Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 17. Nr. |
September 2009 |
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Sektion 2.5. |
Übersetzung und Kulturtransfer |
Recep Akay [BIO]
Email: akay@sakarya.edu.tr
Der allgemeine Begriff des Übersetzens wird in zwei Bereiche aufgegliedert: In literarisches Übersetzen und in Fachübersetzen. Man versuchte diesen Unterschied zu überbrücken, aber bis jetzt hat man dies nicht erreichen können. So zum Beispiel hat sich in Deutschland mit der Übersetzungswissenschaft ein Fach entwickelt, das als Teilbereich der Angewandten Linguistik definiert wurde, so wie Mary Snell Hornby behauptet; aber das literarische Übersetzen wird als Sonderform des Übersetzens ausgeklammert und bleibt grundsätzliche Domäne der Literaturwissenschaft. Die literarische Übersetzung hat vor allem mit der so genannten Übersetzbarkeit zu tun. Es gibt kaum eine Frage in der jahrhundertelangen Auseinandersetzung mit dem Übersetzen, die intensiver und kontroversen diskutiert worden ist, als die der theoretischen und praktischen Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Übersetzens. Das Spektrum der Antworten reicht von der These der absoluten Übersetzbarkeit, über die Bejahung der Übersetzbarkeit im Teilbereich der denotativen Bedeutung, die rationalen Komponenten des Informationsgehaltes bis zur Verneinung der Übersetzbarkeit für eine ganze Textgattung und bis zur Charakterisierung des Übersetzens als einer prinzipiell unmöglichen Aufgabe.
Als Antrieb zu dieser Fragestellung diente der zweifellose Anstieg des Interesses für die Problematik der literarischen Übersetzung im Laufe der Jahrzehnte. Das kann man sozusagen mit bloßem Auge sehen, in dem man Studien dieser Periode betrachtet, die zu einem bedeutenden Teil Probleme der literarischen Übersetzung behandeln, wobei der Fachausdruck literarische (oder linguistische) Übersetzung des öfteren schon vertreten ist. Kennzeichnend ist in dieser Hinsicht die Mitte der Siebziger Jahre, wo mehrere Bücher zum Thema erschienen sind, darunter „Die Theorie der künstlerischen Übersetzung von Anton Popovic, „After Babel“ von G. Steiner und „Translating Poetry“ von André Levferer in Amsterdam. In Deutschland sind auch viele bedeutende Werke erschienen wie z.B. F.Apel, K. Reiss; dazu sollen auch die Veröffentlichungen des Forschungsbereichs „Die literarische Übersetzung“ in Göttingen genannt werden. Kennzeichnend ist, dass die Theorie in diesem Fall die Entwicklung der Praxis widerspiegelt. Hiermit werden die endlosen (nach Georg Mounin) Auseinandersetzungen der 50-60’er Jahre zwischen den Anhängern der „linguistischen“ und der „literaturwissenschaftlichen“ Schule von selbst geklärt und aufgehoben durch des Lebens natürliche Entwicklung. Die Begriffe „literarische Übersetzung” und „künstlerische Übersetzung“ betrachte ich als Synonyme.
Die künstlerische Übersetzung hat in dem Buch von Popovic „Die Theorie der künstlerischen Übersetzung“ sowohl wissenschaftlichen als auch einen juristischen Charakter. Das findet seine Erklärung darin, dass ein im Russischen als künstlerisch bezeichnetes Werk, in Englisch „Fiction“ in Französisch „belles-lettres“ in Deutsch „schön geistig“ genannt wird, aber es hat auch eine Nebenbedeutung, indem auf die Zugehörigkeit der besagten Übersetzungsart zur Kunst, zum Schaffen hingewiesen wird. In den meisten Ländern nennt man sie normalerweise „literarische Übersetzung“ (zum Unterschied von der wissenschaftlich-technischen wie auch zum Dolmetschen). In den letzten Jahren kommt es des öfteren vor, dass man dem Ausdruck „künstlerische Übersetzung“ auch in anderen Sprachen als Terminus begegnet. In der Englischen als „artistic“, „creative“ der deutschen „künstlerisch“ usw.
Als Ausgangspunkt aller Erwägungen über den Platz der Übersetzung in der gesamten Literaturgeschichte soll das Akzeptieren seiner kommunikativen Rolle dienen. In verschiedener Form und aus mancherlei Anlass hat man von ihr als einem Verkehrsmittel gesprochen, so Joseph de Maistre von den Übersetzern als den Postpferden der Aufklärung. Das Zwanzigste Jahrhundert, das durch eine ungestüme Entwicklung der Kommunikationsmittel gekennzeichnet ist, wird nicht selten das Jahrhundert der Übersetzung genannt. Der Ausdruck stammt von Edmond Gary.
Die kommunikative Funktion ist dem Übersetzen von Anfang an eigen als einer Form sprachlichen Tuns, ebenso wie als einer gesellschaftlichen Erscheinung. In jedem Falle besteht der Sinn des übersetzerischen Aktes darin, dass eine Mitteilung, die (mündlich oder schriftlich) in der einen Sprache vorliegt, aufnehmbar gemacht wird für einen Hörer (Leser), der diese Sprache nicht kennt. Diesem axiomatischen Satz, der heute als Grundlage für jegliche theoretische Betrachtung auf dem Gebiet des Übersetzens dient, wiederhole ich um zu betonen, auf welche spezifische Weise die Frage nach dem Übersetzen im System der literarischen Kommunikation zu stellen ist. Wenn wir von der schönen Literatur sprechen, behandeln wir ein besonderes Gebiet übersetzerischer Probleme. Beim Übersetzen tritt hier das Wort- das Material, mit dem der Übersetzer zu tun hat- nicht nur in seiner Kommunikationsfunktion auf, sondern als „Ur-Element“ der Literatur, d.h. in ästhetischer Funktion. Die Gesetzmäßigkeiten des literarischen Übersetzens liegen deshalb letztlich in der Sphäre der Kunst. Dieser Satz gehört gleichfalls zu denen, die in der wissenschaftlichen Literatur weit verbreitet sind, andererseits doch zu den weniger axiomatischen und nicht so allgemein anerkannten.
Es ist wichtig zu betonen, dass wenn wir vom literarischen Übersetzen sprechen, wir nicht von der Übersetzung ausgehen dürfen, sondern von der Literatur. Wir müssen zuerst die Tatsache konstatieren, dass die Kunst des Wortes von allen Künsten als Einzige eingeschlossen ist in sprachlich-nationale Grenzen. Ein literarisches Werk ist nur dem zugänglich, der die Sprache beherrscht, in der es vorliegt, während Malerei, Tanz, Musik sogar Film und Fernsehen offen sind für die unmittelbare Aufnahme durch jeden Zuschauer oder Zuhörer. Das Hauptmaterial der Literatur, das Wort das menschlichste unter den Materialien aller Künste, erweist sich als, das am wenigsten gefügige unter dem Gesichtspunkt der Mitteilbarkeit. Es ist nicht genug, ein Werk der Wortkunst über die Grenzen zu setzen, man muss es dazu noch übersetzen. Man soll alsbei nicht vergessen, dass es sich um das Schaffen neuer ästhetischer Werte auf heimatlichem Boden handelt. Die Übersetzung ist die Hauptstrasse der Wechselwirkung der Literaturen, sehr groß ist hier die Bedeutung der Erfahrungen, die von der vergleichenden Literaturwissenschaft gesammelt worden sind. Die literarischen Beziehungen und Wechselwirkungen repräsentieren eine historische Kategorie und weisen bei unterschiedlichen historischen Bedingungen einen unterschiedlichen Intensitätsgrad auf und können unterschiedliche Formen annehmen.
Es ist bekannt, dass die vergleichenden Studien meist der Untersuchung des Einflusses von höher entwickelten Kulturen auf die weniger entwickelten oder der größeren auf die kleineren gewidmet waren. Zoran Konstantinovic hat in seinem Versuch „Über moderne Theorien der komparativen Literaturwissenschaft“ geschrieben, er hoffe „einen Beitrag zu leisten zur angemesseneren und gerechteren Einstufung der Literatur von Klein-Völkern in der Weltliteratur.
D.Durisin tritt entschieden gegen den Ausdruck „Einfluss“ als solchen auf und schlägt vor, auf den Begriff „vergleichende Literaturwissenschaft“ überhaupt zu verzichten und ihn durch die Formel „Untersuchung des interliterarischen Prozesse“ zu ersetzen. Begriffe wie „Wechselwirkung“ oder „Wechselbereicherung“, beruhen auf Gegenseitigkeit, d.h. auf Gleichheit der austauschenden Seiten. In der menschlichen Kultur haben alle Schöpfer der geistigen Werte gleiche Chancen in deren freiem Wettbewerb.
Wechselbereicherung basiert auf dem Begriff des künstlerischen Werts. Daher: je größer die schöpferische Persönlichkeit, umso bedeutender ihre Rolle in der Literaturgeschichte. Das gilt im vollen Masse auch für Übersetzung und Übersetzer. Nach diesen Schlussfolgerungen aber wird die Frage nach der schöpferischen Individualität des Übersetzers gestellt- und das ist eines der am wenigsten untersuchten, umstrittensten Probleme der Übersetzungstheorie.
Heutzutage findet man fast in jeder theoretischen Studie Gedanken zum Thema der Abweichungen vom Original. Diese Abweichungen können auf zweierlei Weise erklärt werden: einmal wurzeln sie in „linguistischen Faktoren“ (d.h. im Unterschied zwischen beiden Sprachen), zum anderen in „extralinguistischen Faktoren“ (d.h. im Inhalt der zu übersetzenden Mitteilung). Das eine wie das andere kann vorprogrammiert werden (das erste im großen, das letztere im kleineren Masse). Mit anderen Worten; es kann auf die Suche noch logischen Äquivalenten beschränkt werden, welche den Übersetzer zwingt, eine Wahl zu treffen. Viel komplizierter steht es um die Übersetzung von schöngeistiger Literatur (und nicht allein bei Übertragungen von Lyrik, wo dieser Umstand am grellsten zum Ausdruck kommt, sondern auch andere … betreffend), weil man in diesem Fall von dem Übersetzer erwartet, dass er über ein lebendiges Verhältnis zum Wort als zum „Ur- Element“ der Literatur verfügt, dass er für seinen Leser die ästhetische Kraft, den emotionellen Einfluss neu herstellt, was weder für genaue Messungen noch für logisches Vorprogrammieren zugänglich ist.
Wenn man die Bedeutung der Wörter aus einer Sprache in die andere ohne weiteres transferiert, wird diese Kraft selbst bei skrupulösester Berücksichtigung von extralinguistischen Faktoren zum größten Teil oder auch völlig zerstört. Und in den Vordergrund tritt die Frage, wie der Übersetzer zum erforderlichen schöpferischen Ergebnis gelangt. Dieses „wie“ birgt etwas von dem „Geheimnis“, das jedem Schaffen eigen ist.
Die Forderungen, die man an die Übersetzung von Geschäftspapieren oder eines Lehrbuchs der Fortifikation stellt, werden zu allen Zeiten und in allen Ländern im Grunde dieselben sein. Die Forderungen, die man an die Übersetzung eines literarischen Werkes stellt, ändern sich beträchtlich in Zeit und Raum, in Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Bedingungen. Übersetzen ist ein historischer Begriff, den der Gang der Zeit nicht unverändert lässt. Verschiedene Epochen füllen ihn mit verschiedenen Inhalten und verstehen auf unterschiedliche Weise seine Beziehung zum literarischen Prozess des Landes, in diesen Sprache übersetzt wird. So herrscht im Bereich des literarischen Übersetzens eine soziale und historische Bedingtheit, die abermals seine schöpferische Natur verdeutlicht.
Der Übersetzer- als der, der einen anderssprachigen Text rezipiert und einen Text in seiner Muttersprache produziert- kann nicht ein neutraler und gleichsam unberührter Informationsvermittler sein. Das übersetzerische Schaffen ist nun einmal von solcher Natur, dass der Übersetzer unausweichlich als Vertreter seiner Zeit und auch seiner Gesellschaft, seiner Klasse handelt. Seine Ideal- künstlerischen Positionen und seine schöpferische Individualität äußern sich unausweichlich in der Übersetzung und zwar unabhängig von seinen Absichten. Wird mit Absicht verändert, so handelt es sich nicht mehr um Übersetzen, sondern um freies Nachgestalten.
Aber- und dies festzustellen ist besonders wichtig- seine schöpferische Individualität zeigt sich nicht darin, dass er dem zu übersetzenden Werk „Eigenes“ hinzufügt, sondern darin, dass er die bestmögliche Erfüllung seiner übersetzerischen Aufgabe anstrebt und es geht darum, mit welchen Mitteln, eigenen, unwiederholbaren zu bestimmen, unwiederholbaren Ergebnissen führenden Mitteln- er es tut. Darin unterschiedet sich der Übersetzer von dem Verfasser dessen, was man Nachahmung, Entlehnung, freie Nachgestaltung nennen kann und was völlig legitime und durch Jahrhunderte geheiligte Formen der literarischen Wechselbeziehungen ausmacht, aber eben nicht Übersetzungen im eigentlichen Sinne dieses Wortes sind.
Vorläufig können wir nur wenige Studien aufzählen, deren Ziel eine Zusammenfassung der Nationalliteratur wäre: d.h., der Erforschung von Traditionen, die dabei entstehen. Es wäre unzweckmäßig, solche Studien im Rahmen unserer Analyse heranzuziehen, da gemeinsame Zweckmäßigkeiten durch sprachliche Spezifik bedingt werden, und deren Erforschung ist fast nutzlos für die Auffassung vom künstlerischen Übersetzen.
Viel aufschlussreicher wäre hier die zweiseitige Vergleichung dabei nicht nur vom Standpunkt der Sprachpaare, sondern auch im breiten kulturgeschichtlichen und landeskundlichen Aspekt.
Hier wäre die Erforschung des „Yaşar Kemal“ zu nennen, die sich von verschiedenen Übersetzungen herleitet. Demnach hängt die Antwort auf die Frage, wie sich dabei die Traditionen angehäuft haben, von mehreren Bedingungen ab, und den ersten Platz nimmt zweifellos die Frage nach der dichterisch übersetzerischen Kraft seiner Interpreten ein. Auch andere Faktoren sollte man nicht außer Acht lassen, die gegenseitige Einschätzung verschiedener Nachdichter, die öffentliche Resonanz, die deren Nachdichtungen zuteil wurde, wie auch andere Faktoren, die vom Standpunkt geschichtlich-funktionalen Studiums im Zusammenhang mit der gesamten Literatur erforscht werden können.
Der Einfluss der Literatur kann die gesamte Übersetzertätigkeit beeinflussen, sogar die Literatur wird desto bedeutender sein, je bedeutender der übersetzende Dichter und seine Interpreten sind.
Natürlich kann auch dieses Problem nur von einer historischen Basis aus richtig verstanden und erforscht werden. In den Anfangsperioden des Werdegangs von Nationalliteraturen, welche in der Regel durch intensive Übersetzertätigkeit gekennzeichnet sind, ist man weniger bestrebt zwischen der eigentlichen Übersetzung und der Nachahmung zu unterscheiden. Dagegen merkt man in Zeiten mächtiger Entwicklung in den übersetzten Werken gewöhnlich eher etwas „Fremdes“ verglichen mit der Nationalliteratur; für diese Zeiten ist eine schärfere Abgrenzung zwischen den eigentlichen Übersetzungen und allerlei Nachahmungen und Adaptationen typisch.
Heute sieht es so aus, als hätten wir es mit einer ganz neuen historischen Situation zu tun: die Übersetzungen werden immer mehr im Bewusstsein von so genannten „kleinen Völkern“ zu bevollmächtigten Repräsentanten von deren Nationalkultur in den Augen anderer Völker; daher steigen überall die Anforderungen an die Übersetzung im konkreten Sinne des Wortes, die Anforderungen an deren Treue und deren sorgsamen Umgang mir dem Originalwerk.
Eine besonders wichtige Komponente der Wechselwirkung der Literaturen ist die Leserschaft, ein Umstand, der in theoretischen Arbeiten verhältnismäßig selten in Betracht gezogen wird. Das Buch von A. Popovic „Theorie des literarischen Übersetzens“ hat insbesondere darin seine starke Seite, dass in allen seinen Abschnitten diese Frage gegenwärtig bleibt. Der Eindruck, den der Leser gewinnt, so schreibt der Autor völlig zu Recht, wird zur höchsten Bewertungsinstanz beim Urteilen über eine Übersetzung; reine Theorie ohne diese Bewertung kann nichts beweisen. Vorzüge und Mängel einer Übersetzung, d.h. ihre Besonderheiten, sind nicht „ abstrakt“ und nicht für sich vorhanden, sondern nur wie sie in der Funktion der Übersetzung von ihren Lesern aufgenommen werden. Die Gesetzmäßigkeiten der literarischen Übersetzung enthüllen sich in vollem Masse, wenn man sie nicht mittels abstrahierter Gegenüberstellung zweier Texte erforscht, sondern sowohl das Original als auch die Übersetzung als auf einander zu beziehende Erscheinungen des fließenden literarischen Prozesses zweier Länder betrachtet.
Die heutige Welt zwingt uns, aufmerksamer den Einfluss des Bilingualismus auf diesen Prozess zu betrachten. Dabei meine ich nicht den Bilingualismus von Schriftstellern, obwohl dieses Problem an sich wichtig und interessant ist, ich meine den Bilingualismus der Leser, die zwei oder mehrere Sprachen beherrschen. Er äußert sich auf unmittelbare Weise im Problembereich des literarischen Übersetzens.
Hier meldet sich unverzüglich die Frage, ob dadurch die Rolle der Übersetzung geringer wird. Der heutige Büchermarkt gibt auf diese Frage eine negative Antwort. Trotz der sehr bedeutenden Verbreitung der englischen Sprache in Deutschland, soweit man nach statischen Daten urteilen kann, steigt die Anzahl der Übersetzungen aus dem Englischen immer mehr an, wobei die Übersetzungen im technischer oder wissenschaftlicher Text zurückgehen.
Ein Mensch, der eine wissenschaftliche These oder eine Gebrauchsanweisung in der Originalsprache gelesen hat, empfindet in der Regel kein Bedürfnis, das Gleiche in seiner Muttersprache zu lesen.
Anders sieht es aber mit einem Kunstwerk aus. Die Übersetzung hat in diesem Fall nicht „informativen“, sondern „substantiellen“ Wert- nämlich dem Leser ein „lebendiges Buch“ zu geben. Dabei gibt es hier noch wenig erforschte Aspekte: jeder, der mit Übersetzungen zu tun hatte, weiß, dass in einer anderen Sprache das Werk in gewissem Masse anders aufgenommen wird, als man es dort aufgenommen hat, wo es entstanden war, und in jeder neuen Übersetzung wird es in gewissem Masse neu. Goethe hat bekanntlich gesagt, dass die französische Übersetzung ihm neue Seiten in seinem eigenen Werk enthüllt habe.
Gabriel Gracia Marquez behauptet, manche Stellen in seinem Roman seien in der englischen Übersetzung besser als im Original. Wir wissen auch, dass es eine Übersetzung, die „absolut“ für alle Zeit gültig wäre, nicht geben kann. In jeder Sprache lassen sich Übersetzungen ein und desselben Werkes vorstellen, von denen jede beanspruchen darf, als solche zu gelten.
Literatur
*Ass.Prof.Dr. Recep Akay, Sakarya Üniversitesi, Fen – Edebiyat Fakültesi, Alman Dili ve Edebiyatı
2.5. Übersetzung und Kulturtransfer
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