktion zur Reformierung der krankhaften Gesellschaft in expressionistischen Dimensionen zu leisten.

 

V. Die expressionistische Bedeutung der Asiatischen Menschenbilder in dem Werke von A. Döblin

Walter Muschg als Herausgeber hat in seinem Nachwort von Die drei Sprünge des Wang-Lun betont, dass dieses Werk als ein Meisterwerk expressionistischer Erzählkunst und als entscheidenden Durchbruch gegen die bürgerliche Tradition des deutschen Romans zu bewundern ist.(51)

Wir betrachten die expressionistischen Elemente in diesem Werk in Verbindung mit dem chinesischen Menschenbild. Ingrid Schuster hat in ihrem Aufsatz Der neue Mensch in chinesischem Gewand(52) darauf hingewiesen, daß die modernen Dichter Brecht, Kafka, Döblin, Hofmannsthal, Ludwig Rubiner, Toller und Hesse ein neues expressionistisches Menschenbild in chinesischer Kleidung in ihren Werken dargestellt haben. Besonders hat Döblin das neue chinesische Menschenbild aufgezeigt, um bei den verwirrten Europäern in der finsteren Situation nach dem Weltkrieg , einen neuen Verfremdungseffekt zu erzielen.

Als Döblin dieses schuf, gelang es ihm gemeinsam mit seinem Freud H. Walden die Zeitschrift Der Sturm herauszugeben. Mit dieser Zeitschrift beabsichtigte er neue Inhalte und Formen in die Dichtung einzuführen, die mit der herkömmlichen Literaturtradition brechen.

In diesem Sinn schuf er den expressionistischen Roman. Döblins Hauptfigur ist aus der Gesellschaft ausgebrochen, um im neuen Stil das Gesellschaftsbild zu veranschaulichen.(53)

In dem expressionistischen Roman Die drei Sprünge des Wang-Lun spiegeln sich asiatische Menschenbilder wie die taoistische buddhistische Gestalt in Wang-Lun,(54) das konfuzianistische Menschenbild in Kien-Lung(55) und das buddhistische Menschenbild in Ma-Noh wider(56)

In der Zueignung dieses Romans deutet Döblin eine negative Haltung gegen die Entwicklung der industriellen Gesellschaft mit folgnden Worten an:

[...]Ich tadle das verwirrende Vibrieren nicht. Nur finde ich mich nicht zurecht. Ich weiß nicht, wessen Stimmen das sind, wessen Seele solch tausendtönniges Gewölbe von Resonanz braucht. Dieser himmlische Taubenflug der Aeroplane. Diese schlüpfenden Kamine unter dem Boden, Dieses Blitzen von Worten über hundert Meilen: Wem dient es?(57)

Döblin erkannte, daß Deutschland in der Zeit des machttrunkenen wilhelminischen Staates sich technologisch entwickelt hatte und Deutsche ihre sexuelle Begierde und ihren Ehrgeiz als unwandelbare Elemente besitzen. Er präsentiert uns die taoistische Weisheit als mystischen Weg, mit dem egoistischen Begierden, die in dem Herzen der Deutschen vorhanden waren, überwunden werden können.

[...] Wir gehen und wissen nicht wohin. Wir bleiben und wissen nicht wo. Wir essen und wissen nicht warum. Das alles ist die starke Lebenskraft von Himmel und Erde: wer kann da sprechen von Gewinnen, Besitzen?[...](58)

Am Anfang des Romans wird die amoralische Gesellschaft durch die Auflösung familiärer Bande, Erpressung von Polizisten und Zollbeamten, Prostitution und durch brutalen Mord dargestellt.

Gegen Ende des Romans springt der Held Wang-Lun in Gegenwart seiner Freundes Gruppe von der „ Gelbe Glocke ”dreimal über einen schmalen Bach.

Die drei Sprünge Wang-Luns symbolisieren seine sich wandelnde Einstellung zur Welt. Wan-Lun ist als Fischersohn geboren, wird aus sozialem Gerechtigkeitsgefühl zum Dieb, Räuber und Mörder. Er verkündet den Geist des Wu-Wei, des Nichtwiderstrebens und propagiert ihn. Seine Zuhörer sind andere an der Ungerechtigkeit der Welt Leidenden. Dafür fällt er unter das Gesetz der Ketzerei. Zuletzt erlebt er die letzte Wandelung und findet zur Lehre vom Nicht-Handeln.

Als Wang-Lun im Geist des Taoismus zu führen versucht, beobachtet er eines Tages, wie sein von ihm respektierter Schwiegervater auf der Straße von einem Polizisten brutal getötet wird. Wang-Lun tötet im Gegenzug den Polizisten, um dessen Tat zu bestrafen, und verschwindet in den Wäldern. Trotz seines Rückzuges aus der Welt kann er keine Ruhe finden. Er erfährt die Ungerechtigkeit der Welt und die sinnlosen Schmerzen des Menschseins.

Wang-Lun nimmt das pessimistische Leben des bedeutungslosen Handelns, die ewige Wiedervergeltung der Schmerzen und den Kreislauf von Leben und Tod wahr. Er, der dem Pessimismus des Lebens verfällt, findet Trost in der folgenden Weisheit Lao-Tse´s:

Die Welt erobern wollen durch Handeln, mißlingt. Die Welt ist von geistiger Art, man soll nicht an ihr rühren. Wer handelt, verliert sie; Wer festhält, verliert sie.(59)

Durch die Begegnung Wang-Luns mit Ma-No wird sein religiöses Weltbild verändert. Er erkennt, daß Menschen sich nicht gegenseitig töten sollen. Er trifft viele Buddhisten im Haus Ma-Nos . Unter dem Einfluß Ma-Nos erkennt er den weltanschaulichen Unterschied zwischen Buddhismus und Taoismus. Er kann die versteckte Bedeutung des stillen Lächelns während des meditativen Sitzens erfassen.

Wang-Lun ist tief beeindruckt von der buddhistischen Lehre durch die erleuchtete Figur des Goan-Yin Buddhas. Er gründet die "Sekte der wahrhaft Schwachen" und ruft alle Schurken und Vagabunden zusammen, welche am Rande der Gesellschaft stehen. Wang-Lun lehrt sie den Geist des taoistischen "Wu-Wei". In der folgenden Rede von Wang-Lun, können wir seine Wandlung zur Welt des Taoismus hin erkennen.

Man hat nicht gut an uns getan: das ist Schicksal. Man wird nicht gut an uns tun : das ist das Schicksal. ich habe es auf allen Wegen, auf dem Äckern, Strassen, Bergen, von den alten Leuten gehört, daß nur eins hilft gegen das Schicksal: nicht wiederstreben. [...] Wir wollen sein, was wir sind: schwache hilfsbedüftige Brüder eines armen Volkes.(60)

Das Bekenntnis Wang-Luns zum Taoismus stellt die Wandlung zur 'Wu-Wei"-Welt dar. Nach den die Augen öffnenden taoistischen Weisheiten wird Wang-Lun frei von allen Verwirrungen durch Mord und Rache. Er erkennt nicht nur das Sein in einer aufatmenden neuen Welt, sondern auch die brüderliche Zuneigung der "Sekte der wahrhaft Schwachen".

Beim zweiten Sprung verlässt er die "Sekte der wahrhaft Schwachen" und beginnt als Fischer zu leben und heiratet. Während er ein zurückgezogenes Leben in Hia-Ho führt, hört er, daß alle Mitglieder der Sekte brutal ermordet worden sind. In diesem Moment vollzieht sein Geist den dritten Sprung.

In seinem dritten Sprung erkennt er die Weisheit des "Wu-Wei"-Taoismus und die buddhistische Doktrin.

In dem expressionistischen Roman Die drei Sprünge des Wang-Lun repräsentieren der Held Wang-Lun die taoistisch-buddhistische Figur, die Figuren Kien-Lung das konfuzianistische und Ma-Noh das buddhistische Menschbild. Es wird klar, daß das asiatische und exotische Menschenbild dem neuen Menschenbild des Expressionismus entspricht. Um der dekadenten Gesellschaft seiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, verlegte Döblin seinen Roman in die exotische Welt Chinas, in eine von der Revolution erschütterte Szenerie. Diese Szene, die sich eigentlich auf Europa bezieht, kann deshalb in die fremde chinesische Welt übertragen werden. Dieses Bild gibt Europäern, die sich mittels der Denkweisen des Okzidents nicht selbst befreien können, eine Anregung zum Nachdenken über die Möglichkeiten des Menschseins.

 

VI. Schluss

Um die Asienrezeption in der deutschen expressionistischen Kunst und Literatur und ihre ästhetische Bedeutung zu erklären, betrachtete ich im ersten Abschnitt vor allem die Voraussetzung der Asien- Rezeption bei den deutschen Expressionisten und somit nicht nur die kulturellen Hintergründe bezüglich des Kulturpessismus Europas, die Psychologie der Weiterentwicklung herkömmlicher kunstgeschichtlicher Traditionen, sondern auch die Suche nach einem neuen Menschenbild in der Krisensituation nach dem ersten Weltkrieg. Besonders nachdem deutsche Expressionisten zweimal Weltkriege erfahren hatten, entwickelten sie eine skeptische Haltung gegenüber dem Eurozentrismus und verfielen daher einen inneren Kulturpessismus. Sie suchten die Seele des Menschseins und einen neuen Lebenssinn.

 In drittem Abschnitt habe ich das Verhältnis zwischen dem Primitivismus der Künstlergruppe "Brücke", den primitiven, starken Farbe von japanischen Farbholzschnitten und das  Motiv der Suche nach dem neuen Menschenbild im expressionistischen Werke als expressionistische Utopie betrachtet. Ich untersuchte die Erscheinungsform des Primitivismus in der Bilderwelt von Kirchner, in welcher energische Linie, schwarze Farbe und grober Entwurf betont werden, in Verbindung mit der Maltechnik des oben erwähnten japanischen Farbholzschnittes. Dazu betrachte ich welches Verhältnis zwischen der Bildlichkeit der Hieroglyphe im Werk "Japanische Tänzerin" von Emil Nolde und der freien, komprimierenden und starken Maltechnik der asiatischen Kaligraphie besteht. Als Resultat konnte ich folgende Ergebnisse gewinnen.

Weil E.L. Kirchner , der als typischer Künstler der Künstlergrupp Brücke galt, die japanische Holzschnittskunst als geeignete Ausdruckstechnik zur Darstellung der primitiven Welt verstanden hat, hat er die Technik der japanischen Holzschnitkunst in seinem Kunstwerk augfenommen. Im Kunstwerk von Emil Node‚ ‚Japanische Tänzerin‘(Bild 2) wurde die asiatische dynamische Pinselmalerei, in der die innere Welt flexibel, frei und komprimierend ihren Ausdruck findet, als expressive Ausdrucksform für eine tiefe Innerlichkeit rezipiert. Dies ist ein Beweis für Noldes Rezeption der asiatischen Pinselmalerei . Bei Noldes “Mask Still Life” (Bild 7) wird die Maske des Dorfes Hahoe, die das volkstümliche und kleinbürgerliche Image Koreas  spiegelt, expressiv rezipiert. In diesem Punkt kann ich  einen Einfluss der koreanischen Maske in dem oben erwähnten Kunstwerk von Emil Node nachweisen

Andrerseits drückten die Expressionisten in ihren literarischen Werken ihre innere subjektive Welt aus, und zeigten ein neues Menschenbild und eine neue Welt. In den expressionistischen Dichtungen experimentierten sie mit neuen, fremden Motiven und Denkweisen, um ein neues Menschenbild und eine neue Welt zu erschaffen. Außerdem beschäftigten sich die meisten Expressionisten mit dem Asiatischen als Utopie. Die Mehrheit der Expressionisten wie F. Werfel, J. Winkler, A. Döblin und T. Däubler neigten dazu, die überlieferte Tradition des Okzidents zu verneinen. Sie hatten einen starken Drang nach Erneuerung des Menschen und einer Neugestaltung der Gesellschaft als einen Neubeginn und als Ausweg aus der damaligen misere Kriesensituation. Um ein neues Utopia mit einem neuen Menschen-und Weltbild zu kreieren, wählten sie bevorzugt asiatische Inhalte, Motive und Denkweisen in ihren Werken als Motive des Okzidents.

Im vierten Abschnitt diskutierte ich den Zusammenhang zwischen der Asien-Rezeption bei Döblin und dem Expressionismus in expressionistischen Dimensionen. Döblin war sehr von der Lebensphilosophie Nietzsches begeistert, welche einen starken Einfluss auf den Expressionismus ausübte. Döblin und H. Walden, der Vorläufer des Expressionismus, gaben gemeinsam die expressionistische Zeitschrift Der Sturm heraus.

Im fünften Abschnitt diskutierte ich den Ursprung der Beziehung zwischen dem asiatischen Menschenbild im Werk Döblins und dem expressionistischen Menschenbild. Im expressionistischen Roman Die drei Sprünge des Wang-Lun von Döblin kann man Taoismus und Buddhismus in der Figur Wang-Lun, Konfuzianismus in der Figur Kien-Lung und Buddhismus in der Figur Ma-Noh wieder finden. Um die Gesellschaft zu erneuern, zeigt der Roman uns diese exotische Idee eines Menschseins, welche Europäer in der Tradition des Okzidents nicht sehen können. Diese Vorstellung von Menschsein sollte den Europäern, welche sich nicht von den europäischen Denkweisen befreien konnten, neue Impulse zur eigenen Erneuerung geben. Dadurch erzeugt er eine neue Form von Menschsein, welche bis dahin übersehen worden war. Um die kulturelle und gesellschaftliche Zeitkrise Europas darzustellen und eine neue Weltsicht aufzuzeigen, verlegte Döblin seinen Roman in die exotische Welt Chinas und übernahmen mystische Vorstellungen und Denkweisen der chinesischen Philosophen. In diesem Sinn können die asiatischen Menschenbilder in dem Werken von Döblin  als utopisch neues Menschenbild des Expressionismus, in welchem nach mythischen, religiösen und mystischen Welten gesucht wird, verstanden werden.(61)

 


Anmerkungen:

1 This paper was supported by the selection of Research- oriented Professor of Chonbuk National University in 2010
2 Vgl. Ferrny Mistry, Nietsche and Buddhism. Prolegomenon to a comparative Study. Walter de Gruyter. Berlin. New York. 1981 S.1-3 Vgl. Benjamin A. Elman, Nietsche and Buddhism, In: JHI. 49. 1983 S.671-686
3 Oswald Spengler, Untergang des Abendlandes, Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, DTV. München 1986
4 Vgl. Jai Mia, Döblin und China, Untersuchung zu Döblins Rezeption des chinesischen Denkens und seiner literarischen Darstellung Chinas, In: Die Sprünge der Wang-Lun, Frankfurt a. Main, Peter Lang 1993. S.18
5 Vgl. Ruixin Han, Die China Rezeption bei expressinistischen Autoren, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Wien, Peter Lang 1993, S.84-85
6 Sang-Bum Chin, Östliche Einflüsse und Parallele auf der modernen Literaturstrommungen um Jahrhundertwende S. 205-250, In: A Comparative Study of World Literatur, Association of a Comparative Study of World Literature in Korea, Vol.4. 1995
7 Vgl.Nikos Stangos (Edit), Concepts of Modern Art. edited .Revised and enlarged edition. Thames and Hudson 1981. p.28-45. Vgl. Park, Chan-Ki, Hrsg. Expessionismus. Minumsa Verlag , Seoul, 1999 S.11-14
8 Magdalena M. Moeller. Hrsg. Wege des Expressionismus-Die Brücke. Hirmer Verlag 1995. S.13
9 Georgia Illetschko, Kandinsky und Paris. Prestel Verlag. München New York 1997 S.39-44
10 Kandinsky, Über das Geistige in der Kunst. 9.Auflage, mit einer Einfühlung von Max Bill. Berteli Verlag Bern, 1970 S.21-143
11 Georgia Illetschko, Kandinsky und Paris.a.a.O., S.30[(…)Diese nun stark in den asiatischen Orient verlängerten Schatten entwickelten sich zu einem Hauptthemen der Kandinsky –Rezeption der nächsten Jahrzehnte. Auf dem Weg über Paris und die- um diese Zeit die Blutauffrischung der Kunst durch außereropäische, auch östliche Infusion propagierende-Linie der Cahiers d’Art hatte Kandiskys Hauptinterpret, der Deutsche Will Grohmann, den russisch-östlichen Faden aufgegriffen und zum aisatisch-orientalischen weitergesponnen.]
12 Vgl. Jill Lioyd, German Expressionism, Pritimitism and Modernity, Yale University Press, New Haven & London, 1991 p.18
13 Ibid., p.4
14 Dieter Borchmey & Viktor Žwegač, Moderne Litertatur in Grundbegriff, Athenäum, Frankfurt am Main 1987 S. 135
15Water Riedel, Der neue Mensch, Mythos und Wirklichkeit, H. Bouvier u Co. Verlag  Bonn. 1920. S. 3
16Vgl. Dieter Borchmey & Viktor Žwegač, a.a.O., S.3
17Ingrid Schuster, China und Japan in der deutschen Literatur 1890-1925, a.a.O., S. 166
18 Die Brüecke und die Moderne 1901-1914. Hrg. von Heinz Spielman und Ortrud Westheider.  Himmer Verlag München 2004 S.19
19 John Griffiths : The Painting in the Buddhist Cave- Temples of Ajanta, Khandesh, India, 2 Bde., London 1896/97
20 Die Brücke und die Moderne 1901-1914.a.a.O., S.179
21 Heckel to Amiet 30 Jan. 1908 (Brücke Museum Archives.) Matiss's text first  appeared in La Grand  Revue, December 1908, pp. 731-45
22 Vgl. Peter Krieger, Edvard Munch und Berlin S. 4-11 In: Edvard Munch , Aquarrele und Zeichnung aus dem Munch-museet, Oslo. Nationalgalerie Berlin Staatliche Preußicher Kulturbesitz 10. Feb. Bis 29. März 1971
23 Der Brücke und die Moderne 1910-1914.a.a.O.,  S.84
24 Vgl. Lucius Grisebach, Für Form und Farbe ist die sichtbare Welt die Anregungerin:Die Jahre zwischen 1917 und 1924. S. 61-72 In: Magdalena M. Moeller, Roland Scotti, Ernst Ludwig Kirchner. Hirmer Verlag München 1998.
25 Die Brücke und die Moderne. 1901-1914. S. 98-103 8[Über die enge Beziehung von ‚der Brücke‘ mit Japanischer Ukyio-e Malerei wird ausfühlich  durch Vergleich  zwischen  erotischen Liebesszenen von japanischen Maler Kiyonobu , E.L. Kirchner und K. S. Rottluff erklärt.]
26 Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg.a.a.O., S. 84
27 Die Brücke und die Moderne. 1901-1914.a.a.O., S. 14
28Jill Lioyd, German Expressionism, Pritimitism and Modernity, Yale University Press, New Haven & London, 1991 S.178[ Kirchner’s still life with Glass Pitcher, Still life with Tulips, wood – Carvings and Hands show his experiments with the stylistic distortions of Cubism in acid Expressionism colours: the flattening and cropping in the latter painting also owes a debt to Japanese prints, maching an exotic style to the subject of the still life.] 
29 Günther Busch, Nachwort S.41, in; Emil Nolde , Aquarelle, (hrsg .)Stiftung Seebüll, Ada & Emil Nolde, Piper München Zürich. 1987 l S. 51-52 [er liebt die großen Gebärden der Abendwolken, den feurigen Abglanz der sinkenden Sonne und die heraufsteigenden Dunkel der Nacht. Er liebt das Erleben. wie Carl Gustav Carus es in Hinsicht auf Caspar David Freidrich nannte, er liebt das Wolkenleben am Firmament in der Wasserspiegelung. (...) und er fühlt und gestaltet darin zugleich den Widerschein aus unwirklichen Welten, aus einem heidnischen Jenseits.]
30 Günther Busch, Nachwort S.41, in; Emil Nolde , Aquarelle, (hrsg .)Stiftung Seebüll, Ada & Emil Nolde, a.a.O., [Mit unvergleichlicher Farbenglut stehen die Aquarelle Emil Nodes vor dem weiten und bunten Panorama, das dem Rückblickenden die Bildkunst unseres Jahrhunderts in seiner ersten Hälfte bietet. Die Farbe hat in diesen fünfzig Jahren Triumphe wie kaum je zuvor gefeiert.]
31 Ibid., S.46 [Nicht zufällig hat Nolde eine grosse Zahl von Pinselblättern in der originalen farblosen Tuschtechnik der Chinesen und Japaner geschaffen.] Ibid., S.53 [Nicht zufällig rückte der Maler ostasiatisce oder exotische Götterbilder neben seine Blumengesichter.]
32 Lioyd, Jill, German Expressionism, Pritimitism and Modernity, Yale University Press, New Haven & London, 1991 p.170 [... Das folgende Jahrhunderte brachte Einsicht und Befreuung, ich lernte die indische, chinesiche, die persische Kunst kennen, die primitiven seltsamen Erzeugnisse der Mexiankaner und die Urvölker. Diese waren mir nicht mehr nur 'Kuriositäten , wie die Zukünftigen sie benannten, nein, wir erhoben sie zu dem , was sie sind: die seltsame, herbe Volks-und Urkunst der Naturvölker.]
33 [ Warum aber wird immer noch die indische, chinesische und japanische Kunst unter Wissenschaft und Voelkerkunde eingeordnet? Und die Kunst der Naturvölker eingeordnet? Und die Kunst der Naturvölker wie solcher überhaupt nicht gewertet? JDK, p.173 16 Lioyd, Jill, op.cit., p.171
34  Lioyd, Jill, op. cit., p.178
35 Lioyd, Jill, op. cit., p.180
36 Ibid., p.218
37 Emil, Nolde, 「Mask Still Life」, 4, 1911, Oil on Cavas, 79X78 Cm. Fisacger Fine Art, London
38 Vgl. Walter Riedel, Der neue Mensch, Mythos und Wirklichkeit, H. Bouvier, u. Co. Verlag. Bonn 1970, S. 3
39 Christine C. Günther, Aufbruch nach Asien. Iudicium Verlag. München 1988, S.282
40 Ingrid Schuster, China und Japan in der deutschen Literatur 1890-1925, Franke Verlag. Bern und München 1973, S.166
41 Ulich von Felbert: China und Japan als Impuls und Exempl, fernöstl Idee u. Motiv bei Alfred Döblin, Bertolt Brecht u, Egon Erwin Kisch. Peter Lang. Frankfurt am Main 1986, S. 28
42 Vgl. Wolfgang Reif, Zivilistionsflucht und literarische Wunschträume, der exotische Roman im ersten viertel des 20 Jahrhunderts, Stuttgart 1975 .   S.102-117222
43 Janusz Golec, Zivilisationsbegeisterung und Zivilisationskritik im deutschen Expressionismus. Wydawnictwo Universytetu Marii Carie Sktodowskiej Lebin 1993. S.91
44 Vgl. Fang-hsing Dscheng, Alfred Döblins Roman. Die drei Sprünge des Wang-Lun als Spiegel des Interesses moderner deutscher Autoren an China, Frankfurt a. M. 1979, S. 198
45 Lao Tse, Tao-Te-King, Übersetzt and erläutert von Richard Wilhelm, Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf / Köln 1952
46 Lie Dsi, Das wahre Buch vom quellenden Urgrund. Übertragen und erläutert von Richard Wilhelm, Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf/Köln 1972
47 Vgl. Martin Buber, Schriften zur Philosophie, S. 1024
48 Vgl. ebenda. a.a. O., S.1127
49 Vgl. Börschjmann, E, P’o-T’o-Shan. Die heilige Insel der Kuan-yin, der Göttin der Barmherzigkeit, Berlin 1911 S. 120ff.
50 Vgl. Fang-hsing Dscheng, Alfred Döblins Roman. Die drei Sprünge des Wang-Lun als Spiegel des Interesses moderner deutscher Autoren an China, a.a.O., S. 140
51Vgl. Water Muschg, Nachwort des Herausgebers. S. 181. In; Alfred Döblin; Die drei Sprünge des Wang-Lun, Walter Verlag, Olten 1960
52 Vgl. Ingrid Schuster, Züricher Zeitung , Sonntag 21. Nov. 1971
53 Jan Knopf und V. Zmegac, Expressionismus als Dominante, In; Zmegac (Hrsg.); Geschichte der Dt. Lit. Vom 18 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bd. II. S. 455.
54 Vgl. Döblin, Alfred, Die drei Sprünge des Wang-Lun, Walter Verlag. Olten 1960. S. 38, S. 51, S. 159, S. 407, S. 471
55 Alfred Döblin, Aufsätze zur Literatur. S. 38.
56 Vgl. ebenda, S. 88, S. 96, S. 276, S. 280f, S. 259f S. 381.
57 WL wird in der Folge als Abkürzung für Döblins Roman Die drei Sprünge des Wang-Lun bezeichnet. WL. 7
58 WL S. 8
59 WL. S. 48 Tao-Te-King 29. Kapitel. Vgl. Tao-Te-King / The Writings of Chung Tzu. Trans by James Legge. S. 119-120
60 WL. S. 79-81
61 Vgl. Klaus Ziegler, Dichtung u. Gesellschaft in Deut. Expressionismus. S. 316-317 In: Begriffsbestimmung des Literarischen Expressionismus . Hrsg. Von Hans Gerd Roetzer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1976

1.12. Asien und deutsche sowie österreichische Kunst und Literatur um die Jahrhundertwende: Einflüsse und Bedeutung

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For quotation purposes:
Chin Sang-Bum: Die Asienrezeption in der deutschen expressionistischen Kunst und Literatur und ihre ästhetische Bedeutung - In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 17/2008. WWW: http://www.inst.at/trans/17Nr/1-12/1-12_chin17.htm

Webmeister: Gerald Mach  last change: 2010-03-11