In Untersuchungen zu Innovation und Lernen lässt sich ein "spatial turn" ebenso wie ein "cultural turn" feststellen. Die wesentliche Einsicht, die von Untersuchungen zu nationalen Innovationssystemen wie von Untersuchungen zu regionalen Innovationssystemen, regionalen Milieus, lokalen Agglomerationen etc. ausgeht, lautet, dass der territoriale Kontext von Bedeutung ist für die Generierung von Innovationen und die Förderung von Lernen. Nationale und/oder regionale Institutionen der Wissensformierung und des Wissenstransfers sowie die lernfördernden Eigenschaften von Agglomerationen und regionalen Bezügen stehen im Zentrum der Analyse. Die Bedeutung der lokalen Einflüsse geht weit über eine einfache Anerkennung der Bedeutung von Nähefaktoren hinaus, die etwa durch die Verringerung von Transaktionskosten erklärt werden. Der Schwerpunkt der Argumentation verschiebt sich immer mehr auf die sogenannten lokalen oder regionalen "untraded interdependencies", kulturelle Faktoren, Institutionen. Lernen wird nicht nur unter der Voraussetzung von häufigen Interaktionen und Transaktionen begünstigt, sondern auch in der Abwesenheit derselben, vermittels eines Regimes von regionalen/lokalen Geschäftspraktiken, regionalen Traditionen und/oder einem spezifischen regionalen Habitus.
Die Breite der Diskussion kann dabei kaum verschleiern, dass über zentrale Begriffe weithin Unklarheit herrscht. Mit der vorgeschlagener Sektion soll versucht werden, die Diskussion um das Wechselspiel von regionalen und kulturellen Faktoren für die Innovationspraxis voranzutreiben.