ABSTRACT:
Seit Entstehung der frühesten Epen unterliegen Autoren/innen der Faszination, sich mit literarischen Mitteln an der Entdeckung der Welt zu beteiligen. Auch noch in heutiger Zeit, wenn die Erde so gut wie ganz erschlossen ist, sind in der Literatur der Verbrämung der Wirklichkeit durch die Phantasie keine Grenzen gesetzt. Anderseits ermöglichen die modernen Verkehrsmittel schreibenden Menschen in einem größeren Ausmaß als je zuvor, ferne Weltgegenden und Kulturen aus eigener Sicht zu erleben und beschreiben. Da fragt es sich allerdings, inwieweit die subjektive Betrachtung mit den objektiven Realitäten übereinstimmt. Oft trüben äußere Umstände wie erzwungenes Exil oder die politische Einstellung den Blick des Betrachters. Bereits in der Auswahl des Beschriebenen und in der Art der Wiedergabe des Erlebten äußert sich die weltanschauliche Einstellung der Autoren/innen. Anderseits kann das Erlebnis der erfahrenen Wirklichkeit auch als eine Ergänzung vorhandenen Wissens und als ein Korrektiv von Vorurteilen wirken. In dieser Sektion geht es um literarische Bilder der entweder aus der Phantasie dargestellten oder auf persönlichen Erfahrungen basierenden Erfahrung eines „fremden“ (das heißt nicht ursprünglich heimischen) geographischen Bereichs, wobei die bestehenden Diskrepanzen zwischen der subjektiven Sicht des(r) Betrachter(s) und der objektiven Wirklichkeit deutlich heraus gearbeitet werden sollen. Infolge der Breite dieses Themas erscheint es sinnvoll, die Beispiele auf neuere Literatur (seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts) zu beschränken, obwohl auch Vorschläge mit Beispielen aus früheren Perioden zum Zug kommen können (die endgültige Auswahl obliegt dem Sektionsleiter).
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ABSTRACT:
Ever since the genesis of the early epics writers have been intrigued to participate in the discovery of the world by literary means. Even today, when hardly a corner of the Earth remains undiscovered, no limit exists for an author to use his/her imagination to veil reality. Vice versa, the modern transportation media have made it possible for people to experience and describe distant lands and cultures. However, this raises the question about the degree of congruity between subjective observation and objective reality. Exterior circumstances, such as a writer’s forced exile or his or her political belonging, can easily influence and dim the writer’s vision. Already the choice of the described objects and the specific way of their literary representation are clues for an author’s worldview. Conversely, the experience of reality itself is apt to augment a person’s knowledge and correct existing prejudices. The focus of this section will lie on literary images of “alien” (meaning non-native) geographic experiences, which arise out of either fiction or personal experience, with the aim of pointing out discrepancies between subjective viewpoints and objective realities. Considering the wide scope of this topic, it may be advisable to limit the section to literary examples of the past one-hundred-and-fifty years; but papers beyond this scope will also be considered if needed and as determined by the section chair.
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