Die internationale Kommunikation in Wissenschaft, Handel, Technik
ist vielsprachig und wird dies trotz aller ‚Globalisierung’
(die in Wirklichkeit eine einsprachige Provinzialisierung ist) auch
bleiben. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit zu Sprachvergleich, Textvergleich
und Kulturvergleich.
Am Beispiel der wichtigen Fachsprachen der Wirtschaft und der Jurisprudenz
sollen Bedingungen von mehrsprachigem Wissenstransfer und internationalem
Informationsaustausch untersucht werden. Dabei geht es um sprachliche
Kontraste, Diskurstraditionen und inter-kulturell unterschiedliche Konventionen.
Im Wirtschaftsbereich bestehen solche Kontraste im Wissenschaftsdiskurs,
in der Handels-Korrespondenz, in Geschäftsverhandlungen (‚Business
Communication’) bis hin zu pragmatischen Unterschieden in Werbetexten,
in der Produktpräsentation und in der technischen Dokumentation
(z.B. Gebrauchsanweisungen).
Im internationalen Rechtswesen gibt es nicht nur Textsortenkontraste,
sondern auch divergierende juristische Systeme, z.B. Legalitätsprinzip,
Opportunitätsprinzip, Gewohnheitsrecht (‚Common Law’),
religiös fundierte Rechtskategorien. In Europa, aber auch in anderen
Staaten, wird gegenwärtig versucht, aus unterschiedlichen Rechtstraditionen
und Textkonventionen ein gemeinsames Rechtssystem zu entwickeln.
Diese Probleme sind relevant für den internationalen Wissenschaftsdiskurs,
für interkulturelles Verstehen und für die Praxis der Übersetzung
und der Fremdsprachenvermittlung.