Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 17. Nr. | Mai 2010 | |
Sektion 7.12. |
Eliten als Orientierungsgeber oder als ‚Sozialschmarotzer’? Zur soziokulturellen Bedeutung von Elitehandeln in gesellschaftlichen Transformationsprozessen Sektionsleiterin | Section Chair: Jens Aderhold (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ISInova – Institut für Sozialinnovation e.V. Berlin) |
Sektionsbericht 7.12.
Eliten als Orientierungsgeber oder als ‚Sozialschmarotzer’?
Zur soziokulturellen Bedeutung von Elitehandeln
in gesellschaftlichen Transformationsprozessen“
Jens Aderhold (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) [BIO]
Email: jens.aderhold@soziologie.uni-halle.de
Eliten kommen wieder in Mode und zwar auf eine doch recht merkwürdige Art und Weise. Zunächst imponiert, mit welcher Vehemenz der Nachholbedarf hinsichtlich einer defizitär erlebten Eliteförderung angemeldet und in wirtschafts- und wissenschaftspolitische Programmatiken überführt wird. Diese weithin anschlussfähige Defizitthese wird durch eine zweite komplettiert, wobei diese in eine gänzlich andere Richtung zielt. Massenmedien, Umfrageinstitute und sich um das Gemeinwohl besorgt zeigende Politiker rücken Unternehmer und Manager als gnadenlose Abzocker oder Nieten in Nadelstreifen in das öffentliche Blickfeld. Selbst die ansonsten so untadelig bleibende, staatlich alimentierte und abgesicherte Professorenschaft wird als faul und auf lukrative Nebeneinkünfte abzielend entlarvt. Komplettiert wird die weiter an Schärfe zunehmende Eliteschelte durch immer wieder aufblitzende Skandale von Politikern, von Intellektuellen, Künstlern und Vertretern der massenmedial produzierten Prominenz.
Während diese beiden Defizitbefunde aus den Logiken wirtschaftspolitischer und massenmedialer Rationalitäten heraus erklärt werden können, wirkt die dritte These insofern besorgniserregend, als hier die Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien abgelesen werden können und insofern einmal ernst zu nehmen sind. Aufgezeigt wird nicht nur eine sich weiter ausweitende Distanzierung in den Ungleichheitsverhältnissen, sondern ein hiermit in Verbindung stehender Mechanismus, der auf die in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffenden Selbstrekrutierungsprozesse moderner Eliten hindeutet.
Nahe liegend scheint somit die Frage, ob und in welchen Hinsichten die gesellschaftliche Produktion von Eliten überhaupt noch vorangetrieben werden soll, da die Prozesse der Eliterekrutierung nicht nur undurchsichtig gebaut, sondern mit delegitimierenden und destabilisierenden Effekten einhergehen. Mit den vorhandenen Eliten ist man nicht zufrieden. Zudem ist man bestrebt, die Basis derer zu vergrößern, die zu Eliten gerechnet werden können. Zudem soll durch wirtschaftspolitische und wissenschaftspolitische Maßnahmen deren Leistungsvermögen gesteigert werden, um im gleichen Atemzug den Gleichheits- und Gerechtigkeitserwägungen genüge zu tun, in dem die Selbstreproduktion anprangert und diese zugleich forciert wird.
Der Problemzuschnitt, von dem aus diese widersprüchlichen Rufe immer wieder ausgehen, bleibt folglich mehr als nebulös. Hinzu kommt die Irritation, mehr Elite zu fordern, wenn doch schon unsere Gegenwartseliten ‚verkommen’ und ‚unnütz’ sind. Ins Zentrum rückt somit die Frage, ob diese alltagsweltlich leicht anschlussfähigen Befunde nicht möglicherweise auf ein Defizit in der gesellschaftlichen und das hieße dann auch in der wissenschaftlichen Reflexion über Eliten und deren Bedeutung zurückzuführen sind.
Bekanntlich fällt der Elitebegriff nicht nur vielschichtig, sondern auch uneindeutig aus. Zudem ist er ein Begriff, der auf mehrfache Weise belastet ist. Geblieben ist eine für öffentliche Meinungsbildung anschlussfähige Vorstellung über Eliten, die sich einspannt in einer Missfallen bereitenden Dimension zwischen einer Erwartungshaltung, die gesellschaftliche Prominenz bzw. Wirksamkeit vehement einfordert, um zugleich das Versagen auf der einen und die kaum zu ertragenden Privilegierungen auf der anderen Seite zu beklagen. Hinzu kommt eine auf die Produktion von Enttäuschungen hinauslaufende Verquickung der Kategorie der Machteliten mit dem Wunsch nach gesellschaftlich auffallender Wirkungskraft, Außergewöhnlichkeit bzw. Einzigartigkeit, die wiederum mit den nie endenden Enttäuschungen über Staats- und Marktversagen beantwortet wird.
Nicht nur in diesen Hinsichten läuft eine wie immer geartete Elitetheorie Gefahr, im Fahrwasser vereinfachender Prämissen zu versinken. Das Elitekonzept eignet sich bestens als „Kategorie der naiven Wahrnehmung“ mit hoher Plausibilität (Krais 2001: 49). Genutzt werden vereinfachende Beschreibungsfolien (individuell zurechenbare Leistungen), wobei es dann nur noch um die richtigen positiven wie negativen Leistungszurechnungen geht und nicht mehr um deren Stichhaltigkeit. Erschwerend kommt hinzu, dass wir noch immer über zu „wenig gesichertes Wissen über diesen exklusiven Personenkreis“ (Imbusch 2003: 14) verfügen, wobei genau die Angabe des Exklusivitätskriteriums zum Problem wird. Offen ist also, wer zur Elite oder zu den Eliten gezählt werden darf und worauf der Elitestatus eigentlich beruht. Des Weiteren sind die tatsächlich in Anschlag zu bringende Machtbasis der Elitekonstitution und schließlich die Funktion von Eliten bisher unbestimmt geblieben.
So lohnt es folglich, sich die aktuellen Zustände vor dem Hintergrund historischer Parallelen zu vergegenwärtigen. Wie Hilke Rebenstorf verdeutlicht, sind zwei unterschiedliche und darüber hinaus vertraute Positionen vom Mosca und Pareto hoch aktuell. Im Vergleich der Umbruchsituationen am ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert zeigen sich verblüffende Parallelen. Der industriellen Revolution folgt aktuell die computerbasierte. Im Bereich des Politischen ersetzen vielfältigste transnationale Bündnisse die nationale Revolution des 19. Jahrhunderts, wobei all diese Entwicklungen weder konfliktfrei noch in Form linearer Modernisierung vonstatten gehen. Wie reagiert nun die Eliteforschung auf diese und weitere Konstellationen? Der Befund fällt alles andere als erfreulich aus. Aktuell scheinen kaum Beiträge vorzuliegen, die klassischen Anforderungen in Form „einer Verbindung von empirischer Beschreibung, Reflektion politischer Notwendigkeiten und gesellschaftspolitischer Vision“ (Rebenstorf) genügen würden. Das Hauptproblem der aktuellen Eliteforschung ist neben der Beliebigkeit des begrifflichen Zuschnittes auch darin zu sehen, dass die Ziel- und Funktionsangeben fehlen.
Angeschnitten wird somit auch der noch immer unbestimmte Zuschnitt des Leistungsbegriffes. Zu fragen ist, von welchen Leistungen überhaupt gesprochen werden kann und auch, welche Definitionskriterien heranzuziehen sind und vor allem, wer hier mit welchen Festlegungen und mit welchen Folgen operiert. Die von der Sektion diskutierten Aspekte schließen somit nicht nur an die Diffusität des öffentlichen Elitediskurses an, sondern kennzeichnen das schon angemerkte Defizit der Elitentheorie. Wie der Beitrag von Grit Straßenberger verdeutlichen konnte, muss man sich entscheiden, ob man den Leistungselitenbegriff eher als Variante einer liberalen Versöhnung von Elite und Demokratie in Form wettbewerblicher Auslese konzipieren möchte oder ob eher eine kritische Einstellung präferiert wird, die Leistungsverweise generell als ideologische Verschleierung der Reproduktion der herrschenden Klasse bzw. Schicht bezeichnen möchte.
Vor allem der Beitrag von Philipp Korom zeigt mit seinem Plädoyer für eine Berücksichtigung von Intellektuellen als Teil-Elite, in wie weit sich die Liste begrifflicher Probleme erweitert, so u.a. um die Frage der Beschaffenheit eines objektiven Kriteriums zur Bestimmung gesellschaftlicher Eliten. Üblicherweise wird hier die institutionalisierte Macht herangezogen. Man unterstellt, nur derjenige, der die mit gehobenen Positionen einhergehenden Entscheidungskompetenzen für sich verbuchen kann, komme als Elite überhaupt in Betracht.
Einen ersten Angriffspunkt könnte eine Differenzierung von Macht- und Positionselite liefern. Letztere, die ihren Wert vor allem aus forschungspragmatischen Relevanzkriterien zieht, blendet Aspekte von Selektion und Rekrutierung aus (Vogel). Auch hier wird die Frage akut, „welche Kriterien für herausragende Leistungen“ herangezogen werden können. Wie am diskutierten Fall von Politik herausgestellt wurde, lässt sich eine „Trennung zwischen Funktion und Selektion nicht ohne weiteres aufrechterhalten“ (Vogel). Macht korreliert weniger mit den formalen Positionen, sie emergiert vielmehr in der erfolgreich geführten politischen Auseinandersetzung.
Wie sich auch andere Eliten erfolgreich in Szene setzen können und wie instruktiv hierbei Selbstbeschreibungen von Eliten sein können, wird in der Analyse von Autobiographien sowie der Rekonstruktion der hier zum Einsatz gelangenden Semantik offensichtlich (Liebold). Gewährt werden besondere Einblicke „in die Topographie symbolischer Sinnwelten und Ordnungen“. Vorgeführt werden, welche „Formensprache“, „Strukturelemente“ und „Selbstdarstellungsgebärden“ einer zusehends stärker ins öffentliche ‚Bewusstsein’ tretenden Wirtschaftseliten zum Einsatz gelangen. Ermöglich wird außerdem ein Einblick in die Formung spezifischen Elitehandelns, das darauf abstellt, die eigene Auserwähltheit in der Rekonstruktion besonderer Lebenswege eigens herausarbeiten zu müssen. Wie leicht Zweifel an diesen Erzählangeboten angebracht sind, muss nicht eigens betont werden, diese liefern die Autoren autobiographischer Selbstdarstellung zuweilen implizit, aber häufig auf eine unfreiwillige und komische Art und Weise selbst mit. Hiervon abgesehen, fällt auf, dass die Nah- und Fernwirkungen dieser ans soziale Gedächtnis gerichteten Selbststilisierungen der Legitimation der eigenen ‚Klasse’ und wohl noch mehr den aktuellen neoliberalen gesellschaftlichen Leitsemantiken folgenreich zuarbeiten.
Nicht nur in dieser Hinsicht nähern wir uns der in der Sektionssitzung zentralen Frage nach der Bedeutung von Eliten im Allgemeinen und ihrer Relevanz in gesellschaftlichen Transformationsprozessen im Besonderen an. Wie Helmut Fehr in seinem Beitrag verdeutlichen konnte, werfen neue Eliten in den Transformationsländern insbesondere zwei Fragen auf: erstens danach, welche Herkunftsmilieus und Handlungsorientierungen und zweitens, welche Prozesse des Elitenwandels auszumachen sind. Die vor allem an den Transformationsländern Polen und Tschechische Republik abzulesenden Ergebnisse verweisen vor allem auf Entprofessionalisierungstendenzen der neuen Machteliten. Während von einer Repräsentation und einer hierdurch möglichen Vermittlung gesellschaftlicher Interessen kaum die Rede sein kann, müssen sich die politischen Konflikte vor allem an emotional und historisch aufgeladenen Perspektiven abarbeiten. Eine spannende Frage wäre hier, welche Form die gegenwärtigen und künftigen Vermittlungsleistungen annehmen und mit welche Folgen für innen- und außenpolitische Aktivitäten.
Auf ein anders geartetes Phänomen gesellschaftlicher Umbruchsphasen, das mit einer Besatzung eines Landes oder einer Region einhergeht, lenkt den Blick auf die besondere Relevanz von Erwartungsbildungsprozessen. Es geht zunächst um Erwartungen und Vorstellungen, mit der sich eine heimische Elite durch die Präsenz einer ‚fremden’ Besatzungsmacht konfrontiert geht. Vor allem interessieren aber diejenigen Strategien, mittels derer die Besatzer versuchen, die angetroffenen Eliten und die einheimische Bevölkerung in einem brauchbaren Sinne ‚einzubinden’. Wie sich in der Diskussion gezeigt hat, ist ein Vergleich historischer und aktueller Lagen besonders instruktiv (Scheer). Aufgezeigt wurde, dass es auf Dauer nicht gelingen kann, und das gilt für Österreich-Ungarn im Kontext des ersten Weltkrieges, wie heutzutage z.B. im Irak, Afghanistan oder Bosnien, dass ein Besatzer „die Verwaltung eines Landes ohne umfangreiche Hinzuziehung der Bevölkerung nicht aufrecht erhalten“ kann (Scheer). Vor allem wurde deutlich, wie langwierig, schwierig, aber zugleich hoch bedeutsam Elite-(neu-)bildungsprozesse in derartig prekären Umbrüchen anzusetzen sind.
All diese Befunde werben für die Einsicht, dass künftige analytische Ausgangspunkte der Eliteforschung überdacht und vor allem an reflektierten gesellschaftlichen Problemlagen ausgerichtet werden müssen. Zur Kenntnis zu nehmen wäre in diesem Zusammenhang zunächst, dass im Zuge der sich durchsetzenden funktionalen Differenzierung die klassischen Oberschichten ihre angestammte gesellschaftliche Funktion verlieren. Dies ist dann der Fall, wenn `zentral liegende Einzelfunktionen, vor allem Politik, Religion und Wirtschaft, sich zu stärkerer Eigenständigkeit entwickeln und die Akteure zwingen, der Funktion (...) gegenüber den Regeln ihrer Gesellschaftsschicht den Vorzug zu geben (Luhmann 1993: 81). Die Primärform der Gesellschaft wird von Rang auf Funktion bzw. von Herkunftsbestimmtheit auf Entscheidungsbestimmtheit umgestellt (Luhmann 1985: 130). Stratifizierende Differenzierung ist zwar immer noch möglich, sie gerät aber in eine untergeordnete Stellung, die funktional gerechtfertigt werden muss.
Sofern nun Eliten bzw. Oberschichten und Stratifikation zusammengedacht werden, kann zunächst festgehalten werden, dass Eliten in der funktional differenzierten Gesellschaft zwar als durchaus lebensrelevantes Nebenprodukt auffallen, diese haben aber keine gesellschaftliche Funktion mehr inne. Insofern überrascht es nicht, wenn sich nach wie vor zu viele verschiedenartige Phänomene sich im Begriff der Elite versammeln. Die äußerst heterogenen Vorstellungen über Eliten legen folglich einen multifunktionalen Begriff nahe (vgl. u.a. Baecker 2006; Dreitzel 1962; Keller 1991; Luhmann 1993; Mosca 1967; Nassehi 2004; Stammer 1965).
Die Problembearbeitung von Eliten kann unter diesen Prämissen nicht mehr auf der Ebene der Gesamtgesellschaft ansetzen, sondern an Problemen, die auf anderen Bezugsebenen gesellschaftlichen Lebens entstehen und bearbeitet werden müssen. Die alle Phänomene übergreifende Spezialität von Eliten könnte darin gesehen werden, unvertrautes und unwahrscheinliches Funktionswissen zu ermitteln und in die jeweiligen lebensweltlichen Zusammenhänge hinein zu vermitteln (vgl. hier und im Folgenden Aderhold 2007).
Erst in dieser Hinsicht fällt das Spezifikum des in vielen Facetten aufschimmernden Vermittlungsproblems auf, auf das hin Eliten funktional reagieren. Das für Vermittlung relevante Bezugsproblem kann im Phänomen der Vereinfachung gesucht und gefunden werden. Vereinfachung meint nicht das Gegenteil von komplex. Vereinfachungen werden vielmehr von voraussetzungsreichen und hochkomplexen Prozeduren getragen, ohne dass dies auf der Seite vereinfachter Vertrautheit bemerkt wird. Dieses Paradox der Vereinfachung „findet man in den beiden Grundvoraussetzungen sozialen Lebens, das heißt im Bewusstsein und in der Kommunikation. Vereinfachung ist nicht nur als eine Begleiterscheinung, sondern als eine Funktionsnotwendigkeit zu verstehen“ (Markowitz 2003: 29). Vereinfachung heißt hier Selbstvereinfachung.
Es ist zu vermuten, dass soziale Systeme durch die Überführung von Intransparenz in Transparenz selbst Anhaltspunkte von Verknüpfungsstrukturen auswerfen, die sich von den Beteiligten, vor allem aber von geschulten Beobachtern interpretieren lassen. Die mit der systemischen Epigrammatik angelegte Vereinfachung ist aber nur die eine Seite. Die hochunwahrscheinliche Vermittlung von funktionalen Erfordernissen wird nur dann gelingen, wenn auf der anderen Seite eine pragmatische Vermittlung zwischen Intention und Funktion mit bearbeitet wird (vgl. Markowitz 2003 und 2006). Es geht um nicht weniger, als dass zwischen den Beteiligten Gesichtspunkte des Intendierens mit Erfordernissen des Fungierens für beide Seiten anschlussfähig ins Verhältnis gesetzt werden können. Diese Vermittlungsfunktion kann dadurch zu Stande kommen, dass auf Seiten der Eliten zwischen legitimer Betroffenheit der Anderen und dem funktional Erforderlichen unterschieden wird und zwar so, dass die Seite der Betroffenheit nicht ignoriert oder gar diskreditiert, sondern pragmatisch integriert wird.
Vor diesem Problemhintergrund kann die (alle Teilfunktion übergreifende) Funktion von Eliten abschließend verortet werden. Eliten bedienen die Funktion, Bedingungen der Möglichkeit intransparent bleibender sozialer Prozesse unter wechselnden Umweltbedingungen zu ermitteln und so in den systemische Zumutungen ablehnenden Alltag zugleich sachbezogen und pragmatisch zu vermitteln. Erforderlich ist, dass für das jeweilige Vermittlungsproblem entsprechende Inszenierungsformate und Manifestationen gefunden werden können, um die Funktionserfordernisse der Sozialsysteme lebensweltlich abzubilden. Es geht hier also darum, dass die Funktionserfordernisse einzelner Systeme (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft) als auch Erfordernisse, die sich aus unterschiedlichsten System/Umwelt‑Differenzierungen ergeben, der Lebenswelt nicht lebensweltzerstörend mitgeteilt werden. Es geht mithin im Fall von Eliten nicht zuletzt um eine neue Ausrichtung der Vermittlung von Lebenswelt und System unter der Bedingung sich rasant verändernder gesellschaftlicher Verhältnisse.
Vor diesem Hintergrund lassen sich Konkretisierungen für empirische Beobachtungen vornehmen. In weiteren Schritten wird es somit erst einmal darum gehen müssen herauszuarbeiten, welche Probleme im Einzelnen aufscheinen, um auf dieser Grundlage die an Funktionsproblemen orientierte Begriffsbildung in die Lage zu versetzen, dass hierfür erforderliche Differenzierungsvermögen wissenschaftlich ausbilden und gesellschaftlich nutzen zu können.
Literatur:
Sektionsgruppen | Section Groups | Groupes de sections
Webmeister: Gerald Mach last change: 2010-05-27