Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

S E K T I O N E N

 
Der neoliberale Markt-Diskurs. Zur Kulturgeschichte ökonomischer Theorien im Alltagsdiskurs

Sektionsleiter/Vorschläge, Abstracts an:

Walter Ötsch (Zentrum für Soziale und Interkulturelle Kompetenz und Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler Universität, Linz) [BIO]

Email: walter.oetsch@jku.at

 
ReferentInnen / Speakers   >>
 

ABSTRACT:

Neoliberalismus ist nicht nur eine Richtung in der ökonomischen Theorie, sondern ein umfassendes Kulturprojekt, bei dem es um den Primat der Ökonomie vor dem Staat geht und eine umfassende Ökonomisierung aller Lebensbereiche angestrebt wird. Der Neoliberalismus als Kultur-Projekt hat sich, so die These, in einem Kultur-Kampf durchgesetzt. Gesellschaftlich geht es vor allem um die Produktion von Bildern über die Wirtschaft in den Köpfen von Menschen. Zu fragen ist nach der Wechselwirkung dieser Bilder mit jenen, die in ökonomischen Theorien implizit enthalten sind.

Kulturgeschichtliche Fragen:

1. auf der Ebene der gesellschaftlichen Produktion von Bilder

Welche Bilder der Wirtschaft bzw. des Wirtschaftens besitzen Menschen heute? Wie kommt es, dass neoliberale Wirtschaftspolitiken so selbstverständlich geworden sind, dass sie kaum noch hinterfragt werden können? Wie werden kollektiv die "Grundtatsachen" konstruiert, was Wirtschaft ist und was sie in ihrem Kern zusammenhält, aus und wie entstehen sie? Welche "Trägerschichten" tragen und fördern das neoliberale Kultur-Projekt?

2. auf der Ebene der Theorie 

Wie ist es zum „neoliberalen Turn“ in der Wirtschaftstheorie gekommen? Lässt sich für das neoliberale Kultur-Projekt eine Anfangsphase festmachen? Welche Symbolproduzenten (wie Theoretiker, Think-Tanks, Medien…) haben wichtige Beiträge geliefert? Wie wurden diese medial vermittelt? Wie konnten sie in das Zentrum gesellschaftlicher Diskurse rücken? Haben sich in bestimmten Medien Bilder und Metaphern über die Wirtschaft während der letzten zwanzig Jahren signifikant verändert? Welche Rolle haben dabei ökonomische Theorien und ÖkonomInnen gespielt?

 

 

ReferentInnen / Speakers / Orateurs

  • Markt-Computer-Wesen
    Zum Akteurs- und Markt-Begriff der Neoklassik und ihrer Anwendung in mikroökonomischen Lehrbüchern
    Walter Ötsch (Zentrum für Soziale und Interkulturelle Kompetenz und Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler Universität, Linz)
    ABSTRACT

  • Gestresste, aber glückliche Familienmanagerin
    Zum Bild der berufstätigen Mutter in der Frauenzeitschrift „Woman“
    Beatrix Beneder (Wien)
    ABSTRACT

  • The irrational foundations of economics
    Why neoclassical economists choose the wrong theory from physics
    Sylvie Geisendorf (Universität Kassel)
    ABSTRACT

  • Der hegemoniale Artikulationsprozess in der Agrarpolitik: Struktur, Prozesse und Wirkungen
    Katrin Hirte
    ABSTRACT

  • Politische Paradigmata und neoliberale Einflüsse
    Jakob Kapeller und Jakob Huber (beide: Universität Linz)
    ABSTRACT

  • Religious and political metaphors in corporate discourse
    Veronika Koller (Lancaster University)
    ABSTRACT

  • Das ideologische Element der Methodologie zur Instrumentalisierung (absoluter) methodologischer Standards am Beispiel Milton Friedmans „Angriff“ auf den Keynesianismus
    Michael G. Kraft
    ABSTRACT

  • Markt-Zeit: Die Macht der Verfügung
    Gabriele Michalitsch
    ABSTRACT

  • Ökonomisierungstendenzen im religiösen Feld
    Jens Schlamelcher (Lehrstuhl für Religionswissenschaft, Ruhr-Universtität Bochum)
    ABSTRACT

  • Gesellschaftliche Freiheit versus Diktatur der Ökonomie: Drei Ansichten
    Claus Thomasberger
    ABSTRACT


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007