Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

S E K T I O N E N

 

Übersetzung als Kulturkontakt. Übersetzungsverfahren am Beispiel von Ingeborg Bachmanns Prosa

SektionsleiterInnen/Vorschläge, Abstracts an:

Kurt Bartsch (Graz) und Larissa Cybenko [BIO] (Lviv / Lemberg)

Email: kurt.bartsch@uni-graz.at und larissa.cybenko@gmail.com

 
ReferentInnen / Speakers   >>
 

ABSTRACT:

Die Bedeutung Ingeborg Bachmanns (1926–1973) nicht nur als Lyrikerin, sondern auch als Prosaschriftstellerin ist heute unbezweifelt. Von den zu ihren Lebzeiten publizierten Texten gehören die beiden Erzählbände, „Das dreißigste Jahr“ (1961) und „Simultan“ (1972), sowie der Roman „Malina“ (1971) zu den meist übersetzten Werken der Autorin, ungeachtet der Schwierigkeiten der besonders reichen und dementsprechend komplizierten Lexik und der einzigartigen stilistischen Nuancen ihrer Texte. Dabei fällt die zeitliche Distanz der Übersetzungen in verschiedene Nationalsprachen in einzelnen Ländern auf, die durch mehrere weit reichende Faktoren verursacht wurde - von den kulturgebundenen Verständnismöglichkeiten, unterschiedlichen Lebenswelten bis zu den gesellschaftlichen Faktoren, bei denen verschiedene Ideologien mitwirkten. Das Oeuvre der Schriftstellerin ist heute aktueller denn je. Die Übersetzung ihrer Texte trägt, als eine Brücke zwischen den Kulturen, immer weiter zum Abbau geistiger Barrieren und zur Erweiterung der geistigen Landkarten bei. Die erzählenden Werke von Bachmann zu übersetzen, bedeutet nicht nur die Sprache der Autorin zu kennen, sondern ihre Weltanschauung zu begreifen, ihre Art des Meinens zu verstehen und ihre Gefühle nachempfinden zu können. Denn es geht nicht um wörtliche Übersetzung, sondern darum, den „Geist“ des Originals zu vermitteln. Dabei spielt naturgemäß dessen Interpretation durch den Übersetzer/die Übersetzerin, die nicht nur von dessen/deren Kenntnissen, sondern auch von dessen/deren eigener Lebenserfahrung abhängt, eine wichtige Rolle.

In unserer Sektion soll hinterfragt werden, wie bei den durch Sprache, Geschichte und kulturelle Differenzen bedingten Unterschiedlichkeiten zwischen den verschiedenen geistigen und poetischen Welten - die der Bachmannschen Texte und der Zielsprachen, Literaturen und Kulturen – eine adäquate Übersetzung eines souveränen ästhetischen Kunstwerkes geleistet werden kann. Dabei soll das Übersetzen nicht nur im sprachlich-textlichen Paradigma verstanden werden, sondern auch zum Begriff der Kulturwissenschaften erweitert werden, wo Übersetzung zu einer Leitperspektive für jegliche Formen des interkulturellen Kontakts expandiert.

 

 

ReferentInnen / Speakers / Orateurs

  • Zur Übersetzbarkeit der topographischen Poetologie des slawischen Kulturraumes in Ingeborg Bachmanns Roman Malina
    Larissa Cybenko (Lwiw/Lemberg)
    ABSTRACT

  • Übersetzungs- und Kanonisierungsstrategien – Ingeborg Bachmanns Hörspiel Der gute Gott von Manhattan zwischen Innerlichkeit und Intertextualität
    Ingvild Folkvord (NTNU, Trondheim, Norwegen)
    ABSTRACT

  • Ingeborg Bachmann in der Slowakei
    Ein Überblick
    Eva Höhn (Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica)
    ABSTRACT

  • Bachmann in Korea
    Eine kurze Gliederung
    Jung-Nam Kim
    ABSTRACT

  • Zur Übertragung des Lokalkolorits in Ingeborg Bachmanns Roman “Malina”
    Sevdiye Köksal (Dokuz Eylül Universität)
    ABSTRACT

  • Ingeborg Bachmann als Übersetzerin von Ungaretti
    Gustav-Adolf Pogatschnigg (Bergamo)
    ABSTRACT

  • Simultan“ übersetzen
    Zur Übersetzungsproblematik einer mehrsprachigen Erzählung Ingeborg Bachmanns
    Giulia Radaelli (Bonn/Florenz)
    ABSTRACT

  • Der Zerfall des Gemeinplatzes und des Gemeinsinns
    – „Ein Ort für Zufälle“ von Ingeborg Bachmann

    Kyoko Tokunaga (Universität Graz / Sophia Universität, Tokio)
    ABSTRACT

  • Kulturelle und sprachliche Herausforderungen in Ingeborg Bachmanns Roman Malina
    Ramona Trufin (Universität Konstanz / Jassy)
    ABSTRACT


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007