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Fremdheit als Herausforderung der Literaturwissenschaft
Eszter Pabis (Universität Debrecen) [BIO]
Email: epabis@hotmail.com
ABSTRACT:
Vorrangiges Ziel des Vortrags ist es, einen Einblick in jene Paradoxa zu gewähren, die das komplexe Verhältnis von literarischem Erzählen und dem Fremden charakterisieren. Das Hauptaugenmerk wird dabei einerseits auf das Fremde im Sinne des Befremdlichen gerichtet, das einem die Kontingenz aller Ordnungsvorstellungen zu Bewusstsein bringt, das sich im Sinne von Waldenfels zeigt, in dem es sich entzieht (als eine Zugänglichkeit des Unzugänglichen), das durch kein Verstehen überwunden werden kann und durch keinerlei Zurückführung auf das Eigene oder das Andere aufzulösen ist. Andererseits soll der literarische Text, der Akt der narrativen Konfiguration näher betrachtet werden, der gewissermaßen auf die Fremdheit reagiert, indem er diese thematisiert, versprachlicht, jedoch auch selbst als befremdliche oder auch entfremdete Rede zu betrachten ist.
Schließlich soll durch die Ausführungen auch auf die Frage eingegangen werden, inwieweit die Kategorie des Fremden (das sich als klassisches, ästhetisch-philosophisches, aber auch als soziologisches Konzept in neueren Diskussionen um eine „kulturwissenschaftliche Xenologie“ einer Konjunktur erfreut) in textnahen Interpretationen literarischer Texte fruchtbar gemacht werden kann.
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