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SEKTION:
Kulturelle Aspekte der Visualisierung in den Sozial- und Kulturwissenschaften
Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:
Email: Klaus Feldmann (Hannover)
ABSTRACT: Kultur- und Sozialwissenschaftler erfahren eine professionelle Textsozialisation und verstärken diese dann in ihrem weiteren Berufsleben. Dadurch sind sie meist blind bzw. wenig aufgeschlossen für neue Möglichkeiten der Visualisierung und Multimediatisierung. Sozial- und kulturwissenschaftliche Texte wirken durch ihre muttersprachliche und oft auch regionale Bindung als kulturbewahrende Hindernisse inter- und multikultureller Kommunikation. Diese - durchaus nicht nur negativ zu beurteilende - Provinzialisierung wurde zwar durch die allmähliche technologisch geförderte Universalisierung und wohl auch die Anglifizierung verbessert, ohne freilich die Bildabwertung aufzuheben. Durch Visualisierungsversuche können nicht nur die Multikulturalität und interkulturelle Kommunikation gefördert werden, sondern es bestehen Chancen für Theorieinnovation und für die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an Mitglieder anderer (wissenschaftsferner) kulturinterner und -externer Gruppen, und damit der Verkoppelung von Wissenschaft und anderen Institutionen, vor allem Medien und Schulen. Durch neue Formen der Visualisierung werden die teilweise kontraproduktiven Grenzen zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen, die in ihrem historischen Aufbau eigene "Kulturschranken" errichtet haben, partiell überwunden. Die wissenschaftsvermittelnde Visualisierung geschieht schon seit einiger Zeit vor allem in den Massenmedien, wobei Kultur- und Sozialwissenschaftler bisher eher ignorierend, abwehrend und kritisierend reagierten. Eine offensive und produktive Auseinandersetzung mit dem "Trend" erscheint überfällig. Die Forschungsergebnisse verschiedener Teildisziplinen, z.B. Semiotik, Film- und Fernsehanalyse, visual sociology und visual anthropology, sind für die Entwicklung neuer theoretischer, methodischer und didaktischer Konzeptionen von großer Bedeutung.
In der Arbeitsgruppe werden innovative Konzepte der Visualisierung und neue methodische Vorgehensweisen vorgestellt, Chancen für interkulturelle Wissenschaftskommunikation eröffnet und es wird über transkulturelle und institutionenübergreifende Logiken des Visuellen diskutiert.
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