Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. Februar 2006
 

7.3. Bericht: Das Eigene und das Fremde. Schnittflächen kulturanthropologischer und literaturwissenschaftlicher Fragehorizonte
HerausgeberInnen | Editors | Éditeurs: Andrea Horvath (Universität Debrecen) / Eszter Pabis (Universität Debrecen) / Tamás Lichtmann (Debrecen)

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Bericht: Das Eigene und das Fremde. Schnittflächen kulturanthropologischer und literaturwissenschaftlicher Fragehorizonte

Andrea Horvath (Universität Debrecen) [BIO] / Eszter Pabis (Universität Debrecen) [BIO] / Tamás Lichtmann (Debrecen)

 

In unserer Sektion "Das Eigene und das Fremde. Schnittflächen kulturanthropologischer und literaturwissenschaftlicher Fragehorizonte" wurden die produktiven Grenzüberschreitungen zwischen der zur kulturwissenschaftlichen Leitdisziplin gewordenen Kulturanthropologie und der kulturwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaft näher betrachtet. Im Zentrum standen somit die Fremdheit und die Eigenheit, die sowohl klassische, ästhetisch-philosophische Konzepte (die Erfahrung des Fremden am Text gilt seit Dilthey und Schleiermacher bekannter weise als Voraussetzung der hermeneutischen Auslegung) als auch im Kontext soziologischer Kategorien von aktueller Relevanz sind (Fremdheit ist inner- und interkulturell zu erfahren).

In den Beiträgen der Sektion wurde dementsprechend einerseits der Versuch unternommen, die produktiven und "reproduktiven" Auswirkungen der "innovativen" Überwindungen der erwähnten disziplinären Grenzen auf die Interpretation literarischer Texte zu erläutern. Es wurde nach dem Verhältnis zwischen Fremdheit und Vertrautheit in den Texten von Joseph Roth, Robert Musil, Hermann Burger, Elias Canetti, Tom Lanoye, Rosa Rosá, Marlen Haushofer und Renate Welsh gefragt. Andererseits widmeten die ReferentInnen diversen kulturtheoretischen Fragestellungen breiten Raum - so der Kulturanthropologie, Waldenfels’ Phänomenologie des Fremden, der Subjektivität im Informationszeitalter, den Fragen der Sprachpolitik, der Pluri- und Monokulturalität und der Migration oder den neuen Forschungsansätzen in den Kulturraumstudien.

In den regen Diskussionen im Anschluss an die Vorträge wurde die Problematik der Bestimmung und der Annäherung des Fremden in der Soziologie, Psychologie, Anthropologie und in der Ästhetik und Philosophie in den Mittelpunkt gerückt. Wir fokussierten dabei u.a. auf die unmittelbarste Form, den Prototyp der Fremdheit: die Fremdheit der fremden Sprache und der fremden Kultur sowie auf den Tod, d.h. auf jene radikale Form der Fremdheit, die sich im Sinne von Waldenfels der Verständigung entzieht, da durch keinerlei Erklärung oder Zurückführung auf das Eigene aufzulösen ist, sondern als eine "Zugänglichkeit des Unzugänglichen" erfahren werden kann.

© Andrea Horvath (Universität Debrecen) / Eszter Pabis (Universität Debrecen) / Tamás Lichtmann (Debrecen)


7.3. Bericht: Das Eigene und das Fremde. Schnittflächen kulturanthropologischer und literaturwissenschaftlicher Fragehorizonte

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TRANS Nr. 16: Andrea Horvath (Universität Debrecen) / Eszter Pabis (Universität Debrecen) / Tamás Lichtmann (Debrecen): Bericht: Das Eigene und das Fremde. Schnittflächen kulturanthropologischer und literaturwissenschaftlicher Fragehorizonte. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: http://www.inst.at/trans/16Nr/07_3/horvath_bericht16.htm

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