Am Sonntag, den 13. April 2003 um 11.00 findet im Landestheater Schwaben in Memmingen die 3. Folge der Reihe "Memminger Gespräche" statt.
Es handelt sich dabei um eine Koproduktion zwischen der Jura Soyfer Gesellschaft in Wien, des INST (Institut zur Erforschung und Förderung österreichischer und internationaler Literaturprozesse) und des LTS (Landestheater Schwaben), die bereits eine zweijährige Tradition vorweisen kann und kulturphilosophische Fragen im internationalen Kontext aufwerfen will. Thema der ersten Veranstaltungsreihe war - in Zusammenhang mit der Produktion Mutter Courage von Bertolt Brecht - "Die geschlachtete Familie", Thema der zweiten "Mythos und Realität - Was verbindet uns?" in Verbindung mit der Inszenierung von Sophokles' König Ödipus.
Der Themenschwerpunkt, der bei der 3. Durchführung dieser Gesprächsreihe im Mittelpunkt stehen wird, ist "Die Kühlschrankrevolution". Der Begriff "Kühlschrankgesellschaft" geht auf Marshall McLuhan zurück und verweist auf die Bedeutung der Kommunikationsträger (der Medien) ebenso wie auf die Umwälzungen durch Einführung von Technologien in das Alltagsleben von Gesellschaften.
In traditioneller Weise bieten ein Stücktext und die aktuelle Inszenierung am LTS den Ausgangspunkt für die kulturphilosophische Auseinandersetzung. Im konkreten Fall wird dieser Zusammenhang zusätzlich spannend, weil es sich bei der Erarbeitung des Stücktextes diesmal um eine Uraufführung handelt: "Supermarkt" von Werner Fritsch und Uta Ackermann. Thematisiert werden die tatsächliche Erbauung eines Supermarktes auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück, kulturelle Ost-West-Differenzen, Fragen der Vergangenheitsbewältigung und philosophisch-ethische Fragen der modernen Konsum- und "Kühlschrank-Gesellschaft".
Der inoffizielle Auftakt ist der Besuch der Aufführung "Supermarkt" am Samstag, den 12. April um 20.00 Uhr im Stadttheater durch die TeilnehmerInnen an den Gesprächen bzw. Interessierte. Am Sonntag, den 13. April 2003 finden um 11.00 Uhr im Foyer des Stadttheaters die "Memminger Gespräche" statt. Im ersten Teil der Veranstaltung kommen die Autoren Uta Ackermann und Werner Fritsch gemeinsam mit den Moderatoren Herbert Arlt (Wissenschaftlicher Direktor des INST) und Walter Weyers (Intendant des LTS) zu Wort. Im zweiten Teil setzen sich WissenschafterInnen und Künstler mit dem Thema "Kühlschrankrevolution" auseinander: Wiss.Dir.Dr. Herbert Arlt (Wien), Univ.Prof.Dr. Gabriella Hima (Budapest), Univ.Prof.Dr. Dagmar Kostalova (Bratislava), der Schauspieler Massud Rahnama (Wien/Teheran) und Univ.Prof.Dr. David Simo (Yaounde/Kamerun). Das Gespräch wird moderiert von Intendanten Walter Weyers.
Als dritter Teil schließt sich um ca. 13 Uhr eine Publikumsdiskussion an, die bis etwa um 14 Uhr dauern wird. Wie immer werden die Gespräche dokumentiert (darunter in der Zeitschrift "Jura Soyfer. Internationale Zeitschrift für Kulturwissenschaften").
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