Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 4. Nr. Juni 1998

"Alte" und "neue" Rezeptionsmuster: Österreichische Romanciers der 1920er bis 1930er Jahre im Spiegel der russischen Literaturkritik und -wissenschaft

Alexandr W. Belobratow (St. Petersburg)
[BIO]

Meinen Überlegungen zu einigen Besonderheiten der Geschichte der russischen "Austriazistik" in den letzten 20 - 30 Jahren stelle ich zwei Meinungen voran, die das Hauptproblem jeder Auslandsphilologie (u.a. auch Auslandsgermanistik) von zwei grundverschiedenen Positionen aus bewerten.

Erika Fischer-Lichte insistiert darauf, daß die (inländische)

Germanistik nicht den Blick auf andere Kulturen (öffnet). Diese Funktion erfüllen Romanistik, Anglistik, Slawistik usw. Ihnen kommt die Aufgabe zu, zwischen der deutschen und der bzw. den jeweiligen anderen Kulturen zu vermitteln. Diese wichtige interkulturelle Funktion kann von der Germanistik nicht in Anspruch genommen werden.(1)

Ich möchte im ersten Schritt meiner Arbeit auf die Möglichkeiten der interkulturellen Funktion der Germanistik eingehen, wobei mein wesentlichstes Anliegen ist, den interkulturellen Ansatz der Auslandsgermanistik hervorzuheben und diesen als die fruchtbarste Entwicklungsrichtung für die ausländischen Forscher der deutschsprachigen Literatur zu deuten.

Norbert Mecklenburg schreibt über den "Einfluß kultureller Differenz auf Lektüre literarischer Texte", wobei dieser Einfluß "von uns ebenso selbstverständlich angenommen wird wie er wenig erforscht ist".(2) Und ich versuche im zweiten Schritt meines Referats einiges über diesen interkulturellen Einfluß aufgrund eigener Erfahrungen zu sagen, um das "Selbstverständliche", d.h. Unreflektierte zu problematisieren und dadurch die Möglichkeiten von dessen Erforschung zu prüfen.

Im dritten Schritt möchte ich einige germanistische Diskurse kurz darstellen, die zum Hauptthema meines Vortrags gehören und von "alten" und "neuen" Interpretationsmustern zeugen, die in der stark divergierenden soziokulturellen Situation in Rußland vor und nach 1991 präsent waren und sind und uns einige Schlußfolgerungen zu oben erwähnten Problemkomplexen erlauben, die ich hier als Fragen an die Auslandsgermanistik formuliere und betrachte.

Meine erste Frage ist also: Besitzt die (Auslands)germanistik ein interkulturelles Potential?

Aus zahlreichen Publikationen der letzten 10 Jahre (besonders ertragreich sind für unsere Fragestellung die Sammelbände "Germanistik in Mittel- und Osteuropa: 1945-1992", 1995 von Christoph König, "Germanistik und Komparatistik", 1995 von Hendrik Birus und "Wie international ist die Literaturwissenschaft?", 1996 von Lutz Danneberg, Friedrich Vollhardt, Hartmut Böhme und Jörg Schönert herausgegeben) können wir zwei entgegengesetzte Meinungen entnehmen.

"Wissenschaftlich gesehen gibt es ja nur eine Germanistik" - betont Karol Sauerland in seinen "Reflexionen zur polnischen Nachkriegsgermanistik".(3) Die gleiche Position vertreten mehrere bekannte Auslandsgermanisten: Viktor Zmegac, Károly Csúry u.a. Doch schon auf der nächsten Seite seines Beitrags scheint der polnische Kollege nicht mehr so definitiv zu sein:

Wenn man die Entwicklung und den Stand einer Auslandsgermanistik einschätzen will, sollte man sich [...] stets fragen, was sie zur Forschung in der Germanistik als solcher beigetragen hat und welche Rolle sie im Geistesleben ihres eigenen Landes spielt.(4)

Und da beginnen eigentlich die wichtigsten Probleme: einerseits kann man die germanistische Leistung von Viktor Zmegac, Alexander Michajlow, Antal Mádl u.a.m. kaum bestreiten, andererseits sieht es mit der Auslandsgermanistik nicht alles so problemlos aus. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf ein auch für die russische Germanistik (Austriazistik) geltendes Beispiel lenken, auf die Konstellationen in der polnischen Germanistik, die mit Stefan Kaszynski eine durchaus europäische Germanistik ist: "Es wurde an sich sehr viel publiziert [...] Daß dabei oft die Quantität wichtiger als die Qualität war, ist systemimmanent." Kaszynski verweist dabei in erster Linie auf die Situation in der polnischen Germanistik unter dem Druck des sozialistischen Staatssystems und der kommunistischen Ideologie. Es

verringert sich die Zahl der anspruchsvollen Publikationen auf wenige im internationalen Wisssenschaftstransfer konkurrenzfähige Bücher. Nun heißt das aber gar nicht, daß die übrige Publikation völlig wertlos ist, ein großer Teil davon sicherlich, aber es gibt darunter sehr viele Bücher, die im inländischen Wissenschaftsbetrieb durchaus brauchbar sind, vor allem wegen ihres informatorischen und didaktischen Gehaltes.(5)

Alle wichtigsten und "kranken" Gegenstände, genauso wichtig auch für die russische Germanistik, sind hier erwähnt worden.

Es wird von meinem polnischen Kollegen dabei eine Art "Leistungspyramide" konstruiert: ganz oben befinden sich die raren Spitzenreiter, die auch in der deutschsprachigen Gemanistik konkurrenzfähig sein können. Dann kommt die Mittelschicht: "sehr viele Bücher", deren Gebrauchswert nur innerhalb der entsprechenden (polnischen, russischen etc.) Auslandsgermanistik (informatorisch und didaktisch) von Belang ist. Ganz unten verweilt das germanistische Fußvolk mit seinen wertlosen Pflichtarbeiten, wobei diese den größten Teil der (auslands)germanistischen Publikationen bilden. Dabei wird dieses Leistungsmodell deutlich nach den Mustern der Naturwissenschaften konzipiert: Polen (Rußland) war sozusagen ein ideologisch und finanziell rückständiges Land. Es gab aber 5% Spitzenforscher, die in den westlichen "Labors" die Möglichkeit wahrnehmen konnten, ein konkurrenzfähiges Produkt zu schaffen. Wird es im Lande mehr Geld geben, können die Germanisten als Germanisten viel mehr nach Deutschland (Österreich, Schweiz) reisen und viel besseres leisten, denn es fehlt "bei uns daheim" nicht am intellektuellen Potential.

Da gibt es doch einiges zu klären: Was heißt eigentlich eine konkurrenzfähige Germanistik? Muß ein(e) Auslandsgermanist(in) im harten Konkurrenzkampf die im deutschen Sprachraum schon existierenden Methodologien weiterentwickeln und dadurch an die Spitze des germanistischen Rennens kommen? Oder gibt es für ihn (für sie) eine andere Chance? Darf er (sie) seinen (ihren) kulturellen Referenzrahmen nicht austilgen, nicht verdrängen, sondern für die "Herstellung" eines "konkurrenzfähigen" Originalprodukts verwenden?

Es wurde schon oftmals hervorgehoben, daß die Germanistik (auch die muttersprachliche), die kein interkulturelles Potential besitzt, oftmals zu sehr fragwürdigen literaturhistorischen und -theoretischen Resultaten gelangt: siehe z.B. die nationalistische Literaturgeschichtsschreibung des 19.Jahrhunderts, die literaturtheoretischen Betrachtungen des Realismusbegriffs und -problems, in denen Theodor Storm und Wilhelm Raabe bzw. Peter Rosegger und Ferdinand von Saar die Leitfiguren sind und Balsac, Stendhal, Tolstoj und Thackeray kaum berücksichtigt werden; auch das ewige Hin- und Herpendeln von Hölderlin "zwischen Klassik und Romantik" scheint kein rein deutsches Problem zu sein. Andreas F. Kelletat spricht über "das Ignorieren des Fremden", "das Herauslösen der deutschen Literatur aus ihren internationalen Verknüpfungen", das er auf die langjährige Geschichte der Germanistik als einer "ideologischen Führungswissenschaft" zurückführt.(6)

Auch die besten Arbeiten von den besten Auslandsgermanisten waren und sind keine Versuche, sich an das imaginäre Ideal einer deutschen germanistischen Publikation anzupassen, sondern eher die Realisation des interkulturellen Potentials der Auslandsgermanistik. Ich verweise hier z.B. auf Viktor Zirmunskijs hervorragendes Buch "Deutsche Romantik und moderne Mystik" (1913 entstanden, 1914 veröffentlicht; dt.: 1996), wo das aufschlußreiche Quellenmaterial (der russische Germanist hat anderthalb Jahre in Deutschland verbracht) mit Zirmunskijs russischer kultureller Erfahrung gekoppelt wurde, "mit ästhetischen und philosophischen Erkundungen des russischen Symbolismus und der europäischen Literatur der Jahrhundertwende im ganzen"(7)

Nach Alexander Michajlow

überschreiten /wir/ die Grenzen der Sprache unserer Kultur nie. Womit können wir aber dabei rechnen? Nur damit, daß unsere Sprache der Kultur die weit und breit genug liegenden Grenzen aufweist, um in sich - in einer widerspiegelnden Art und Weise - die anderen Sprachen der Kultur aufzunehmen.(8)

Die Kultur ist also etwas Gemeinsames, Transnationales, es gibt aber verschiedene Sprachen der Kultur, die deutliche Abgrenzungen voneinander besitzen. Nur "durch unsere Begriffe können wir das Wesentliche in der Kultur der Vergangenheit sehen, und es erlebt seine Wiedergeburt innerhalb der Sprache unserer Kultur"(9)

Meine zweite Frage wäre dabei: Kann man bei der Erforschung der interkulturellen Bezüge über den guten Willen und die programmatischen Appelle einen weiteren Schritt machen?

Ich stelle diese Frage besonders an die Auslandsgermanisten und -germanistinnen, die sich mit Rezeptionsproblemen befassen. Es ist ein für die Forschung fruchtbares und auch problembeladenes Terrain. Dabei wird jede Betrachtung der literarischen Rezeption mit zwei theoretischen Grundprämissen konfrontiert. Die erste negiert jeglichen literaturgeschichtlichen Sinn des rezeptionsästhetischen Ansatzes, wobei die Aufnahme und Interpretation eines literarischen Textes bloß auf Selbstbespiegelungen und Selbstdarstellungen der Literaturkritik reduziert werden. Ich zitiere als Beispiel Reinhart Lauer, der 1988 bei der Eröffnung eines deutsch-sowjetischen Symposiums feststellte:

konkrete Versuche, etwa eine russische Literaturgeschichte nach rezeptionsästhetischen Gesichtspunkten zu erstellen, erbringen nicht viel anderes als eine Geschichte der russischen Literaturkritik, der am meisten manifesten Rezeptionsweise.(10)

Die andere, entgegengesetzte Auffassung betrachtet den rezeptionsästhetischen Zugang zur Literatur als die einzig produktive Möglichkeit der Literaturgeschichtsschreibung. Mit Eckhard Lobsien "(sind) literarische Werke intentionale Gegenstände, d.h. sie existieren nur in individuellen Konkretisationen, also im Vollzug von auf sie gerichteten Bewußtseinsakten."(11)

Bei aller Divergenz dieser Auffassungen des künstlerischen Phänomens, des geistigen Produkts - im ersten Fall legt das (gelungene) Kunstwerk ein für allemal fest, wie es verstanden werden soll, und die zweite Auffassung betrachtet den Prozeß des Verstehens des sprachlichen Kunstwerks so, daß dieser ja immer "nach Analogie mit mir selbst" (Wilhelm Dilthey) erfolgt und die Kulturgeschichte dabei als Produkt unserer "Einbildungskraft" erscheint – also, bei aller Divergenz fällt es doch gleich auf, daß es hier gewisse Überlagerungen existieren, die Kontakt- und Dialogzonen, die bestimmte Merkmale aufweisen. Es geht daraus auch deutlich hervor, daß die Rezeption eines fremdsprachigen Autors ein Vorgang ist, der sich schwer auf Gesetzmäßigkeiten festlegen läßt. Vor allem allein schon deswegen, weil das Vermittlungssystem ein sehr kompliziertes ist.

In den Diskussionen seit Mitte der 1980er Jahre, in denen der interkulturelle Ansatz der germanistischen Forschungen umrissen bzw. begrifflich bestimmt wurde, wird diese Kompliziertheit deutlich hervorgehoben. Man kann sogar behaupten, daß - mit wenigen Ausnahmen - "die Frage nach Konstituenten, Bauformen und Funktionen kulturdifferenter Lektüren bislang kaum gestellt worden ist."(12) Gerade in der Auslandsgermanistik könnte diese Forschungsrichtung eine gute Basis für die Internationalisierung der Germanistik schaffen, wobei folgendes hervorgehoben werden soll. Ginge es um die (kanonmäßige literaturwissenschaftliche) Erforschung der produktiven Rezeption, d.h. der Aufnahme des Textes eines österreichischen Dichters und dessen Aneignung, Anpassung an eigene künstlerische Zwecke von einem russischen Autor, dann könnten wir ruhig die Legitimität und den Erforschungsbedarf dieser Rezeption im Rahmen der slawistischen Studien (z.B. Grillparzers "Die Ahnfrau" bei Alexander Block bzw. Kafkas Einfluß auf den russischen Roman nach 1965) bestätigen. Uns interessiert hier aber (auch in diesem und vergleichbaren Fällen) die interpretierende Rezeption, d.h. die Auffassung und Darlegung jener Seiten des Sinnpotentials des literarischen Werkes, die bei der intrakulturellen Rezeption unaufgedeckt bzw. am Rande bleiben konnten. Das würde heißen, daß wir unsere Aufmerksamkeit jenen Deutungen des Textes aus der Feder von Alexander Block widmen sollen, die den Kern des rezipierten Autors (Grillparzer) betreffen und darin die neuen (bzw. wenig berücksichtigten) Bedeutungen dessen Dramas ans Licht bringen.

Die Identitätssuche und -bestimmung durch die Fremde wird in Jurij Lotmans theoretischen Arbeiten bei der Bewertung der produktiven kulturellen Kommunikationssituationen wie folgt dargestellt:

Der normalen Kommunikationssituation und, darüber hinaus, dem normalen Funktionieren der Sprache liegt die Annahme über die anfängliche Nicht-Identität des Sprechenden und des Hörenden zugrunde. Bei diesen Bedingungen ist die Situation der Überlagerung der Sprachfelder vom Sprechenden und Hörenden selbstverständlich. In der Situation, wo diese Überlagerung fehlt, scheint die Kommunikation unmöglich zu sein, die vollständige Überlagerung (Identität von Kommunikationspartnern) macht die Kommunikation inhaltslos." Es muß dabei berücksichtigt werden, daß die Paradoxie der Situation mit dem Problem des wertvollen Dialogs verbunden ist: "der Informationsaustausch im überlagerten Feld leidet an der Trivialität /.../; wir sind für die Kommunikation gerade in der Situation interessiert, die die Kommunikation erschwert und diese im Extremfall unmöglich macht.(13)

Dieses dialogische Prinzip (Prinzip der kulturellen Interferenz bzw. Prinzip der Grenzüberschreitung) beschreibt die Konstellation doch nicht vollständig. Beide sich treffenden Kultursysteme besitzen hier nicht nur divergente Qualitäten (schwarz - weiß, christlich - mohammedanisch u.ä.) bzw. allgemein-menschliche, anthropologische Eigenschaften (Lustprinzip, Neugierde, Identifizierungsdrang u.a.m.), die das Interesse für das Eigene im Fremden initiieren. Sie sind auch in Besitz von den schon im Text (im Kulturobjekt) realisierten kulturellen Interferenzen, die vom Autor in seiner (auch geschlossensten) Nationalkultur vorgefunden worden waren und in das (potentiell unendliche) Bedeutungspotential des Werkes hineingearbeitet wurden.(14)

Hier ist es wohl nicht fehl am Platze, darauf hinzuweisen, daß das Forschungsmaterial nicht durch die Bevorzugung der sog. produktiven Rezeption begrenzt werden muß. Im Falle der Rezeption der österreichischen Literatur in Rußland z.B. könnte es dazu führen, daß eine "Rezeptionsgeschichte der österreichischen Literatur" nur wenige und knappe Kapitel vorwiese (Grillparzer, Lenau, Schnitzler, Hofmannsthal, Meyrink, Kafka, Rilke, Zweig, ev. Musil und noch zwei bis drei Namen, z.B. Trakl in den 1980-er - Anfang 1990er Jahren). Es existieren wohl noch "weiße Flecken" auch in diesem Bereich (z.B. produktive Werfel-Rezeption), diese sind jedoch nicht zahlreich und reichen bei weitem nicht aus, um diese Forschungsrichtung als relativ legitim und autonom zur Geltung zu bringen.

Einen breiteren und materialreicheren Kontext bildet die allgemein-kulturelle Rezeption der österreichischen Literatur in Rußland, bei derer Erforschung und Interpretation sowohl literaturkritische, als auch philosophische, literaturwissenschaftliche, essayistische, verlegerische, übersetzerische u.a. Rezeptionsfälle berücksichtigt werden können. Es geht dabei nicht um eine "Hinnahme der leeren Beliebigkeit", d.h. jeder, auch der oberflächlichsten und zufälligsten Äußerung zum erforschten Thema, jedoch muß es hervorgehoben werden, daß die Entscheidung über die (Nicht)-Berücksichtigung von dem oder jenem Rezeptionsfall und -text nur auf der Basis einer möglichst vollständigen Datensammlung und -analyse geschehen soll.

Und da komme ich zur dritten Frage, die die Verweisung der literarischen Diskurse an geschichtliche "Frameworks - Kulturen, Ideologien und Paradigmen"(15) betrifft. Wie hat sich die Geschichte der literaturkritischen und -wissenschaftlichen Erfassung der großen österreichischen Romane in Rußland entwickelt? Wie "neu" sind die neuen Interpretationen, die nach der Umwälzung der soziokulturellen Situation bei uns Fuß zu fassen versuchen?

Bevor es möglich wäre, das dynamische System der Rezeption des österreichischen Romans in Rußland wenigstens skizzenhaft darzustellen, müßten wir die Klein- und Großstrukturen dieses Systems bestimmen und im einzelnen beschreiben.

Was das von mir im Titel meines Vortrags bezeichnete Material betrifft: Es wird bei uns hauptsächlich über Kafka, Zweig, Musil, Roth, Broch, Werfel und Canetti gesprochen und geschrieben. Gerade diese Namen bilden den russischen Kanon des österreichischen Romans der 1920er und 1930er Jahre. Meyrink und Perutz werden eher als esoterische bzw. Unterhaltungsautoren aufgefaßt und entsprechend rezipiert. (Eine deutliche Ausnahme bilden hier die produktive literarische Meyrink-Rezeption in den 1920er Jahren seitens vieler wichtiger russischer Autoren, nach der Erscheinung von zwei russischen Übersetzungen von "Der Golem", in Berlin und Petrograd, und die Dissertation "Gustav Meyrink und seine Romane der 1910er Jahre" von Juliana V. Kaminskaja, 1997 an der Universität St. Petersburg verfaßt). Herzmanovski-Orlando, der frühe Doderer, Ernst Weiß, Lernet-Holenia, Bettauer, Petzold u.e.a. bleiben im großen und ganzen außerhalb des russischen Rezeptionsvisiers.

In den 1920er Jahren wurden österreichische Autoren hauptsächlich von der russischen Literaturkritik rezipiert. Die akademische Literaturwissenschaft befaßte sich grundsätzlich mit der deutschen Literatur aus dem 18. und 19. Jahrhundert (Lessing, Goethe, Schiller, Büchner, Heine, Romantiker). Die gute Tradition aus der Jahrhundertwende, wo die österreichischen Autoren (Altenberg, Hofmannsthal, Schnitzler, Auernheimer, Bartsch u.a.) in Petersburger und Moskauer Verlagen und Periodika mit ihren Übersetzungen vertreten waren, wurde durch zahlreiche Übertragungen von Roth, Werfel, Meyrink, Perutz und Zweig fortgesetzt. Es gab auch direkte Kontakte mit den österreichischen Autoren, z.B. Zweigs bzw. Roths russische Reisen. Zweig, Musil und Perutz wurden in verschiedene Literaturumfragen einbezogen, die z.B. die Nachklänge der russischen sozialistischen Revolution in der westeuropäischen Literatur zu bestimmen versuchten (in der Monatsschrift "Novyj mir" 1930).

Die wissenschaftliche bzw. interkulturelle Qualität dieser Rezensionen ist nicht sehr ertragreich, weil darin - entsprechend der dominierenden literarturwissenschaftlichen Methodologie - die Texte der österreichischen Romanciers auf ihre soziologisch-politische Brauchbarkeit für die "Neue Kultur" geprüft werden. Eine wichtige Ausnahme bildet hier das Buch von Marija Trockaja (Tronskaja) "Die moderne Literatur in Deutschland" (1929), in dem österreichische Autoren im Kontext der deutschsprachigen Literatur jener Zeit interpretiert werden.

Die tristeste Periode bilden die dreißiger bis fünfziger Jahre. Die absolute Beugung der russischen Literaturwissenschaft unter das Diktat der Ideologie hatte zur Folge, daß nur solche Namen und Werke übersetzt bzw. rezensiert und bewertet wurden, die die "ideologische Prüfung" bestehen konnten. Die Hochschulgeschichten der westeuropäischen Literaturen weisen dabei ganz konzise und inhaltlich (auch in der Auswahl der Namen) durchaus ideologisierte Darstellungen der deutschsprachigen Literatur auf.

In der "Tauzeit" (Ende der 1950er) kommt es endlich zu einem Durchbruch. Aufgrund von Bemühungen vieler Übersetzer, Herausgeber, Literaturwissenschaftler wurden die 10bändigen Gesammelten Werke des "größten deutschen Schriftstellers des 20. Jahrhunderts" herausgegeben. Die intensivste Thomas-Mann-Rezeption fiel mit dem steigenden Interesse für die deutschsprachige Literatur überhaupt zusammen (Remarque, Feuchtwanger und Heinrich Mann waren besonders gefragt) und hatte positive Auswirkungen auf die Übersetzung und Aufnahme der österreichischen Romanliteratur.

Der Aufbruch des österreichischen Romans in unserer Kulturregion war mit Franz Kafka verbunden. 1965 erschien ein Sammelband, der u.a. seinen Roman "Der Prozeß" enthielt. Die hektische Aufnahme, die Kafkas Werk in breitesten Leserkreisen fand, ist durch mannigfaltige Ursachen zu erklären. Kafkas Name und Werk galten für viele offizielle Kritiker als "Schreckgespenst des Modernismus", als eine ideologisch feindliche und schädliche Erscheinung, die zu verbieten, zu verschweigen bzw. zu bekämpfen war. Gennadij Kunicyn versuchte schüchtern in seinem Essay, die "Nützlichkeit" des österreichischen Dichters für die sozialistische Kultur zu behaupten: "Kafka ist unser. Und sein Pessimismus ist die Ursache seines tiefen Einblicks in die bürgerliche Gesellschaft und Folge eines (mangelnden) Verstehens ihres baldigen Untergangs."(16) Jurij Barabaš lehnte jegliche Versuche strikt ab, Kafkas Werk irgendwie anders als schädlich darzustellen. "Kafka ist unser Feind" - behauptete er in einer breitgelesenen Monatsschrift.(17)

Für die meisten Literaturwissenschaftler, die über Kafka schrieben, gehörte sein Werk zum Gemeingut der europäischen Kultur in ihrer bürgerlichen Prägung (in der Übereinstimmung mit der in der sowjetischen Literaturwissenschaft dominierenden Theorie von zwei Kulturen - der bürgerlichen und der proletarischen), das von der Endzeitstimmung tief durchtränkt war. Für viele Kafka-Leser war sein Werk jedoch etwas ganz anderes: eine Art Prophetie, eine tragisch-traurige Weissagung der Qualen des modernen Menschen in der totalitären Gesellschaft. Kafkas Werk galt auch als eine verbotene Frucht, als etwas Auserlesenes, Seltenes, als eine Art Lesepflicht für alle, die zur "Intelligencija" (den Intellektuellen) gehörten bzw. gehören wollten.

Die dritte Rezeptionsperiode des österreichischen Romans in Rußland dauerte ca. 25 Jahre (vom ersten Kafka-Sammelband bis zur Erscheinung von zwei Übersetzungen von Kafkas "Schloß" 1988 (in "Inostrannaja literatura" in Moskau und "Neva" in Leningrad). In dieser Zeit kam es zu einigen wichtigen Übersetzungen (Roths "Radetzki-Marsch", 1978, Neuauflage der Ausgabe von 1939; Werfels "Musa-Dagh", 1982; Musils "Der Mann ohne Eigenschaften", 1984; Brochs "Die Schuldlosen", 1985; Canettis "Die Blendung", 1988). Diese Romane und ihre Autoren gewannen russische Leser sehr schnell. Das Ungewöhnliche - aber durchaus erklärbare - in der bezeichneten Rezeptionssituation war der Umstand, daß Franz Kafkas, Robert Musils, Hermann Brochs bzw. Elias Canettis Romane eher als Gegenwartsliteratur empfunden und literaturkritisch bewertet wurden, nicht als "historische" Texte.

Zu einem durchaus wirksamen Rezeptionskreis gehörten dabei die im sowjetischen Literaturbetrieb üblichen (sogar obligatorischen) Einleitungen und Nachworte zu publizierten Romanen. Diese interpretatorischen Anliegen waren oftmals schwer mit ideologischen Einschüben beladen und auf ein simplifizierendes und "monotheistisches" Modell des literarischen Prozesses orientiert. Am Endpunkt der Interpretationen solcher Art wartete immer der sowjetische Staat. Mit Dmitrij Zatonskij: "Die ganze zu übersetzende Literatur in den 1960er und 1970er Jahren sollte ideologisch unbestritten erscheinen in ihrer Verteidigung des Sozialismus und zugleich in ihrer Enthüllung des Kapitalismus."(18)

In den germanistischen Publikationen waren die oben erwähnten Mängel nicht so auffallend, obwohl doch vieles davon zeugte, daß der methodologische Monologismus der sowjetischen Germanistik auch hier tiefe Spuren hinterlassen hatte. Alexander Michajlows Behauptung, daß "das Gebiet der Neueren Deutschen Literatur in dem ungünstigsten und ideologisch verseuchten Teil der russischen Wissenschaft liegt"(19), scheint bei aller polemischen Zuspitzung und Ausblendung der universitären Germanistik nicht ganz unrecht zu sein.

Es wäre wohl möglich, über die "verklemmte" Germanistik in der Sowjetunion zu sprechen, wobei der wunde Punkt (ich spreche nicht über die - absichtlich bzw. ahnungslos - "ideologisch verseuchten" Publikationen, sondern über die ernsten wissenschaftlichen Versuche, den österreichischen Roman zu erforschen und zu interpretieren) grundsätzlich einerseits in der eng verstandenen soziologischen Ausrichtung und andererseits in den falsch gesetzten interpretatorischen Zielen liegt.

Was das erste betrifft, geht es hier um die Auffassung der Literatur als eines soziologisch-moralischen Phänomens, d.h. das sprachliche Kunstwerk wurde in erster Linie (oftmals auch überhaupt nur) als eine Widerspiegelung der "objektiven Realität" bezeichnet, eine Reflexion, die direkte Bezüge zur erfaßbaren und beschreibbaren Wirklichkeit aufweist, zur Wirklichkeit also, die nach den "objektiven", d.h. materialistischen Gesetzen existiert. Literarische Texte wurden (im Sinne kultur-historischer Forschungen aus dem 19. Jahrhundert) auf ihre Annäherung an diese Realität bzw. Distanzierung davon untersucht, wobei die moralische Komponente ("die humanistische Ausrichtung") des Dichters aufgrund des (stillschweigenden) Vergleichs mit dem progressistisch-materialistischen Weltmodell des Forschers (der Forscherin) immer hervorgehoben wurde. Die Funktion des kritischen Beobachters und Moralisten verdrängte fast vollständig die fiktionale Komponente, die Vorstellung über die Autonomie des literarischen Werkes und folglich das Interesse an Poetik, an der künstlerischen Gestaltung der Romanliteratur. Arsenij Gulyga meint z.B. (es geht um "Das Schloß"), daß die "Romanhandlung in Österreich-Ungarn vor der Novemberrevolution 1918 geschieht /.../ Wie abstrakt Kafka auch war, schimmern die realen Züge des Lebens in der Habsburger Monarchie in seinen Werken durch."(20) In Jurij Archipovs subtiler Analyse der Problematik des österreichischen Romans der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tauchen plötzlich einige oben erwähnte Motive auf: Musil wird vor der Bezeichnung als Modernist mit allen möglichen Mitteln geschützt; es wird seine humanistische Leistung hervorgehoben sowie die sozial-kritische Ausrichtung seines Romans.(21)

In der sowjetischen Germanistik herrschte auch ein Grundtrend, das "objektive" (im Gegensatz zum "subjektiven" bzw. "falschen") Bild des zu erforschenden Autors zu skizzieren. Auf der Ebene der wissenschaftlichen Praxis artete dieser Versuch darin aus, daß man einerseits methodologische Ansätze der westlichen Kollegen negativ beurteilte (oftmals pauschal und ohne jegliche analytische Arbeit) und sich andererseits das von ihnen beschriebene und interpretierte umfangreiche Material (manchmal in Bruchstücken und schlecht verdaut) stillschweigend aneignete. Vor den möglichen Vorwürfen schützte man sich mit einer "schönen Formel böser Dinge": "zum ersten Mal in der sowjetischen Wissenschaft".

Mit wenigen Ausnahmen (Beiträge von Dmitrij Zatonskij über Kafka, Musil und Canetti, Essays von Albert Karelskij über Musil und Broch u.e.a.) dominierte in der russischen Germanistik diese doppelt aufgezwungene Unselbständigkeit: man stand unter dem Diktat der "besseren" Ideologie, des "wahren" Weltbildes und zugleich unter dem Druck der Vorstellung, daß die Auslandsgermanistik die germanistische Arbeit der deutschsprachigen Wissenschaft bloß fortführen und "verbessern" soll. Das erste brachte die russische Germanistik um ihr didaktisch-aufklärerisches Potential (es wurde durch das ideologische ersetzt), das zweite um jegliche Autonomie, den wissenschaftlichen Wert und intellektuell-kulturelle Bedeutung.

Die Situation der letzten zehn Jahre zeichnet sich durch das Entfallen jeglicher ideologischer Verbote, des (kulturellen) "eisernen Vorhangs", durch rege Kontakte russischer Literaturwissenschaftler mit der Inlandsgermanistik (Forschungsaufenthalte, Austauschvorträge, -seminare und -publikationen, internationale Symposien im In- und Ausland) aus. Für die Forscher des österreichischen Romans stehen drei "Österreich-Bibliotheken" (Moskau, Niznij Novgorod und St. Petersburg) zur Verfügung. Sind wir nun "konkurrenzfähig" geworden? Dürfen wir uns der "heilen und unteilbaren" Germanistik zuzählen oder, die "Anrainergermanistik" (in Ungarn, Frankreich, Italien u.a.) beneidend, uns als Zaungastgermanisten verhalten? Müssen wir darauf warten, bis aus Deutschland (Österreich, Schweiz) zu uns "viele Gastlektoren kommen", die "unsere Deutschphilologen so ausbilden können, daß sie mit ihren Kenntnissen den Vergleich mit ihresgleichen in Europa aushalten"?(22)

Alle erwähnten Möglichkeiten beruhen auf der Überzeugung, daß die Auslandsgermanistik keiner interkulturellen Prägung bedürftig ist. Wenn man die meisten der Publikationen zum Thema aus der letzten Zeit analysiert (und die Forscher des österreichischen Romans sind hier als keine Ausnahme zu betrachen, auch in der Romanistik bzw. Amerikanistik bleibt die Situation ähnlich), ist es aber evident, daß zahlreiche Versuche, die deutschsprachige Germanistik nachzuahmen, nur dürftige Resultate mit sich bringen (siehe z.B. Valerij Zusmans Monographie "Die künstlerische Welt von Franz Kafka", wo seitenweise die Lebens- und Schaffensumstände von Kafka geschildert werden, die dem deutschsprachigen Leser nur zu gut aus den Büchern und Kommentaren von Klaus Wagenbach und Hartmut Binder bekannt sind).(23)

Zu den deutlich fruchtbareren Resultaten (z.B. in der Kafka-Forschung) kommen in Rußland eher die Vertreter anderer Disziplinen, siehe z.B. philosophische Publikationen von Merab Mamardašvili.(24) Muß man also dem bitteren Urteil von Alexander Michajlow recht geben, daß "hier die Germanisten entweder gar nicht (gibt) oder sie in Vertretern anderer, weiterer Fächer "stecken")"?(25) Oder soll es in der russischen Germanistik (und sub specie in der Erforschung des österreichischen Romans der 1920er-1930er Jahre) zu den neuen Zugängen kommen, zur Bewußtwerdung der Tatsache, daß nicht nur die Interpretationen, sondern auch

gar die Auswahl von Untersuchungsobjekten und das Vergleichsmaterial, Kanonbildungen und Rezeptionsprozesse wesentlich mitbestimmt durch jeweils andersartige Ausgangskenntnisse und Grundeinstellungen, abweichende Bedürfnisse und Aufgaben, unterschiedliche muttersprachliche, geschichtliche und kulturelle Vorgaben, politische und soziale Verhältnisse (erscheinen)?(26)

Schon die Umorientierung der soziokulturellen Interessen der letzten Jahre, die fortschreitenden Prozesse der Individualisierung des sozialen Verhaltens und Bewußtseins meiner Mitbürger, des Herausfallens aus dem kollektivistischen Modell, des Verlassens der geschlossenen Weltordnung spitzen die Aufmerksamkeit der russischen Forscher zu einigen Inhalten und Bedeutungen der österreichischen Romanwerke aus der Zeit nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie zu und scheinen keine schlechte Grundlage für die originelle Interpretation von Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" bzw. Brochs "Die Schlafwandler" zu sein, der Werke also, deren Inhalte auch direkt bzw. indirekt von den gesellschaftlichen und individuellen Modellen im Rußland der 1920er Jahre mitgeprägt wurden.

Um die neuen Aufgaben und Möglichkeiten wahrzunehmen, hat die russische Germanistik selbstverständlich einiges nachzuholen. Es geht hier nicht um den Aufruf zur absoluten Autonomie und Selbstgenügsamkeit im (russischen) kulturellen Referenzrahmen. Es muß vieles gemacht werden, um das allgemeine theoretische Niveau der internationalen Germanistik zu erreichen. Mein wichtigstes Anliegen war aber, für die reflektierte Forschung zu plädieren, Interkulturalität als "ein Konzept der reflexiven Modernisierung einer Germanistik"(27) zu betrachten, die sich sowohl mit der Geschichte der eigenen Wissenschaft beschäftigt als auch theoretische Prämissen für ihre Weiter- bzw. Neuentwicklung schafft.

© Alexandr W. Belobratow (St. Petersburg)

home.gif (2030 Byte)buinst.gif (1751 Byte)        Inhalt: Nr. 4

Die Redaktion weist darauf hin, daß einige Sonderzeichen für Z und z nicht dargestellt werden konnten.


Anmerkungen:

(1) Erika Fischer-Lichte: Interdisziplinarität und Interkulturalität. Einrücken in neue Kontexte. In: Deutschlandstudien international 2. Dokumentation des Symposiums "Interkulturelle Deutschstudien. Methoden, Möglichkeiten und Modell" in Takayama/Japan. München 1992, S. 214.

(2) Zit. in: Alois Wierlacher: Internationalität und Interkulturalität. Der kulturelle Pluralismus als Herausforderung der Literaturwissenschaft. Zur Theorie Interkultureller Germanistik. In: Wie international ist die Literaturwissenschaft?: Methode und Theoriediskussion in den Literaturwissenschaften: kulturelle Besonderheiten und interkultureller Austausch am Beispiel des Interpretationsproblems. Stuttgart-Weimar 1996, S. 553.

(3) Christoph König (Hg.): Germanistik in Mittel- und Osteuropa, S.137.

(4) Ebd., S. 138.

(5) Ebd., S. 155f.

(6)  Andreas F. Kelletat: Wie deutsch ist die deutsche Literatur? Anmerkungen zur Interkulturellen Germanistik in Germersheim. In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 21 (1995), S. 51f.

(7) Alexandr W. Belobratow, Alexej I. Zerebin: Editorisches Nachwort zu: Viktor M. Zirmunskij: Deutsche Romantik und moderne Mystik. St. Ingbert 1996, S. 197.

(8) Alekxander W. Michajlow: Die Sprachen der Kultur. Moskau 1997, S. 875 /russ./.

(9) Ebd., S. 875.

(10) Reinhart Lauer: Einleitung. In: Prinzipien der Literaturgeschichtsschreibung. Wiesbaden 1988, S. 3.

(11) Eckhard Lobsien: Die rezeptionsgeschichtliche These von der Entfaltung des Sinnpotentials. In: Rezeptionsgeschichte oder Wirkungsästhetik. Stuttgart 1979. S. 25.

(12) Alois Wierlacher: Internationalität und Interkulturalität. S. 555.

(13) Jurij Lotman: Kultur und Explosion. Moskau 1992, S. 14 /russ./.

(14) Siehe dazu: Wolfgang Raible: Vom Text und seinen vielen Vätern oder: Hermeneutik als Korrelat der Schriftsteller. In: Schrift und Gedächtnis. Archäologie der literarischen Kommunikation I. München 1983, S. 20 - 23; Gerhard Kurz: Vieldeutigkeit. Überlegungen zu einem literaturwissenschaftlichen Paradigma. In: Wie international ist die Literaturwissenschaft? S. 315 – 333.

(15) Peter V. Zima: Komparatistik als Metatheorie. Zu interkulturellen und interdisziplinären Perspektiven der Vergleichenden Literaturwissenschaft. In: Wie international ist die Literaturwissenschaft? S. 532.

(16) Gennadij Kunicyn: Das Klassenprinzip in der Literatur. In: Znamja (Moskau), 1970, H. 1 und 2 /russ./.

(17) Jurij Barabaš: "Ein Bestandteil der gesamtproletarischen Sache...". In: Moskva, 1970, H. 8 /russ./.

(18) Dmitrij V. Zatonskij: Berufung und Verantwortung. In: Literaturnoe obozrenie, 1988, H. 8, S. 27 /russ./.

(19) Alexander Michajlow: Zum heutigen Stand der Germanistik in Rußland. Ein vorläufiger Bericht. In: Germanistik in Mittel- und Osteuropa, S. 199.

(20) Arsenij Gulyga: In der Scheinwelt der Bürokratie: Franz Kafka und sein Roman "Das Schloß". In: Inostrannaja literatura, 1988, H. 3, S. 217.

(21) Jurij Archipov: Österreichische Romanisten des 20. Jahrhunderts. In: Voprosy literatury, 1970,H. 10 /russ./.

(22) Rita Tasa: Über die Entwicklung der Germanistik an der Universität Tartu (Dorpat). In: Germanistik in Mittel- und Osteuropa, S. 109f.

(23)  Valerij Zusman: Die künstlerische Welt von Franz Kafka. Niznij Novgorod 1996.

(24) Merab Mamardašvili: Bewußtsein und Zivilisation. In: Priroda (Moskau), 1988, H. 11 /russ./) und Valerij Podoroga: Franz Kafka: Konstruktion des Traums. In: Psychoanalyse und Wissenschaften vom Menschen. Moskau 1995 /russ./

(25) Alexander Michajlow: Zum heutigen Stand der Germanistik in Rußland. S. 189f.

(26) Albrecht Schöne: Eröffnungsrede des Präsidenten der IVG zum VII. Internationalen Germanisten-Kongreß. In: Kontroversen, alte und neue. Bd. 1. Türingen 1986, S. 9.

(27) Hartmut Böhme: Neue Perspektiven: Vergleichende Interkulturelle Literaturwissenschaft? In: Wie international ist die Literaturwissenschaft? S. 497.


Webmeister: Angelika Czipin
last change 19.11.1999