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Mit der Internet-Ausstellung "Kulturwissenschaften und Europa" wird ein programmatischer Entwurf vorgestellt, der dazu beitragen soll, Kulturwissenschaften zu der Produktivkraft des 21. Jahrhunderts zu entwickeln. Die Ausstellung enthält fünf Begleittexte ("Zur Ausstellung", "Kulturbegriffe", "Sprache, Vielsprachigkeit, Bilder, Numerik", "Realität und Virtualität", "Motto") und 12 Hauptthemen mit einer Vielzahl von Unterthemen sowie diverse Informationen. Weiters wurde ein "Cultural Collaboratory" eingerichtet, für das Beiträge an die Ausstellungsredaktion gerichtet werden können. Um den Zugang zu erleichtern, steht eine Suchmaschine und am Ende jedes Beitrages eine Switchlist zur Verfügung.
Erstmals wurden vom INST Thesen zum Themenbereich Kulturwissenschaften und Europa 1996 im Memorandum von St.Petersburg zusammengefaßt, das EU-Kommissarin Cresson am 8.10.1996 von einer Delegation des INST in Brüssel überreicht wurde. Im Rahmen der Konferenzen "Europäische Sprach- und Literaturwissenschaften" (1997 in Innsbruck) und "Kulturwissenschaften, Datenbanken, Europa" (1998 in Debrecen) wurden die Vorstellungen präzisiert. Beiträge zu den Konferenzen sowie die Resolutionen wurden in TRANS, Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften, publiziert.
Im Gegensatz zu einer Konferenz, die entweder von der TeilnehmerInnen-Anzahl und/oder von den Kommunikationsmöglichkeiten beschränkt ist, können sich via Internet fast beliebig viele Interessierte beteiligen. Im Gegensatz zu einer Zeitschrift wie TRANS, die bereits jetzt von etwa 1500 WissenschafterInnen aus rund 70 Ländern interaktiv genutzt wird, hat eine Ausstellung den Vorteil, daß interaktive Diskussionsangebote nach übergreifenden Hauptgesichtspunkten gestaltet werden können. Statt kritischer Bestandsaufnahmen wurden mögliche künftige Entwicklungen in den Mittelpunkt gestellt. Der Themenkomplex wurde nach diesen Gesichtspunkten gegliedert. Die Gliederung wurde im Rahmen des INST diskutiert. Hauptgedanken werden in Kurztexten vorgestellt, kommentierte Zugänge zu anderen Homepages geschaffen, Zusammenhänge von Wissenschaft, Bildern, Numerik, Architektur neu interpretiert.
Konzipiert ist die Ausstellung als eine Diskussionsplattform mit dem Ziel, die Forschung und die Forschungsrahmenbedingungen in Europa und international gemäß den heutigen und den zu erwartenden Bedingungen zu verändern. Besonders in das 6. Forschungsrahmenprogramm der EU, das 2003 verabschiedet werden soll, sollen die Ergebnisse Eingang finden - aber auch in die Pläne der UNESCO, privater Organisationen, kommunaler und staatlicher Einrichtungen.
Die Gestaltung der Ausstellung geht von dem Prinzip aus, daß ein möglichst breiter Kreis einen möglichst leichten Informationszugang finden soll. Es wurde daher bewußt auf datenintensive Elemente (Fotos, Videos, Tonträger) und neuere Gestaltungstechniken (z.B. Frames) verzichtet. Im Mittelpunkt stehen vielmehr Hypertexte, da Wissenschaften im Kern sich mittels Sprachen ausdrücken.
Um jenen, die noch keinen Internet-Zugang haben, eine Diskussionsbeteiligung zu ermöglichen, wird die Ausstellung international auch öffentlich mittels Computer und Projektionsgerät präsentiert.
Die Möglichkeiten der Kulturwissenschaften im 21. Jahrhundert sind groß. Ob sie auch genutzt werden können, wird einerseits von den Rahmenbedingungen, andererseits aber auch davon abhängig sein, inwiefern ihre Bedeutung bewußt gemacht werden kann. Letzteres wird den Kulturwissenschaften niemand abnehmen.
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